Das Glueck einer einzigen Nacht
kein Recht?“ rief er. „Hast du denn so lange mit deiner Lüge gelebt, daß du schon selbst daran glaubst?“ Er wollte zu ihr gehen, doch Barbara wich zurück. Schmerzhaft zuckte Marvin zusammen. „Barbara…“ Plötzlich klang seine Stimme heiser. „Warum willst du mir das Recht absprechen, Danny zu beschützen und zu lieben? Kannst du denn nicht endlich zugeben, daß er mein Sohn ist?“
„Mein Gott“, flüsterte sie entsetzt. Alles Blut war aus ihren Lippen gewichen.
Noch während sie ihn anstarrte, verschwamm sein Gesicht vor ihren Augen, die Knie gaben nach, und sie wäre zu Boden gesunken, hätte Marvin sie nicht im letzten Moment aufgefangen. Heftig drückte er sie an sein Herz. Kraftlos schmiegte sie ihr blasses Gesicht an seine Schulter, flüsterte immer wieder: „Du weißt es… du weißt es…“
„Ja, Barbara, ich weiß, daß Danny mein Sohn ist. Ich hätte es schon vor vielen Jahren gewußt, wenn da nicht mein sinnloser Stolz gewesen wäre.“ Und als sie ihren Kopf enger an seine Schulter preßte, um das verzweifelte Schluchzen zu ersticken, legte er seine Wange auf ihr duftendes Haar und flüsterte mit brüchiger Stimme: „Du kannst mich verfluchen und verdammen, aber bitte, Barbara, du darfst mich nicht zurückweisen.“ Ganz eng drückte er sie an sich, und während er seine tränenfeuchte Wange an ihre preßte, betete er, daß sie ihm verzeihen möge.
„O Marvin“, flüsterte sie und schaute ihn mit traurigen Augen an. „Wir haben so viel Kummer und Schmerz erleiden müssen. Dürfen wir denn auch nur davon träumen, daß es jemals ein Ende damit hat?“
„Du darfst träumen, Darling, und ich sorge dafür, daß deine Träume in Erfüllung gehen“, versprach er und küßte sie zärtlich. Eine Zukunft voller Liebe und Glück wollte er ihr schaffen.
Marvin trug sie hinaus zu seinem Auto und brachte sie in ihr neues Zuhause. Und er hielt sein Versprechen. Von dem Moment an, wo er sie über die Schwelle seines Hauses trug, auf seinem großen Bett niederlegte, wurde sie nicht nur die neue Herrin im FarrettHaus, sondern auch die Gebieterin seines Herzens.
Wie lange hatten sie auf diesen Moment gewartet, wie oft schon jede Hoffnung aufgegeben, ihn doch noch einmal zu erleben. Und jetzt, als Marvin Barbara langsam, fast ehrfürchtig auszog, wurde der Traum wahr. Er wußte, daß niemand ihm seine Liebe mehr nehmen konnte, daß er ein Leben lang Zeit haben würde, sich dieser Liebe hinzugeben. Die flüchtigen Momente ihrer Leidenschaft gehörten der Vergangenheit an. Heute nacht würde die Geschichte ihrer Liebe erst richtig beginnen.
Sie streichelten sich, als hätten sie sich noch nie zuvor berührt, und küßten sich mit der Leidenschaft junger Liebender. „Ich kann mich noch an unseren ersten Kuß erinnern, Marvin“, seufzte Barbara glücklich. „Meine Lippen waren von der Sonne ausgetrocknet, aber deine…“ Nachdenklich lächelte sie ihn an, während sie mit den Fingerspitzen die Konturen seiner Lippen nachzeichnete. „Deine Lippen waren kühl wie der See. Mich dürstete nach deinen Küssen. Auch jetzt, nach all diesen Jahren, kann ich nicht genug davon bekommen. Küß mich, Marvin.“ Sofort schloß er sie in seine Arme und zog sie eng an sich. Zärtlich berührten seine Lippen ihren Mund, um ihren Durst zu stillen.
„Küß mich noch einmal“, flüsterte Barbara, als er innehielt. Sie vergrub ihre Finger in seinem Haar, zog seinen Kopf zu sich herab. Es war so herrlich, seine Lippen auf ihren zu spüren, so einzigartig. Vor Erregung fing sie an zu zittern. In seinen Armen fühlte sie sich geborgen, er war für sie wie eine Oase, wie eine Quelle, die sie erfrischte und belebte.
In fieberhafter Erregung liebkosten ihre Hände seinen Körper, bis seine Haut unter der Berührung zu brennen schien. Nur Barbara konnte ein solches Verlangen in ihm wecken, und nur sie konnte es stillen. Doch ihre Hände, die liebkosend über seinen Rücken und seine Hüften glitten, ihr sinnlicher Körper unter seinem, der sanfte Druck ihres Mundes und ihre samtene Zunge lösten in ihm eine Sehnsucht aus, die so süß und beglückend war, daß er sie noch herauszögern, verlängern wollte. Ihre Haut fühlte sich an wie Satin, duftete nach Jasmin, ihr Körper besaß die Grazie eines Weidenbaumes, und ihre Liebkosungen waren zart wie der Hauch des Sommerwindes.
„Barbara“, sagte er leise und zärtlich. „Ich habe dich über all diese verlorenen Jahre hinweg geliebt.“ Er strich ihr die
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