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Das Gift von Argus

Das Gift von Argus

Titel: Das Gift von Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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nächsten paar Tage arbeiteten alle Entbehrlichen angestrengt, genau wie die Roboter, nur waren letztere im Gegensatz zu ersteren nicht müdigkeitsanfällig. Und wenn Menschen übermüdet sind, neigen sie zu Unvorsichtigkeit. So kam es dazu, daß einer der Entbehrlichen auf seltsame und grauenvolle Weise den Tod fand. Doch ehe es dazu kam, war viel erreicht worden.
    Das hiesige Wasser erwies sich als nicht nur unschädlich, sondern als ausgesprochen wohltuend. Die Analyse ergab, daß es mineralische Spurenelemente von etwa der gleichen Zusammenstellung und Quantität wie das Heilwasser berühmter Kurorte auf der Erde hatte. Das Recyclingsystem der Santa Maria konnte abgestellt werden. Außer dem Wasser gab es auch Fleisch in Hülle und Fülle. Die Flußpferdkreaturen lieferten ausgezeichnetes Steak, und gazellenähnliche Tiere feines Fleisch mit Wildgeschmack. Fünf genießbare Pflanzen waren entdeckt worden. Sie waren in etwa mit Pilzen, Karotten, Kohl, Aprikosen und Brombeeren vergleichbar.
    Maleter und Norstedt errichteten den Zoo aus Holz, das sie sich aus dreißig Kilometer Entfernung holen mußten. Sie brauchten zwei ganze Tage dazu. Das einzig Schwierige war der Transport des Holzes gewesen, aber Norstedt löste das Problem, indem er einen Baum von Sequoiengröße fällte, mit dem Laser vier gleichdicke Stücke vom Stamm abschnitt und sie als Räder für einen schnell konstruierten Karren benutzte, den die beiden Männer in ihren Exos mit fünfzehn Stundenkilometer mühelos über die Ebene schoben.
    Während Kwango und Robinson die Piranhalibellen aufspürten, benutzten Conrad und Smith abwechselnd den Luftkissenwagen für eingehende Erkundungen. Sie machten ein paar beachtliche Entdeckungen. Sie fanden Wild in großer Menge: kleine Pelzgeschöpfe, die Hasen ähnelten; flinke geschmeidige Tiere wie Rehe; langbeinige und langhalsige Kreaturen, die irdischen Giraffen glichen; eine Art Wildschweine; gewaltige Tiere von fast einer Tonne, die alle Wesenszüge des Igels hatten, selbst seine Furchtsamkeit; zottige Miniaturkängeruhs; und etwas drei Meter Großes, das es auf sechzig Stundenkilometer brachte und ein bißchen wie ein Strauß oder Kasuar aussah.
    Seltsamerweise stießen sie auf keine Fleischfresser. Conrad konnte das nicht verstehen. Bei so vielen Pflanzenfressern ringsum hatte er mit Raubtieren gerechnet, die in ihren Gewohnheiten und Bedürfnissen Löwen, Tigern, Jaguare und anderen Fleischfressern gleichkamen.
    Leutnant Smith beschäftigte sich hauptsächlich mit der Affenkolonie, die Kwango gefunden hatte, worüber der Schwarze sich offenbar ein wenig ärgerte, weil er sie als sein höchstpersönliches Eigentum betrachtete. Aber Kwangos vorrangige Aufgabe – wie Conrad es bestimmt hatte – war, soviel wie möglich über die Piranhainsekten herauszufinden und sich Möglichkeiten für ihre Ausrottung einfallen zu lassen. Solange es sie noch gab, konnte Argus nicht gesichert werden.
    Während der Zoo errichtet wurde, kam Maeve O’Brien aus dem Labor kaum heraus. Sie betätigte sich als Chemikerin, Biochemikerin und Biologin. Sie sezierte, analysierte und klassifizierte die Exemplare, die ihr gebracht wurden. Conrad und Leutnant Smith dehnten ihre Erkundungsfahrten weiter aus, und auch Kwango und Robinson dehnten ihre Suche nach den Piranhalibellen aus. Am ersten und zweiten Tag fanden sie keine Spur von ihnen, obwohl sie ein Gebiet von zehntausend Quadratmetern absuchten. Es war, als hätte es diese Todeslibellen nie gegeben. Aber daß sie existierten, hatte Kwango mit den toten Insekten im Probenbehälter bewiesen.
    Maeve – und Mirlena in ihrer freien Zeit – hatten bereits festgestellt, daß die Piranhalibellen eine sehr konzentrierte Art von Ameisensäure ausschieden und ebenso ein Gift, das Kurare ähnlich war.
    Am dritten Tag hatte Kwango endlich Glück. Er und Mirlena kreisten im Hubschrauber etwa zweihundert Meter über einer Herde Zweitonner, hundertfünfzig Kilometer westlich des Schiffes, als sich aus dem Westen eine Wolke näherte, die anfangs nur von Faustgröße war, aber mit jedem Kilometer wuchs. Kwango ging bis auf fünfundzwanzig Meter hinunter und ließ den Hubschrauber ungefähr zweihundert Meter gegen den Wind von der Herde entfernt schweben.
    »Mirlena, wir filmen mit der Videokamera. Kümmere dich um das Tele, ich möchte nicht näher heran, aber es müssen Einzelheiten zu erkennen sein. Später können wir dann den Angriff durch langsames Abspielen studieren.«
    Die Reaktion

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