Das Glueck einer einzigen Nacht
ihn.
„Natürlich begehre ich dich“, flüsterte er rauh. Ihr Duft, der Geschmack ihrer weichen Haut machten ihn verrückt. Mit wenigen Handgriffen hatte er ihr die Bluse ausgezogen, den Verschluß ihres Spitzenbüstenhalters geöffnet und ihn über die zarten Schultern gestreift. Seine Hände auf ihren Brüsten zu spüren, war unsagbar angenehm. Erneut seufzte sie auf und beugte den Kopf zurück, während unter den Liebkosungen seiner Zunge ihre Brüste zu schwellen schienen.
Sie schob ihre Hand unter sein Hemd, strich über seine festen Rückenmuskeln.
Langsam glitten ihre Finger über seinen Brustkorb und dann über die dichten Haare auf seiner Brust. Ihre Hände zitterten, als sie dann die Knöpfe seines Hemdes öffnete und die Wange an seinen festen Bauch preßte. Zart verfolgte sie mit den Lippen die Härchen, die in einer hellbraunen Linie in seinen Jeans verschwanden. Ein Schauer lief durch seinen Körper, als sie ihre Finger unter seinen Hosenbund schob, mit einer schnellen Bewegung den Verschluß öffnete und ihm die Jeans über die langen, schlanken Beine streifte.
Barbara war außer sich vor Verlangen nach ihm. Wenn sie ihn schon nicht für immer haben konnte, dann wollte sie ihn wenigstens dieses eine Mal so lieben, daß die Erinnerung daran ewig dauern würde. Sie kniete sich vor ihn hin und fing an, seine Oberschenkel mit heißen Küssen zu bedecken.
„Du kleine Hexe!“ Mit einer einzigen Bewegung packte er sie bei den Schultern, zog sie zu sich hoch und stieß mit dem Fuß seine Jeans weg. Längst war die Situation ihrer Kontrolle entglitten. Ihr Begehren war so übermächtig, daß es ihnen keine Zeit ließ für das übliche Vorspiel, für all die zärtlichen Worte, die der Vereinigung zweier Liebender vorausgingen. Erst mußten sie ihren Hunger stillen, einen Hunger, den weder die Jahre noch die Umstände hatten tilgen können.
Während er sie heftig küßte, nahm er sie auf den Arm, trug sie fort. Wohin, das war Barbara im Moment ganz egal. Alles, was in diesem Augenblick zählte, war die Erfüllung ihrer jahrelangen Sehnsucht. Marvin trug sie zu einer leeren Pferdebox, in der ein paar frische Ballen Heu lagen. Vorsichtig legte er sie darauf nieder. Seine Hände zitterten, als er ihr die Jeans auszog und ihr das Spitzenhöschen über die langen, wohlgeformten Beine streifte. Nachdem auch er sich ganz ausgezogen hatte, kniete er sich neben sie und betrachtete fast ehrfürchtig ihren schönen Körper.
„Ich möchte den Mann sehen, der bei deinem Anblick nicht in die Versuchung kommt, dich einfach zu nehmen“, sagte er leise. Er streichelte ihre Schultern, ihre festen Brüste und strich dann über ihren flachen Bauch bis hinab zu ihren seidigen Oberschenkeln. Seine Augen waren dunkel vor Begehren.
„Ich möchte nicht einfach nur genommen werden, Marvin“, flüsterte sie. „Ich habe so lange auf dich gewartet.“ Aber ihr schimmerndes rotbraunes Haar auf dem Stroh, ihre lockenden goldenen Augen, ihre ausgebreiteten Arme und der Körper, der sich ihm voller Sehnsucht entgegenbog, raubten ihm die Beherrschung. Mit all seiner Leidenschaft, die er zehn Jahre lang hatte zurückhalten müssen, ergriff er von ihr Besitz.
Ihre glühende Vereinigung machte den Schmerz vieler Jahre ungeschehen und erfüllte sie mit tiefem Glück. Sie entdeckten jenen Teil ihres Ich wieder, den sie vor langer Zeit verloren hatten und der sie jetzt endlich erneut zu einem Ganzen machte. Als Barbara auf dem Höhepunkt ihrer Erregung Marvins Namen ausrief, antwortete er mit einer Zärtlichkeit, die all ihre Zweifel zerstreute. Sie hatte sich ihn zurückerobert. Vielleicht nicht für immer, doch zumindest für diese eine Nacht.
Als sie sich etwas später erneut liebten, war das brennende Fieber in ihnen allmählich abgeklungen. Jetzt war der Moment gekommen, um sich wirklich kennenzulernen. Sie berührten einander und fühlten den anderen. Sie sprachen zusammen und verstanden, was der andere sagen wollte. Diese Nacht war voller Wunder. Da war der süße Duft des Sommers, der sich mit dem Geruch ihrer Körper vermischte, das silberne Glitzern der Sterne und das Leuchten in ihren Augen. Und das größte Wunder war, daß sie als Liebende nebeneinanderlagen, daß einer auf den Atemzug des anderen lauschte, daß einer um die Träume des anderen wußte.
Das waren die Gedanken, die Barbara durch den Kopf gingen, während sie sich beglückt in Marvins Arm schmiegte und auf das Morgengrauen wartete.
8. KAPITEL
Noch nie
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