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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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wäre sie dennoch gescheitert, sagte sie sich.
    Sie sah Ralph an und erklärte, dass sie keine Spiele spielen, sondern eine Zeit lang allein sein wolle. Könne er das nicht verstehen? Sie sei es leid, nach Hause zu kommen und jedes Mal von ihrem Mann in irgendeiner lachhaften Uniform oder Goldlamé-Tangas an der Tür erwartet zu werden. Als sie ihn geheiratet habe, konnte sie schließlich nicht wissen, dass sie sich als seine Ehefrau Abend für Abend in eine Pornodarstellerin verwandeln müsse. Und dann fügte sie (unverzeihlicherweise, wie ihr später klar wurde) hinzu, dass bei seiner vor sich hin darbenden Karriere eine Rolle in einem Porno wohl noch das Beste sei, was er erwarten könne. Dachte er denn, er würde, wenn er den ganzen Tag zu Hause oder mit Freunden bei Starbucks herumhing, einen Job finden? Und als hätte sie nicht schon genug gesagt, fügte sie abschließend hinzu: Da sie nun einmal die Einzige im Haus sei, die Geld verdiene, würde sie es sehr schätzen, wenn er nicht einen großen Teil davon auf sündteuren Wein und italienische Vorspeisen verschwenden würde, insbesondere wenn sie kaum je zum Essen und Trinken kamen.
    Eine ganze Minute lang starrte er sie wortlos an, dann packte er ihre Handgelenke und ließ die Handschellen zuschnappen.
    »Herrgott noch mal, Ralph!« Sie war jetzt wütend auf ihn. »Werde endlich erwachsen.«
    »Du Miststück.« Sie stand im maßgeschneiderten Kostüm, die Plastikhandschellen um die Handgelenke, vor ihm, und er sah sie abschätzend an. »Ich habe alles für dich getan. Alles.«

    »Du hast mich wie eine Hure behandelt, das hast du für mich getan«, erwiderte sie. »Ich fühle mich, als hätte ich im vergangenen Monat mit unzähligen Männern geschlafen.«
    »Ich habe nur für den nötigen Kick gesorgt. Für dich habe ich es getan. Am Anfang unserer Beziehung hast du mal gesagt, dass du Abwechslung brauchst. Und ich habe sie dir gegeben. Es war doch nur ein Spiel.«
    »Na gut, aber jetzt brauch ich erst mal einen Kaffee und keine Spielchen, okay?«, sagte sie scharf. »Befrei mich endlich von diesen dämlichen Handschellen.«
    Aber er funkelte sie nur hämisch an, nahm sein Handy vom Tisch und spazierte hinaus.
    Ein paar Minuten lang stand Britt einfach nur da und konnte nicht glauben, dass er tatsächlich fortgegangen war. Zuerst dachte sie, er würde bald zurückkommen, diesmal vielleicht in der Verkleidung eines Häftlings oder was auch immer, und ihre Handschellen aufschließen. Aber er kam nicht. Sie bewegte ihre Handgelenke. Die Handschellen taten nicht weh, aber sie waren fest verschlossen. Sie knirschte mit den Zähnen. Ihre Kopfschmerzen waren noch stärker geworden.
     
    »Genießen Sie Ihre Reise auf der Aphrodite ?«, fragte Kapitän Henderson sie und holte sie in die Gegenwart zurück.
    »O ja, sehr.« Britt nickte. »Es ist herrlich. Und alle sind so nett zu uns. Es ist großartig.«
    Lügnerin, dachte Mia.
    »Der Kreuzfahrtdirektor hat mir gesagt, Ihre Workshops seien ein voller Erfolg gewesen«, sagte der Kapitän.
    »Freut mich zu hören«, erwiderte Britt, »dass es den Teilnehmern gefallen hat.«
    »Und wir freuen uns schon sehr auf die ›Romantische Nacht‹ mit Ihnen«, sagte Tamara O’Neill. »Wir können es kaum erwarten.«

    »Ich hätte gedacht, Sie hätten genug Romantik, schließlich haben Sie ja erst vor Kurzem geheiratet.«
    »Man muss jede Gelegenheit nutzen, um das Feuer am Brennen zu halten.« Tamaras haselnussbraune Augen funkelten. »Findest du nicht auch, Tony?« Sie drehte sich zu ihrem dunkelhaarigen Mann um, der die Statur eines Rugbyspielers hatte.
    »Wie du meinst. Ich bin nur wegen des Biers hier«, sagte er augenzwinkernd.
    »Genau das ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen«, erwiderte Britt amüsiert. »Wir Frauen sind immer auf der Suche nach den schönen Dingen des Lebens, während die Männer mit einer Flasche Bier glücklich sind.«
    Auch wenn sie diese Art von Small Talk verabscheut, sie ist einfach gut darin, dachte Mia. Kein Wunder, dass sie als Anwältin so brillant ist. Kein Wunder, dass sie einen erfolgreichen Roman geschrieben hat.
     
    Britt brauchte fast eine Stunde, um sich von den rosa Handschellen zu befreien. Es gelang ihr, die Verbindungskette zu zerreißen, aber der Sicherungsbügel wollte nicht aufschnappen. Schließlich (sie konnte nicht glauben, dass sie in ihrem eigenen Haus saß und sich mit so etwas abgab) gelang es ihr, sie mit einer Haarnadel zu öffnen. Sie warf die Dinger in

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