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Das Glueck einer einzigen Nacht

Das Glueck einer einzigen Nacht

Titel: Das Glueck einer einzigen Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Bryan
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Hände, verlagerte sein Gewicht ein wenig und setzte dann seine Wanderung fort. Als er endlich aus dem Dickicht hinter Grandma Logans Garten hervortrat, sprang die alte Frau auf und kam über die Terrassentür auf ihn zu. Ihr besorgter Gesichtsausdruck wich nun einem erleichterten Lächeln, und als sie sprach, wurden ihre harten Worte durch ihren liebevollen Blick gemildert.
    „Ich sollte dem jungen Mann gründlich den Hosenboden versohlen!“
    „Vielleicht warten Sie damit lieber bis morgen früh. Heute hat der Junge schon genug mitmachen müssen“, kam Marvin seinem Schützling lächelnd zu Hilfe.
    „Fehlt ihm auch wirklich nichts?“ erkundigte sich Grandma besorgt und fuhr dem Kind über den Lockenkopf.
    „Nein, es geht ihm gut. Er ist nur ziemlich verängstigt und todmüde.“
    „Was stehen wir dann hier noch herum? Los, lassen Sie uns ins Haus gehen und ihn zu Bett bringen.“ Grandma eilte bereits voraus, dabei schimpfte sie ununterbrochen leise vor sich hin. „Er hätte schon vor Stunden im Bett sein sollen. Wie kann er uns nur solche Sorgen bereiten. Na, der kann morgen was erleben.“
    Marvin folgte ihr in Dannys Schlafzimmer, wo er ihn behutsam aufs Bett legte und ihm die Turnschuhe auszog.
    „Nein, nein, ich mache das schon. Sie sehen auch nicht viel besser aus als der Junge.“ Resolut verdrängte Grandma Marvin von Dannys Bett. „Nur noch einen
    «Gefallen müssen Sie mir tun, dann dürfen Sie sich einen Krug Apfelwein aus der Küche holen und sich auf die Terrasse setzen.“
    Marvin fügte sich widerspruchslos. „Was soll ich tun?“ fragte er die energische alte Dame.
    „Geben Sie ein paar Schüsse ab, damit Barbara und Doc Akins wissen, daß Danny in Sicherheit ist. Barbara würde eher tot umfallen, als die Suche nach dem Jungen aufgeben. Sie tut sich etwas an, wenn ihm was passiert wäre.“ Grandma, die sich über Danny gebeugt hatte, bemerkte nicht, daß Marvins Gesicht plötzlich einen gequälten Ausdruck angenommen hatte. Impulsiv streckte er die Hand aus, strich Danny das Haar aus der Stirn. Doch mit einer blitzschnellen Bewegung stieß Grandma Logan seine Hand beiseite.
    „Wecken Sie ihn nicht auf, Marvin! Und jetzt tun Sie bitte, was ich Ihnen gesagt habe!“ ermahnte sie ihn tadelnd.
    Marvin sah nicht den wissenden Ausdruck ihn ihren weisen, alten Augen. Weil er ahnte, daß man der alten Dame besser nicht widersprach, tat er, wie ihm befohlen. Er holte sich einen Krug mit Apfelwein aus der Küche, nahm das Gewehr und ging auf die Terrasse, um die verabredeten Schüsse abzufeuern.
    Dann genehmigte er sich einen tiefen Schluck Apfelwein. Sofort fühlte er sich besser. Mit dem Krug zwischen den Knien setzte er sich auf die Terrassenstufen und wartete auf Barbara und Jim.
    Es dauerte nicht lange, da kam Barbara aus dem Dickicht hervor und rannte auf Marvin zu. Total außer Atem, schmutzig und mit zerzausten Haaren blieb sie vor ihm stehen. Er sah den breiten roten Kratzer sofort, der sich über ihre Wange zog. Am liebsten hätte er die Hand ausgestreckt und mit dem Finger die Wunde berührt, um ihren Schmerz zu lindern, „Danny“, keuchte sie. „Ist er…“ Als sie seinen Blick sah, war sie beruhigt. „Gott sei Dank“, flüsterte Barbara und schloß die Augen, um die Tränen der Erleichterung zurückzuhalten.
    Marvin legte ihr den Arm um die Schulter und führte sie die Treppen hinauf zu einer Bank. „Er ist völlig erschöpft, aber es geht ihm gut. Grandma bringt ihn gerade ins Bett. Hier, nimm einen Schluck Wein. Der wird dir guttun.“ Barbara befolgte seinen Rat. Der starke Apfelwein belebte sie, und allmählich fühlte sie sich wieder besser. Eine ganze Weile saßen sie schweigend nebeneinander. Dann sagte Barbara leise: „Ich habe dem lieben Gott gedankt.
    Aber eigentlich müßte ich dir danken.“
    Mit der Fingerspitze fuhr Marvin sanft über den blutigen Kratzer auf ihrer Wange.
    „Ich brauche keinen Dank. Mir bedeutet der Junge fast ebensoviel wie dir.“ Einen wunderbaren, flüchtigen Moment lang hatten beide die süße Erinnerung an einen längst vergangenen Sommer, an Momente, die sich nicht noch einmal einfangen ließen.
    „Hallo!“ ertönte Jims Stimme in diesem Moment vom Rand des Dickichts. „Der Ausreißer ist also wieder daheim.“
    „Ja, Jim“, bestätigte Barbara. „Kommen Sie, setzen Sie sich zu uns.“ Erstaunt blickte sie Marvin an, der plötzlich stumm und regungslos dasaß.
    Erst als Jim direkt vor ihnen stehenblieb, bot er ihm den Krug mit

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