Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
Vom Netzwerk:
Gerüchte. Die imperiale Armee wurde von einer Bande von Rebellen gejagt, die man die Schwarzen Sechzig nannte. Frischwasserquellen, die auf dem Weg der Soldaten lagen, wurden mit Tierkadavern vergiftet, Proviantkarren wurden mit Brandsätzen vernichtet. Die zahlreichen Insekten in Malacars Dschungel verbreiteten Fieber und eiternde Geschwüre unter den imperialen Soldaten. Ihr Vormarsch verlangsamte sich, während die Todesrate in den Feldlazaretten sich verdoppelte. Vielleicht hatten die Kommandeure der imperialen Truppen die Entfernungen gekannt, die sie in Malacar zurücklegen mussten. Aber den Gerüchten zufolge waren die einfachen Armeesoldaten, Insulaner, die an kurze Märsche auf glatten, von gut ausgestatteten Höfen gesäumten Straßen gewöhnt waren, von der harten Realität in Malacar zutiefst entmutigt.
    Ich trieb mich stärker an, arbeitete länger und lehrte Nacht für Nacht später, versuchte die Furcht zu unterdrücken, die in mir keimte.
    An einem Abend schickte Xxamer Zu einige Schwadrone von Reittieren mit Brandsätzen aus. Sie griffen Kratts Infanterie nach Einbruch der Dunkelheit an, als die Armbrustschützen unsere Flieger nicht mehr kommen sahen und die Kochfeuer als Signalfeuer dienten. Kratts Infanterie marschierte über die Salzflächen und war so einem Angriff aus der Luft weit schutzloser ausgeliefert als auf der vom Dschungel überwucherten Straße, über die die Imperiale Armee marschierte.
    Zwei Nächte hintereinander überfielen wir Kratts Heer. Doch in der dritten Nacht fingen feindliche Schwadrone unsere Drachenreiter ab. Alle Reiter und Tiere, die Xxamer Zu ausgeschickt hatte, fielen in dieser Nacht, und Kratts Streitkräfte setzten ihren Vormarsch fort.
    Sie kamen näher, immer näher.
    Verzweifelt fertigte ich Brandsätze an, während meine Gier nach Gift und Drachenlied ein beinahe unerträglicher Drang wurde, ein sprießender Wahnsinn, den ich mit Yimtranus Tränken nur zeitweilig eindämmen konnte. So fieberhaft wie ich arbeiteten auch andere: Unsere Brutstätte ähnelte einem Bienenkorb, in dem nur in den frühen Morgenstunden Pause herrschte.
    Dann kam die Nachricht, dass Kratts Infanterie weniger als einen Tagesmarsch entfernt war.
    Auf den Salzebenen, die nur zehn Meilen hügeliger Steppe von der Brutstätte entfernt waren, sank ein grauer Fleck vom Himmel und landete. Dieser Fleck waren die mit Eisenplatten bewehrten Reittiere und gepanzerten Bayen der Brutstätten Ka, Cuhan, Lutche und Re. Irgendwo in dieser Masse von Männern und Schwertern und Drachen befand sich Kratt persönlich, neben ihm meine Schwester. Wenn sie ihren Fuß auf den Boden von Xxamer Zu setzte, würde der Geist meiner Mutter erscheinen.
    Hastig wurden Reittiere gesattelt, Brandsätze in Netze geladen und unter ihren Bäuchen verstaut. Kommandeure sammelten ihre Kämpfer, und Einheiten von Armbrustschützen schwärmten aus in die nordöstlichen Gebiete von Xxamer Zu, dem Feind entgegen. Die Armbrustschützen würden unseren ersten Verteidigungsring bilden, feindliche Reittiere aus dem Himmel schießen und dann ihre Bolzen auf Kratts heranstürmende Infanterie abschießen.
    Bandagen, Medikamente und chirurgische Sägen wurden hastig von den Angehörigen der Chanoom-Sekte bereitgelegt. Ältere Rishi und Mütter mit kleinen Kindern beteten laut, während sie ins Zentrum unserer Brutstätte strömten, die Kinder und ihre spärlichen Habseligkeiten auf dem Rücken. Viele setzten ihren Weg fort, weg vom Zentrum der Brutstätte in den Schutz des Dschungels. Niemand hielt sie auf.
    Mitten in diesem Gewühl spürte Tansan mich auf. Savga und ich füllten gerade hastig Pulver, Paraffin und Stroh in die tönernen Brandsätze. Tansans Augen blitzten vor Wut und Anspannung.
    »Sie haben keinerlei Vorkehrungen getroffen, um uns gegen den Himmelswächter zu schützen«, keuchte sie. »Ich habe soeben erfahren, das die Djimbi-Ältesten, die wir ins Hauptquartier geschickt haben, all die Wochen isoliert worden sind und kein einziges Mal zu den Beratungen hinzugezogen wurden.«
    Ich starrte sie entsetzt an. »Und Chinion?«
    »Er ist immer noch nicht zurückgekommen.« Sie erstickte fast an ihren Worten.
    »Du hast geschworen, dass er zurückkommen würde!«, schrie ich. Ich war völlig in Panik. Chinion war für den Rat die Stimme der Rishi und Djimbi. »Tansan, du hast es geschworen!«
    »So wie er es mir geschworen hat«, konterte sie hitzig. »Aber er ist nicht gekommen, und unsere klügsten Ältesten, die wir in

Weitere Kostenlose Bücher