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Das Gift von Argus

Das Gift von Argus

Titel: Das Gift von Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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»Eine gute Frage. Um sie zu beantworten, müßte ich mich eingehender mit ihnen befassen.«
    Tibor Maleter blickte Conrad an. »Wie definieren wir Leute, Sir?«
    Conrad lächelte grimmig. »Das ist ebenfalls eine gute Frage. Nach dem Buch sind Leute intelligente Lebewesen, die Werkzeug benutzen, ein soziales Gefüge und eine Sprache haben.«
    Kwango kämpfte vergebens gegen einen Schluckauf an. »Nach diesen Kriterien sind die Affen hier Leute. Also dürfen wir ihnen ihren Planeten nicht wegnehmen, und infolgedessen kehren wir wieder nach Hause zurück. Wie schön … Darf ich mich jetzt zurückziehen?«
    »Nein!« entgegnete Conrad hart. Er blickte seine Mitentbehrlichen der Reihe nach an. »Wir sind hier, um Argus zu sichern – so oder so. Die Menschheit braucht neue Welten. Als ich das letztemal auf der Erde war, rechnete mir ein Volkswirtschaftler der dritten Welt vor, daß es das Leben von einer halben Million Menschen in den unterentwickelten Ländern kostet, eine einzige extrasolare Planetensicherung zu finanzieren. Anstelle unserer Expedition hätten eine Menge Kinder in Südamerika oder Indien oder China gerettet werden können, für eine Weile zumindest. Daran müssen wir immer denken, und deshalb dürfen wir Argus nicht einfach aufgeben, ehe wir der Menschheit nicht bewiesen haben, daß Argus kolonisiert werden kann – oder bis die meisten von uns tot sind.
    Von jetzt an haben wir uns als im Kampfeinsatz zu betrachten. Die Schirme müssen ständig von uns überwacht werden. Nicht, daß ich Matthew und seinen Genossen nicht traue, aber sie sind nicht in der Lage, wichtige Entscheidungen zu treffen … Leutnant Smith, arbeiten Sie die Schichten aus. Und nach dem, was Kurt uns über die fliegenden Piranhas erzählt hat, wird keiner sich mehr ohne Schutzanzug und Lasergewehr und nur in Begleitung eines Roboters oder eines anderen Entbehrlichen ins Freie begeben. Die Schichten für die Schirmbeobachtung teilen wir in sechs 4-Stunden-Wachen auf. Alle von uns, außer Kwango, wird eine Wache pro Tag übernehmen.«
    »Und ich bekomme wegen besonders guter Führung frei?« erkundigte sich Kwango hoffnungsvoll.
    Conrad schüttelte den Kopf. »Sie sind angeblich unser Superhirn, Kurt. Ich will so schnell wie möglich alles über diese gefräßigen Libellen erfahren. Ich will wissen, wo sie ihre Nester haben, wo sie brüten, wenn sie das tun, und ich brauche Empfehlungen, wie wir mit ihnen fertig werden können. Sie bekommen einen Roboter abgestellt und haben vorrangige Benutzung des Hubschraubers und Luftkissenwagens.«
    »Ich brauche keinen Roboter«, erklärte Kwango, »sondern einen Biologen. Ich brauche Mirlena.«
    »Das könnte Ihnen so passen. Als Sie das letztemal mit ihr arbeiteten, kam sie kaum mit dem Leben davon … Außerdem wird sie hier gebraucht. Sie muß Pflanzen und Tiere auf ihre Verdaulichkeit hin untersuchen.«
    »Commander«, warf Mirlena ein, »wenn wir diese tödlichen Insekten nicht ausrotten können, ist es reine Zeitvergeudung herauszufinden, was hier auf diesem Planeten für uns genießbar ist.«
    »Vielleicht haben Sie recht«, gestand Conrad ihr widerwillig zu. »Aber wenn Sie sich freiwillig zum Einsatz mit Kwango melden, werden Sie mit weniger Schlaf auskommen müssen, denn ich verlange, daß Ihre Untersuchungen wie vorgesehen weitergeführt werden. Verstanden?«
    »Verstanden, Commander.«
    »O’Brien, sobald Sie mit der Wasseranalyse fertig sind, möchte ich, daß Sie Robinson ein wenig entlasten. Ich nehme an, Sie können die restlichen Proben auf ihren Nahrungswert und auf mögliche Schadstoffe überprüfen?«
    »Das gehört zu meiner Arbeit, Commander.«
    »Gut. Wir werden weitere Proben herbeischaffen … Maleter und Norstedt, Sie werden morgen früh ins Geschirr steigen und sechs feste Käfige anfertigen und in einem eigenen, eingezäunten Lager unterbringen.«
    »Wofür sind diese Käfige, Commander?« erkundigte sich Maleter.
    »Für politische Gefangene«, antwortete Conrad sarkastisch. »Benutzen Sie Ihren Kopf, Mann! Ich will Musterexemplare von allem, was da auf zwei, drei, vier oder mehr Beinen kreucht – einschließlich Kwangos Affen. Nachdem Sie den Zoo fertiggestellt haben, können Sie jagen gehen – in Exos. Benutzen Sie Betäubungsgewehre, wenn es sein muß, aber beschädigen Sie die Tiere nicht!« Er gähnte. »Es war ein langer Tag. Ins Bett, Marsch. Leutnant Smith, wer übernimmt die erste Schirmwache?«
    »Sie, Commander.«
     

 
15.
     
    Während der

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