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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Leichtigkeit einnehmen. Ich bezweifle sogar, dass auch nur einer von ihnen dabei ernstlich verletzt wird.«
    »Wenn sie solch kühne Krieger sind, wie du behauptest.«
    »Das sind sie.« Er maß mich von oben bis unten. Sein Blick sagte mir, dass ich diesem Maßstab bei weitem nicht genügte.
    »Dann sollten wir am besten zu ihnen stoßen«, erwiderte ich knapp. »Und zwar schleunigst. Ich habe eine Information, die ich ihnen mitteilen muss, bevor sie losschlagen. Also gut, alter Mann, soll ich dir beim Aufsteigen helfen?«
    Hätte ich nicht das Messer in der Hand gehalten, hätte er mich zweifellos wegen meiner Anmaßung geschlagen.
    So begnügte er sich damit, sich mühsam in Krötenjägerins Sattel zu hieven.

14
    I m dämmrigen Zwielicht überflogen der Drachenmeister und ich den Dschungel. Es herrschte dichter Nieselregen, einer von der Art, der für gewöhnlich einen prasselnden Wolkenbruch ankündigt. Der dicht verwobene Blätterwald tief unter uns glänzte in der Dämmerung, als wären Farnwedel und Schlingpflanzen aus Wassertropfen gemacht, die sich mit dem Regen und dem Zwielicht vermischten.
    Wir flogen gleichmäßig dahin, und als uns die tintenschwarze Finsternis umhüllte, ließen wir den nach Lehm und zerquetschten Blättern riechenden Dschungel hinter uns. Allmählich stiegen die Düfte der vielen Meilen Steppe, die sich vor uns erstreckten, durch die stockdunkle Nacht zu uns hoch: der Geruch von trockener Erde, sonnengebleichtem Gras, Termitenhügeln, in der Hitze gesprungenem Gestein. Auch den Regen ließen wir zurück. Auf der Ebene verhöhnten Wind und schwarze leere Wolken das dürstende Land unter sich. Hier gab es keinen Donner, und die Wolkendecke verbarg das funkelnde Licht der Sterne.
    Der Flug kam mir zugleich lang und irgendwie verdichtet vor, wie eine gewaltige Schlange, die sich eng um sich selbst gerollt hat. Jeder Nerv in meinem Körper summte vor Anspannung. Wir mussten die Myazedo erreichen, bevor sie die Brutstätte angriffen. Aber unsere Esocas schienen einfach nicht weiter zu kommen; wir hingen in der Finsternis, wurden vom Wind auf der Stelle festgehalten. Ich umklammerte die Holzgriffe des Sattels und mahlte beunruhigt mit den Backenzähnen.
    Dann tauchte vor uns ein grauer Fleck in der Dunkelheit auf, der sich zu bewegen schien: Xxamer Zus Tempelkuppeln.
    »Die Brutstätte!«, schrie ich.
    »Ich bin nicht blind«, knurrte der Komikon mir ins Ohr. Wir ritten beide auf Krötenjägerin, während uns Schweinsnase folgte. Wir hatten beide nicht riskieren wollen, dass ich mit ihr allein fertig werden musste, falls sie ihren Strick zerriss und direkt zu den Botenstallungen flog.
    Einige Augenblicke später landeten wir auf einem grasigen Hügel, mehrere Meilen vom Zentrum der Brutstätte entfernt. Die Myazedo sammelten sich auf der windabgewandten Seite des Hügels, dunkle Schatten auf trockenem Gras, die Anstalten machten, den Hügel zu überqueren und weiter durch die Steppe zu ihrem Ziel vorzustoßen, das wie ein schwarzer Flickenteppich in der Nähe zu erkennen war. Die Tempelkuppeln von Xxamer Zu schienen uns im Dunkeln zu verhöhnen.
    Die Escoas waren bei den Myazedo , vier dunkle Schatten, die nach Bestie stanken, schnaubten und ungeduldig die Erde mit den Krallen aufwühlten. In der Dunkelheit wirkten ihre gefalteten und mit Bolzen gesicherten Schwingen wie stachelbewehrte Parasiten, die zitternd auf ihren Rücken hockten.
    Noch während ich von Krötenjägerins Rücken glitt, kam ein kleiner Schatten auf mich zugerannt.
    Mein Herz zog sich schmerzlich zusammen, als ich Savga vom Boden aufhob und an mich drückte. Sie roch gut, nach Vertrauen und kleinen, schmutzigen Händen. Ich hätte sie am liebsten für immer festgehalten, aber ich ließ sie wieder hinunter. Ich hatte keine Zeit zu verschenken.
    »Wo ist deine Mutter, Savga? Ich muss sofort mit ihr sprechen. Es ist sehr, sehr wichtig.«
    Sie drehte sich um und streckte die Hand aus. Tansan kam auf uns zu, eine kurvige Silhouette, die einen Speer in der Hand hielt. Ein paar Schritte vor mir blieb sie stehen, gelassen und ruhig. Ihre geraden, kräftigen Schultern harmonisierten perfekt mit den Maßen ihrer Hüften. Die grauenvolle Narbe an ihrem Kinn schimmerte im Dunkeln.
    »Savga hat mir erzählt, wie du den Wai Vaneshor dazu gebracht hast, alle freizulassen, die er hatte einfangen lassen, um sie in die Sklaverei zu verkaufen.« Ihr Tonfall war neutral.
    Ich wartete. Ihre Augen waren unergründlich, ihr Gesicht

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