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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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uns lag ein Fluss. Vielleicht war es einer der Nebenarme, die in den Hauptfluss von Brut Xxamer Zu mündeten.
    Flog meine Drachenkuh zur Brutstätte zurück? Wenn ja, war ich so gut wie tot. Wenn sie in ihren Heimatstall zurückkehrte, würde sie mich unwissentlich an die Heiligen Hüter des dortigen Kerkers der Drachenjünger ausliefern.
    Ich warf einen Blick über die Schulter. Die reiterlose Escoa folgte uns immer noch. Von Ryn und Savga war nichts zu sehen, ebenso wenig von dem Drachenmeister und Piah.
    Bitte …
    Ich wusste nicht einmal mehr, was ich eigentlich so innig erflehte.
    Schlammiges, grünliches Wasser strömte unter uns dahin, ab und zu durch Baumkronen und hängendes Moos vor unseren Blicken verborgen. Wir sanken noch tiefer. Krokodile tauchten unter, als wir über den Fluss flogen. Ein weißer Silberreiher flog von dem von Wurzeln durchdrungenen Ufer auf.
    Ich würde abspringen. Es war besser, einen Sturz in den Fluss zu riskieren, als nach Xxamer Zu zurückzukehren.
    Meine Escoa hörte auf, mit den Schwingen zu schlagen. Sie glitt über den milchig grünen Fluss, und einen Moment legte sich der Wind. Vollkommen.
    Bis auf das leichte Sausen unseres Fluges herrschte Stille. Sie klang wie ein Lied von Stärke, Freiheit und Hoffnung. Ein Lied, das die Entfernung zu den Sternen überwand, die Größe des Himmels umschloss, das Wunder und die Ungeheuerlichkeit des Lebens. Einen Herzschlag lang erlebte ich das Gefühl von Frieden. Ich schwebte in diesem fast lautlosen Gleiten, ohne dass von mir eine Tat erwartet oder eine Entscheidung verlangt wurde. Die üppige schweigende Vielfalt der Schöpfung hatte eingeatmet, und mein Drache und ich schwebten in diesem Moment der Zeit, bis sie wieder ausatmen würde.
    Vielleicht macht das Wissen, dass kein Moment jemals wiederkehrt, das Leben so süß.
    Der Moment endete, und ich wusste, dass ich von meinem Tier abspringen oder aber nach Xxamer Zu zurückkehren musste. Ich ließ die Handgriffe los und machte mich bereit für den Sprung. Rasender Durst quälte mich, und mir war klar, dass dieses Gefühl von meiner Angst ausgelöst wurde.
    Vor uns lag ein großer umgestürzter Baum quer über dem Fluss. Als wir uns ihm näherten, stürzten sich Schildkröten, oder vielleicht waren es auch große Kröten, ins Wasser. Meine Escoa hob den Hals in den Himmel, schlug mit den Schwingen und streckte ihre Beine aus. Ich griff hastig nach den Haltegriffen und schob meine Füße in die Steigbügel.
    Wir landeten.
    Wir setzten so leicht wie Tau auf einem Ende des großen Baumes auf. Ich erschauerte und dankte dem Beschwingten Unendlichen für seine Gnade. Dann beugte ich mich über den Hals meiner Escoa und übergab mich. Kurz darauf landete die Escoa, die uns gefolgt war, auf dem anderen Ende des Baumriesen.
    Meine Drachenkuh legte den Kopf schief und beäugte misstrauisch den Fluss. Dann legte sie den Kopf auf die andere Seite und untersuchte das Wasser noch genauer. Schließlich schnaubte sie, faltete die Schwingen auf dem Rücken, ließ sich auf alle viere nieder und senkte den Kopf, um zu trinken.
    Es war Zeit, abzusteigen.
    Zitternd glitt ich rückwärts über ihren Rumpf, der durch ihre Haltung erhöht war, und glitt unter ihren Flügeln von ihrem Rücken. Der Baumstamm war glitschig vom Regen, aber er war so breit, dass ich ohne Schwierigkeiten darauf balancieren konnte. Ich griff in die Satteltaschen, in denen kaltes Regenwasser stand, und zog zwei Schwingenbolzen aus Messing heraus. Während die Drachenkuh trank, befestigte ich ihre angelegten Schwingen am Sattel. Eine Fliege landete auf ihr. Ein Schauer lief über ihren Widerrist, und sie schlug mit dem Schwanz gegen ihren Rumpf, aber sie blieb in ihrer gebeugten Haltung und trank gierig. Sie soff immer noch, als ich mich der zweiten Escoa auf dem anderen Ende des Baumstamms näherte.
    Ich ging forsch, mit geheuchelter Zuversicht. Ich hatte Angst, dass die Drachenkuh aufsteigen und wegfliegen könnte, und es war von größter Wichtigkeit, sie daran zu hindern. Sollte sie nach Xxamer Zu zurückkehren, konnte Ghepp auf ihr einen Boten zum Ranreeb senden und ihn über den Diebstahl aller geflügelten Drachen von Xxamer Zu benachrichtigen. Die Myazedo würden aus den Bergen herunterkommen und direkt vor die Mäuler eines Rudels wilder Tempelhunde laufen.
    Die reiterlose Escoa hob ihre Schnauze aus dem Wasser und beobachtete argwöhnisch, wie ich mich ihr näherte. Aus ihren zerfetzten Nüstern tropfte Blut in den Fluss,

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