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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Escoas? Was ist mit ihren Wunden?«, erkundigte ich mich.
    »Darum habe ich mich gekümmert. Sie werden überleben. Nur eine ist lahm.«
    Die Fesseln des Drachenmeisters fielen herab; behutsam nahm er die Hände nach vorn und legte sie auf seinen Schoß. Eine Weile betrachtete er sie stumm. Als er schließlich sprach, hatte seine Stimme einen Tonfall, den ich noch nie an ihm gehört hatte; sie schabte leise und heiser an meinen Nerven wie eine gezackte Klinge an einem Kreidefelsen.
    »Dafür wird sie bezahlen, heho! Oh ja.«
    Er meinte Tansan. Es überlief mich kalt.
    »Du wirst Tansan kein Härchen krümmen, hast du gehört? Vermutlich hatte sie keine andere Wahl, als dich zu fesseln.«
    »Niemand fesselt mich, ohne dafür zu büßen.« In seinen blutunterlaufenen Augen funkelten boshafte Sterne.
    Ich stand auf und richtete die Spitze des Messers, das Tansan zurückgelassen hatte, auf ihn. Die Klinge zitterte ein bisschen. »Wenn du Tansan etwas antust, dann werde ich die Sache beenden, die die Garrotte an deinem Hals begonnen hat, verstehst du das? Ich gehe jetzt zu den Drachen. Wenn du so weit bist, kannst du nachkommen.«
    Draußen machte ich mich an den Sätteln zu schaffen, während ich auf den Drachenmeister wartete. Zweimal musste ich mir den Schweiß von den Handflächen wischen. Dabei wechselte ich das Messer von einer Hand in die andere. Ich legte die Klinge nicht zur Seite, oh nein.
    Ich sollte ihn umbringen, sobald er mich nach Xxamer Zu gebracht hatte.
    Aber ich schreckte vor dieser Vorstellung zurück. Einem Angehörigen meines Volkes die Kehle durchzuschneiden, selbst wenn es jemand wie der Komikon war, wäre das Werk eines Verräters, ein abscheulicher, unmoralischer Akt. So etwas würde der Tempel tun, aber nicht ich.
    Der Drachenmeister tauchte in der Tür der Hütte auf.
    Er blieb einen Moment stehen, bis sich seine Augen auf die Helligkeit eingestellt hatten. Er wirkte kleiner, und seine Beine schienen krummer geworden zu sein, seit ich ihn das letzte Mal bei Tageslicht gesehen hatte. Die Haut an seinen Schenkeln und seinem Oberkörper hing in schlaffen Falten herunter. Seine Brust war eingefallen. Die Glasperle am Ende seines Knebelbartes war verschwunden, und der geflochtene Bart selbst löste sich allmählich auf.
    Ich würde Tansan über den Racheschwur des Drachenmeisters unterrichten. Das würde genügen.
    »Ezähl mir etwas über die Myazedo«, bat ich ihn, als er mit steifen Beinen zu mir kam. Er ging, als würde er über Rasiermesser wandeln. Offenbar schmerzte es, als sein Blutkreislauf seine Arbeit wieder aufnahm. »Ihre Zahl, ihr Alter, wie gut sie bewaffnet und wie diszipliniert sie sind.«
    »Es sind Krieger«, sagte er. »Einige leben seit Jahren in diesen Hügeln, trainieren, kämpfen, planen und warten. Zwei von ihnen könnten in einer Nacht jeden Komikonpu in meinen Stallungen töten.«
    Brut Re ist nicht mehr dein Stall, dachte ich, aber was er hatte sagen wollen, war unmissverständlich: Die Myazedo hatten mehr Muskeln und Verstand als selbst die erfahrensten Schüler des Drachenmeisters. Und das war allerdings sehr beeindruckend.
    »Sie kennen das Gebiet von Xxamer Zu so gut wie ihre eigenen Handrücken«, fuhr er fort. »Sie werden die Tempelanlage mit Leichtigkeit einnehmen.«
    »Wie viele sind sie?«
    Er atmete schwer, und ich fragte mich, ob er sich auf seiner Escoa würde halten können. Offenbar waren mir meine Zweifel deutlich vom Gesicht abzulesen, denn er sah mich finster an und spie mir vor die Füße. »Du bist auch nicht gerade ein angenehmer Anblick, Mädchen. Du siehst aus, als würde der leiseste Windhauch dich umpusten.«
    »Ihre Zahl.« Ich ignorierte seine Bemerkung.
    Er fuhr mit der Hand über Krötenjägerins Hals und kratzte sie an den Ohrlöchern, wie alle Drachen es lieben. Er murmelte ihr etwas zu, und sie rieb ihre verletzte, zerfetzte Schnauze an seinem Arm.
    »Zweiunddreißig, dazu die fünf, welche die Straße nach Fwendar ki Bol bewachen. In der Brutstätte gibt es noch mehr von ihnen. Insgesamt sind es fast sechzig, sagt die Hexe jedenfalls. Allerdings ist es fraglich, von wie großem Nutzen sie sind. Rechne damit, dass die zweiunddreißig die Aufgabe erledigen.«
    »Nur zweiunddreißig?«, rief ich bestürzt.
    Er sah mich verächtlich an, und ich entdeckte dabei eine gewisse Ähnlichkeit mit Langbein in ihm. »Zweiunddreißig Krieger, die Überraschungsmoment, Verstohlenheit und einen guten Plan auf ihrer Seite haben, können Xxamer Zu mit

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