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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Konvent, in dem ich einst gelebt hatte. Ich erinnerte mich an ihr entzücktes Erschauern, wusste noch sehr genau, wie sie es genossen, wenn ich die Stümpfe ihrer Geruchsfühler massierte, hörte ihr freudiges Grunzen, während ihre bernsteingelben Augen mich traurig musterten. Fetzen von Drachenerinnerungen zuckten undeutlich am Rand meines Blickfeldes: Ich erinnerte mich daran, wie mein Anus sich dehnte, bis er so dünn war wie Pergament, als ich mich bemühte, mein erstes Ei zu legen, spürte noch die verwirrende Qual, als mir als Jungdrache meine Flügel amputiert wurden.
    Das waren uralte Erinnerungen, derer ich während des bestialischen Ritus teilhaftig geworden war.
    Drachen waren weise und göttlich, und dennoch wurden sie als Lasttiere versklavt. Sie waren vor allem Geschöpfe der Lüfte; gleichwohl legten wir ihnen Fesseln an, hielten sie in Scheunen und zwangen sie vor Karren ins Geschirr. Die Vorahnung dessen, was ich zu sehen bekommen würde, bereitete mir Übelkeit, obwohl ich wusste, dass diese Hüllen, diese Kokons, keine lebendigen Drachen mehr beherbergten, sondern letztlich nur Kadaver. Was sich hier ereignete, war schon seit mehreren hundert Jahren Brauch. Die Drachen litten und schufteten ihr ganzes Leben lang für uns, damit wir niederen Sterblichen Nahrung und Obdach hatten.
    Gnade. Sie schenkten uns ihre göttliche Gnade.
    Mich jedoch beschlich das sichere Gefühl, dass alles, was ich hier sehen würde, nicht sonderlich viel mit Gnade zu tun hatte.
    Eines Tages würde ich die Art und Weise ändern, wie die Drachen in meiner Brutstätte behandelt wurden. Das würde ich ganz bestimmt. Aber jetzt konnte ich es mir schwerlich leisten, unliebsam aufzufallen. Also beschloss ich, schweigend mit anzusehen, was mit diesen Hüllen geschah, weil ich wusste, dass die Drachen eines Tages, irgendwie, unter meiner Ägide ein besseres Leben haben und dass wir ihren Tod respektieren würden, wenn sie sich in ihre Kokons einkapselten.
    Aus dem Schatten neben den Apparaturen des Arbiyesku zogen Frauen Karren hervor, während die Kinder so große Schaufeln herbeischleppten, wie ich noch nie welche gesehen hatte. Die Karren waren schwer und sperrig, darauf ausgelegt, von Satons gezogen zu werden, den androgynen Drachenkühen, die wegen Mangelernährung niemals Eier gelegt hatten. Während einige Frauen die Karren mühsam in einem großen Halbkreis in der Nähe der offenen Türen aufstellten, hoben andere die gewaltigen Sensen von den Halterungen an den Wänden und verschwanden mit den Männern in den dunklen Tiefen des Lagerhauses.
    Meine Augen brannten vor Anstrengung, als ich ihnen mit dem Blick folgte. Unwillkürlich beugte ich mich vor. Der Drachenmeister suchte sich den Weg zwischen den endlosen Reihen der regungslosen lebenden Toten. Sein leicht zu erkennender kahler Schädel schwebte schwankend durch die Dämmerung. Ab und zu blieb er stehen und legte ein Ohr an einen Kokon. Wegen der Wunde auf seiner Brust bewegte er sich steif.
    Die Angehörigen des Arbiyesku verteilten sich derweil im ganzen Lagerhaus und überprüften ebenfalls die Hüllen. Die Klingen der Sensen schimmerten hoch über ihren Schultern. Sie riefen sich gegenseitig Informationen zu, während sie vor jedem Kokon stehen blieben und daran lauschten. Schon bald schienen sie sich einig zu sein, denn der Arbiyesku bildete eine Reihe in der Mitte des Lagerhauses.
    Männer und Frauen hoben die großen Sensen von den Schultern. Sie stimmten ein Lied an, das eher düster als melodiös klang, schwangen rhythmisch dazu die Sensen und arbeiteten sich langsam und methodisch durch die Kokons. Der Drachenmeister befand sich mitten unter ihnen.
    Es knackte und gurgelte. Ekelhafte, warme Dünste erfüllten die Luft. Die Reihe bewegte sich langsam auf die wartenden Karren zu, während die Menschen hackten und schlugen, Fluten von Maden befreiten, die sich mit faulendem Fleisch und Hornpartikeln auf den Boden ergossen.
    Mein Herz schlug mir bis zum Hals.
    Die Kinder machten schwere Rampen am hinteren Ende der bereitstehenden Karren fest und warteten auf die von Götterblut besudelten Männer und Frauen. Sobald sie die Karren erreichten, gaben die Erwachsenen den Kindern die Sensen, die sie nach draußen schleppten und an dem hohen Gras säuberten. Während die Kinder damit beschäftigt waren, traten ihre Eltern zu den geheimnisvollen Behältnissen, die neben mir an der Wand warteten. Mahlwerke hatte Savga sie genannt.
    Es waren aufrechte, hölzerne

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