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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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wurden für das, was sie wussten, ausgestoßen, nicht respektiert. Das Blut der Djimbi wurde verwässert, ihre Abkömmlinge zu einem erfreulicheren Anblick gemacht, durch die Gesetze, welche die Fortpflanzung zwischen Djimbi verboten. Das Wissen, das du haben möchtest, Malaban, liegt jetzt bei Menschen wie den Kwembibi Shafwai und meiner Schwester, bei Drachenjünger Gen und vielleicht einer Klauevoll Djimbi, welche die alten Sagen kennen. Zum Beispiel die Djimbi-Ältesten, die wir zu Euch geschickt haben und deren Rat Ihr verschmäht habt.«
    Ich richtete meinen Ärger von Malaban auf die sieben sitzenden Ratsherren.
    »Wir müssen meine Schwester aufspüren und sie von Xxamer Zu fernhalten. Wenn Ihr sie umbringt, schneidet Ihr Euch selbst die Kehle durch. Bei der Liebe der Schwingen, ist Euch das nicht klar?«
    »Und deine Djimbi-Ältesten können uns helfen, sie zwischen all den Tausenden aufzuspüren, die Kratt da draußen aufgeboten hat?« Die Stimme des Xxelteken klang kühl.
    »Das können sie.« Hoffte ich jedenfalls.
    Einer der Männer griff nach einer Schreibfeder, kritzelte etwas auf die Ecke eines Pergaments, riss sie ab und reichte den Fetzen Malaban. »Gib das dem Boten vor der Tür. Die Djimbi-Ältesten sollen gerufen werden.«
    Meine Knie wurden weich. Ich konnte also doch noch etwas bewirken. Ich konnte Waivias Leben beschützen und sie von Xxamer Zu fernhalten …
    Etwas ertönte im Flur.
    Musik, die meinen Verstand wie eine dichte Wolke umhüllte, gleichzeitig spröde und seidig. Ein merkwürdiges Gefühl durchdrang mich, roh und fruchtbar wie frische Pflanzen, fluoreszierend von Blüten wie die Zeit der Saat, des Taus und der Jugend. Je stärker das Gefühl wurde, desto mehr veränderte es sich; es wurde übermächtig, überirdisch, wie aus einer höheren Welt. Ich wurde von dieser süßen Melodie verführt, die sowohl aufstachelte als auch beruhigte.
    Mir kribbelte alles, als eine tief vergrabene Erinnerung sich in mir regte. Die Empfindung ähnelte der, wenn ich zu lange in einer Haltung dagesessen hatte und nach dem Aufstehen das Blut in meine Gliedmaßen zurückströmte.
    Djimbi-Gesänge. Ich hörte Djimbi-Gesänge. Die Männer am Tisch hörten sie ebenfalls.
    Die Türen flogen auf. Drachenjünger Gen schlurfte herein.
    Er trug ein zerfetztes braunes Gewand, das er mit einem Strick aus grober Jute zusammenhielt. Seine großen, behaarten Füße waren unbeschuht, wund und mit Blasen übersät. Sein Bart, struppig, schwarz und bis zum Schlüsselbein reichend, war gegabelt und erweckte den Eindruck von zwei Stoßzähnen, die aus seinen eingefallenen Wangen wuchsen. Sein schwarzes Haupthaar sah aus wie die Borsten eines wilden Ebers. Seine Haut war von Peitschenstriemen übersät und dunkelbraun, hatte dieselbe Farbe wie damals, als ich ihm vor Jahren zum ersten Mal begegnete. Seine Wangen waren blass, als wäre er erschöpft und ausgelaugt, als wäre er tagelang durch den Dschungel gelaufen.
    Man hatte ihm ein Auge ausgestochen. An seiner Stelle klaffte dort jetzt eine abstoßende, von eiterndem, gerötetem Fleisch umrandete Höhle.
    »Musste einen Zauber wirken«, sagte er heiser und deutete auf die Wachen vor der Tür. Sie standen mit schlaff herabhängenden Kiefern und glasigen Augen da und onanierten fröhlich unter ihren Röcken. Gen hatte diesen Zauber schon einmal benutzt, um an Leuten vorbeizukommen, die ihn nicht passieren lassen wollten. Wie damals zuckte er auch jetzt mit den Schultern. »Der beste Zauber, den ich kenne.«
    Savga schlüpfte hinter ihm durch die Tür und trat neben mich. Agawan schlief in der Schlinge auf ihrem Rücken.
    »Wo zum Drachen habt Ihr gesteckt?«, knurrte einer der Sieben. »Und was ist Euch widerfahren?«
    Ich sah von Gen zu dem Sprecher. Sie kannten sich?
    »Gen«, stieß ich heiser hervor. Er richtete seinen gruseligen, einäugigen Blick auf mich. Etwas an seiner Haltung und seiner Miene erstickte meine Erleichterung und Freude, die glühende Hoffnung, die bei seinem Auftauchen in mir aufgeflammt war. Ich holte scharf Luft und trat einen Schritt zurück.
    Der Dunkelhäutige wandte sich an Gen, unfähig, seinen Ekel zu unterdrücken. »Ihr bemüht seltsame Kräfte, Chinion, um in diesen Rat zu gelangen.«
    »Chinion?«, keuchte ich. »Ihr seid … Chinion?«
    Gen tat diese Enthüllung mit einer Handbewegung als nebensächlich ab. »Ich bin gekommen, um die Prophezeite zu finden, die Dirwalan Babu, die für uns die Schlacht gewinnen und den Ruin des Tempels

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