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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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bleiernen Wolken schien sich auf meinen Nacken zu legen, als wollte die Luft mich zwingen, vor ihr auf die Knie zu gehen. Der Himmel stöhnte, schwanger von Regen.
    Ich wartete und betete unaufhörlich und lautlos, dass Savga bei Yimtranu in Sicherheit war.
    In der Dunkelheit wirkten die Kissen wie missgebildete Kreaturen, die mich lauernd beobachteten. Einen Moment überkam mich die schreckliche Vorstellung, ich wäre wieder in den Gemächern der Viagand, eingekerkert in dem verborgenen Gefängnis des Tempels, und alles andere wäre nur ein Traum gewesen; meine Flucht, meine Rückkehr zu den Stallungen des Drachenmeisters, mein Kampf in der Arena, meine Zeit im Arbiyesku von Xxamer Zu.
    »Sei nicht albern!«, knurrte ich mir zu. Zitternd stand ich auf und watete durch das Kissenmeer, um in einer Ecke zu urinieren.
    Draußen donnerte es. Der Knall war so heftig, dass meine Backenzähne vibrierten. Ich zog meinen Bitoo von meiner Haut und versuchte mir damit Kühlung zuzuwedeln. Das funktionierte nicht. Ich lehnte mich an eine Wand und sank mit gespreizten Beinen daran herunter. Ich fühlte mich wie eine schmelzende Kerze.
    Schließlich hörte ich Geräusche vor meiner Tür. Jemand gab knappe Befehle. Dann klirrte ein Riegel, und die Tür schwang auf. Ich erhob mich.
    Das Licht einer Laterne fiel in den Raum. In ihren Strahlen tanzte funkelnd der Staub. Eine Silhouette trat ein, ein Mann, und hinter ihm schloss sich die Tür klickend.
    Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Helligkeit. Ghepp stand vor der verschlossenen Tür und hielt die Laterne hoch. Er hatte mich noch nicht gesehen. Ich trat vor. Laterne und Silhouette drehten sich in meine Richtung.
    »Ich hätte dich für intelligenter gehalten«, sagte Ghepp. Er sprach abgehackt, als würde er in eine saure Zitrone beißen. Und seine Stimme klang heiser, als hätte er die ganze Nacht mit jemandem gestritten.
    Ich näherte mich ihm, wobei ich darauf achtete, nicht über diese verdammten Kissen zu stolpern, die den Boden wadenhoch bedeckten. Als wir voreinander standen, schwiegen wir einen Moment.
    »Was hattest du vor?«, fragte er leise.
    »Ich habe nach Gen gesucht …«
    »Um noch mehr Chaos anzurichten, wie mit deiner dummen Forderung, dass ich vom Sklavenhandel Abstand nehmen sollte?«
    Ich zwang mich, nicht die Fäuste zu ballen, ihm nicht hitzig zu antworten. »Bayen Hacros, ich möchte Euch an Euer Ziel erinnern. Der Handel mit Sklaven wird überflüssig sein, sobald ich das Geheimnis in Erfahrung gebracht habe, wie man Drachenbullen in Gefangenschaft züchtet. Wenn Ihr schneller einen giftigen Drachen besorgen könntet, würden wir uns auch diesem Ziel schneller nähern.«
    Die goldenen Punkte in Ghepps Augen funkelten im Licht der Laterne. »Hast du vergessen, mit wem du sprichst?«
    »Verzeiht mir, Bayen Hacros«, erwiderte ich ruhig und senkte kurz den Blick, bevor ich ihm wieder in die Augen sah. »Aber vielleicht vergesst Ihr ja, mit wem Ihr redet.«
    »Du überschätzt dich, Rishi Via.«
    »Ihr unterschätzt mich.« Ich musste mich zusammenreißen, damit meine Stimme nicht zitterte. »Ich bin die Dirwalan Babu.«
    »Ah. Ruf mir doch kurz in Erinnerung, was genau das ist.«
    »Ihr habt den Himmelswächter gesehen, über den ich verfüge. Ihr wisst, was ich damit tun kann.«
    »Ich habe diese Kreatur einmal gesehen, in der Brutstätte meines Bastards von einem Bruder. Ich habe diese Kreatur noch nie dort auftauchen sehen, wo er sich nicht befindet.«
    Ich starrte ihn an. »Ihr glaubt, Kratt lenkt den Himmelswächter?«
    »Ich habe guten Grund, das anzunehmen.«
    »Das ist lächerlich …«
    »Nein!«, fuhr er mich an. Unvermittelt fiel mir wieder ein, was Drachenjünger Gen über ihn gesagt hatte. Man muss sehr vorsichtig vorgehen, wenn man mit einem Mann wie Ghepp zu tun hat, einem Mann, der Furcht vor Größe hat, aber dennoch davon träumt. »Gestern hat mein Bruder den Lupini von Brutstätte Cuhan abgesetzt und die gesamte Familie des Lupini eingekerkert. Der Tempel hat das Vorgehen meines Bruders gutgeheißen. Weißt du, warum?«
    Plötzlich war nicht mehr genug Luft in der Kammer. Ich musste mich setzen, musste fort.
    Das heiße Licht der Laterne fiel über Ghepps Gesicht. »Ein Himmelswächter wurde in Brut Re gesichtet. Laut meinem Bruder hat diese Kreatur dich verlassen, um Kratt in seinem Kampf zu unterstützen und Malacar von deiner Gegenwart zu befreien. Er behauptet, Lupini Cuhan wäre dein Verbündeter gewesen. Das lieferte ihm

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