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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Datum drauf. Auf dem Bild ist deine Mom genauso alt wie du jetzt. Es wurde hier am Strand aufgenommen. Das muss in dem Sommer gewesen sein, bevor sie nach Cleveland gezogen ist. Da ist der Leuchtturm im Hintergrund.« Er hielt kurz inne. »Du siehst es doch, oder?«
    »Was soll ich sehen?«
    »Dass du genauso aussiehst wie sie.«
    Mikki schaute sich das Bild ihrer Mutter genauer an. »Echt?«
    »O ja. Abgesehen von der Stachelfrisur und den Gothic-Klamotten, versteht sich. Deine Mutter stand mehr auf Pferdeschwänze und Pastellfarben.«
    »Ha-ha, sehr lustig. Und meine Sachen sind nicht Goth. Das ist ohnehin aus dem letzten Jahrhundert.«
    »Tut mir leid. Ich muss mich da noch einarbeiten. Iss zu Ende. Dann können wir noch ein bisschen am Strand spazieren gehen, bevor es losgeht.«
    »Ist das so eine Sache von wegen du als Dad und ich als Tochter?«, fragte Mikki.
    »Zum Teil, ja.«
    »Und zum anderen Teil?«
    »Ich habe lange Zeit allein verbracht, nachdem ihr gegangen seid, und ich habe es gehasst. Ich will das nie wieder erleben.«
    Als sie den Sand erreichten, ging die Sonne auf. Der Himmel leuchtete rosa, darunter schimmerte das noch dunkle Meer. Wind hatte die Hitze der Nacht zum größten Teil vertrieben. Möwen kreisten über dem Wasser und stießen immer wieder herab, um sich ihr Frühstück in Gestalt eines zappelnden Fisches zu holen.
    »Es ist wirklich ganz anders hier«, brach Mikki das Schweigen.
    »Das Meer, der Sand, die Hitze.«
    »Ja. Aber nicht nur das.«
    »Ich nehme an, egal wo wir jetzt wären, es wäre alles anders«, erwiderte Jack.
    »Manchmal wache ich auf und denke, Mom ist noch da.«
    Jack blieb stehen und ließ den Blick über das Meer schweifen. »Ich auch, Mikki. Ich wache jeden Morgen auf und erwarte, sie zu sehen. Erst wenn sie nicht da ist, merke ich …« Er ging weiter. »Aber hier unten ist das anders. Ich habe das Gefühl, als wäre ich ihr hier irgendwie näher.«
    Mikki schaute ihren Dad besorgt an, sagte aber nichts.
    Sie warfen Steine ins Wasser und ließen sich von den Ausläufern der Wellen über den Sand jagen. Mikki fand eine Muschel und steckte sie ein, um sie später ihren Brüdern zu zeigen.
    »Du hast eine tolle Stimme«, sagte Jack. »Ich habe heute Morgen vor deiner Tür gelauscht.«
    »Na ja, sie ist ganz okay«, erwiderte Mikki bescheiden; allerdings war offensichtlich, wie sehr ihr das Lob gefiel.
    »Möchtest du mal Musik studieren?«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich überhaupt aufs College will. Du warst doch auch nicht da.«
    »Das stimmt. Aber deine Mutter hat ihren Abschluss gemacht.«
    »Ich weiß nicht, ob es auf dem Konservatorium gut ankäme, was ich spiele … oder in der Popindustrie.«
    »Und was für Musik ist das?«
    »Fragst du aus Höflichkeit, oder willst du es wirklich wissen?«
    »Warum musst du alles immer so kompliziert machen? Ich will es einfach wissen.«
    »Okay, okay. Es ist ziemlich abgefahren. Alternative Beats mit unkonventioneller Instrumentenmischung. Keine billigen Synthesizertricks. Und vor allem keine Lollipoptexte, sondern Worte, die wirklich etwas bedeuten.«
    Jack war beeindruckt. »Das hört sich an, als hättest du viel darüber nachgedacht.«
    »Natürlich habe ich viel darüber nachgedacht, Dad. Das ist ein großer Teil meines Lebens.«
    »Schön, dass du solche Leidenschaft entwickeln kannst.«
    »Hattest du je eine Leidenschaft?«
    »Nicht, bis ich deine Mutter kennengelernt habe, und dann hat meine ganze Leidenschaft ihr gegolten.«
    Mikki verzog das Gesicht. »So etwas seiner eigenen Tochter zu erzählen ist eklig.«
    »So habe ich das nicht gemeint. Bevor ich deine Mom kennenlernte, habe ich mich einfach treiben lassen. Ich hatte meinen Sport und so, aber nicht viel mehr. Und mein Dad starb an Krebs.«
    »Aber du hattest noch immer deine Mutter.«
    »Ja, aber wir hatten so unsere Probleme.«
    »Ihr seid nicht miteinander ausgekommen? So wie du und ich?«, sagte Mikki und stieß Jack in die Seite.
    »Ich habe wesentlich mehr Zeit bei den O’Tooles verbracht als bei ihr.«
    »Was war denn das Problem?«
    Jacks Gesicht nahm einen ernsten Ausdruck an. »Ich habe nie mit jemandem darüber gesprochen – außer mit deiner Mutter. Wir hatten keine Geheimnisse voreinander.«
    »Schon gut. Ich war nur neugierig. Du musst es mir nicht erzählen.«
    Jack blieb stehen, und Mikki tat es ihm nach.
    »Okay, dann will ich mal beichten«, sagte er. »Das ging so weit, bis ich mich fragte, ob meine Mutter mich überhaupt

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