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Das Glueck Beginnt in Dir

Das Glueck Beginnt in Dir

Titel: Das Glueck Beginnt in Dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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Person Vorbild für gelingendes Leben. Ein wichtiger Aspekt ist dabei sein Gebet. Im Gebet wird Jesus verklärt. Während er bei der Taufe betet, öffnet sich der Himmel. Das Gebet ist der Ort, an dem Jesus die Nähe seines Vaters spürt und frei wird von den Erwartungen der Menschen. Da kommt er mit seinem Wesen in Berührung. Da spürt er, wer er eigentlich ist und wo er wahrhaft zu Hause ist: im Haus seines Vaters.
27. OKTOBER :
Der Alltag zeigt’s
    Ich erlebe immer wieder Menschen, die von ihren Gotteserfahrungen schwärmen. Aber wenn ich sie nach ihrem Alltag frage, wann sie aufstehen, wie sie ihre Arbeit verrichten, dann wird deutlich, dass ihr Leben ein einziges Chaos ist. Sie fliehen vor dem Chaos in die Spiritualität. Doch das ist keine reife Spiritualität. Wer sich Gott gegenüber geöffnet hat, der ist auch offen für die alltäglichen Verpflichtungen.
28. OKTOBER :
Mancher Rat ist unbequem
    «Höre auf den Rat derer, die dich lieben, auch wenn du ihn nur schwer einsehen kannst!» (Jüdische Weisheit). Mancher Rat passt uns gar nicht. Vielleicht ärgert er uns sogar! Doch wenn wir wissen, dass der andere uns liebt, dann sollten wir ihn ernst nehmen: Weil er uns liebt, fordert er uns mit seinem Ratschlag heraus, traut er uns etwas zu.
    Oft ärgert uns der Rat des anderen, gerade weil er die eigene Einsicht bestätigt. Eigentlich wussten wir schon, was wir tun sollten. Doch etwas in uns sträubte sich dagegen. Vielleicht ist uns der Weg zu beschwerlich Und so haben viele Rationalisierungen die eigene Einsicht verdunkelt und entwertet. Das Gefühl weiß: Eigentlich müsste man diese Aufgabe loslassen. Doch dann kommen die Überlegungen: «Ich will nicht als unzuverlässig erscheinen» – «Was denken die andern von mir?» – «Ich will sie nicht enttäuschen …» Und so behält man die Aufgabe, obwohl man den Widerstand in sich spürt und ständig müde ist.
    Wenn ein anderer nun rät: «Lass die Aufgabe! Gib deine Ämter in diesem Verein auf!», dann bringt einen das mit einem wahren Impuls in Berührung. Aber zugleich melden sich die Rationalisierungen wieder zu Wort, und man spürt: «Ich darf mir jetzt nichts mehr vormachen. Der andere hat Recht.» Aber das einzusehen und zu befolgen, ist nicht einfach. Man müsste seine Lebensmuster, bei anderen beliebt sein und ihre Erwartungen erfüllen zu wollen, ablegen. Man müsste sein Lebensgebäude auf einem ganz anderen Grund aufbauen.
    Es lohnt sich, es zu versuchen.
29. OKTOBER :
Die Kunst des Älterwerdens
    «Mit dem Alter ist es wie mit allem. Man muss früh damit anfangen, um darin erfolgreich zu sein.» Fred Astaire hat das gesagt und damit zum Ausdruck gebracht: Gut zu leben vermag nur, wer sein Älterwerden bejaht und die Chance des Alters nutzt. Statt an meiner Jugend so lange festzuhalten, wie es nur irgend geht, rät er, das Altwerden zu bejahen. Das heißt, dass ich bereit bin, loszulassen, Neues zu akzeptieren. Nur wer loslässt, bleibt lebendig. Schon der junge Mensch muss die Jugend loslassen, um erwachsen zu werden. In der Lebensmitte muss er manche Träume loslassen die er sich vom Leben gemacht hat. Wenn er pensioniert wird, muss er seine Arbeit loslassen, mit der er sich identifiziert hat. Er muss andere Werte in sich entfalten, damit er lebendig bleibt.
30. OKTOBER :
In einem milden Licht
    Altwerden, das ist die Chance, reif zu werden. Sich mit einem Alten zu unterhalten, der wirklich weise ist, das tut allen gut. Altersweisheit ist wie ein mildes Licht, das auf unser Leben fällt. In diesem milden Licht wagen wir, unser Leben anzuschauen, wie es ist. Aber Altwerden geht nicht ohne Schmerzen. Es heißt: sein Leben bewusst leben, es annehmen auch mit allen seinen schwierigen und schmerzhaften Aspekten. Wir müssen Abschied nehmen von der Illusion, dass wir uns immer in der Hand oder «im Griff» haben können.
31. OKTOBER :
Einsamkeit hat zwei Gesichter
    Wir können unter ihr leiden. Und wir können sie auch als eine Kraft erfahren, die uns stärkt. Wir können sie dann positiv erleben: als einen inneren Raum, der uns zu uns selber kommen lässt. Allein fühlen kann man sich auch unter vielen Menschen. Gerade heute beklagen sich viele, dass sie sich mitten in den belebten Städten allein und isoliert fühlen. Doch in der spirituellen Tradition hat Alleinsein einen hohen Stellenwert. Es gehört wesentlich zum Menschsein.
    Paul Tillich, der evangelische Theologe und Philosoph, meint sogar, Religion sei das, was jeder mit seiner

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