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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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zuzustimmen. Ihre gebieterische Miene missfiel mir zwar, aber ich war klug genug, um zu erkennen, dass mein Ärger nur ein Ventil für meine Furcht war. Also band ich Krötenjägerins Zügel an das hintere Ende von Schweinsnases Sattel, schlug ihr auf die Flanke, damit sie sich in Bewegung setzte, und folgte den Djimbi weg vom Fluss und tief, sehr tief in den Dschungel hinein.

12
    E inen Tag und eine Nacht folgte ich den Djimbi, und danach fast noch einen ganzen weiteren Tag.
    Nachts schliefen wir nicht, oh nein. Der Dschungel verwandelte sich bei Einbruch der Dämmerung in ein undurchsichtiges Grau, das rasch in ein tiefes, drohendes Schwarz überging, aber die Djimbi gingen weiter. Ich stolperte über eine Wurzel, die ich im Dunkeln nicht sehen konnte. Noch einmal. Und noch einmal. Eine der Frauen, die vor mir gingen, stöhnte.
    Es klang rau und tief. Das Stöhnen hörte einfach nicht auf, und ich hielt unwillkürlich den Atem an, während ich darauf wartete, dass es endlich verstummte, aber es endete nicht. Mir standen die Haare zu Berge. Hinter mir stieß einer der Männer ein dunkles Bellen aus; es war ein hustendes Blaffen, wie ich es in meiner Jugend schon einmal gehört hatte. Er bellte weiter, akzentuierte damit das unaufhörliche Stöhnen der Frau; kurz darauf stimmten andere Djimbi darin ein, mit hartem Krächzen und explosionsartigem Husten. Ich stolperte wieder, diesmal jedoch nicht über eine Wurzel, sondern vor Angst. Die Djimbi beschworen ihre barbarische Magie, um ungestört zu reisen.
    Reiner Einer, beschütze mich.
    Das letzte Mal hatte ich solch ungewöhnliches Stöhnen und Husten gehört, als meine Mutter mit einem Python kämpfte, der von dunklen Gesängen beschworen worden war, um Tod zu bringen. Sie hatte eine Magie aus Lehm und Geburt und Schöpfung gewirkt, die den Python ausgelöscht hatte. Doch diesmal war meine Mutter nicht da, um mich vor diesen archaischen Beschwörungen beschützen zu können.
    Um mich herum reagierten Lianen, Kletterpflanzen und Wurzeln auf dieses Klagelied und rieben sich aneinander. Ich konnte das Geräusch hören, ein ächzendes, raues Schaben, aber wirklich sehen konnte ich die Bewegungen nicht. Ich ahnte nur, wie sich in der schwarzen Finsternis etwas Schwarzes bewegte, als sich Wurzeln, Kriechpflanzen, Blätter und Stängel verknoteten und in einer widernatürlichen, von der Nacht verhüllten Orgie umschlangen und wieder entknoteten.
    Es war, als wäre ich in die Unterwelt geworfen worden, in der die Geistlosen grübelten, die Augenlosen beobachteten, die Reglosen sich rührten und die Geschlechtslosen fickten.
    Auf dem Waldboden war es pechschwarz. Weit oben ächzten und knarrten und seufzten die Baumkronen wie die hölzernen Rümpfe tausender Boote, die auf einem murmelnden Ozean dahintrieben. Vor und hinter mir schaukelten die Escoas mit gesenkten Köpfen in ihrem springenden Gang. Aus den Augenwinkeln glaubte ich zu erkennen, dass der Drache hinter mir sich in einen Yamdalar Cinaigour hüllte. Der glatte Kokon war blaugrau wie ein erblindetes Auge und schien mich zu verfolgen. Als ich jedoch herumwirbelte, sah ich nur die dunkle Silhouette eines Drachen durch das nächtliche Schwarz gleiten.
    Wie armselig und unschuldig die Magie meiner Mutter im Vergleich zu diesen unsichtbaren, schlangenartigen Bewegungen von Wurzeln und Kletterpflanzen um uns herum wirkte! Statt das Dunkle mit erhellendem Licht zu bekämpfen, hießen die Djimbi dieses verhüllende Schwarz willkommen, und die Dunkelheit selbst räumte uns Kriechpflanzen und Wurzeln aus dem Weg und lenkte unsere Schritte.
    Umgeben von magischem Gesang und eingekerkert in der Dunkelheit, war ich gezwungen, den Djimbi zu folgen. Das Unterholz teilte sich vor mir wie dunkle Beine, die sich weit spreizten und mich in ein nasses, verborgenes Zentrum führten.
    Irgendwann verwandelt sich jedoch alle Furcht in eine öde innere Landschaft ohne Horizont, und um eine solch trostlose Gegend zu durchqueren, muss man in die Stille in einem selbst kriechen. Ich flüchtete mich eben dorthin und blieb da, bis der Morgen graute.
     
    Ein Wolkenbruch kündigte den Sonnenaufgang an. Das Laubwerk über uns wogte und kochte wie ein aufgewühlter Ozean aus wütenden Blättern. Durch diese dichten hängenden Gärten über uns drangen nur wenige Regentropfen, die selten und laut platschend auf dem Waldboden landeten. Wir aßen Brocken rohen Fleisches aus den grauenvollen Beuteln, welche die Männer trugen. Meine Häscher waren

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