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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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ich es nicht getan habe. Ich habe die Richtige an Bord getroffen. Eine Frau, die mich liebt und der ich sehr viel bedeute.«
    Britt sagte nichts.
    »Mein Leben bekommt nun doch noch ein Happy End«, fuhr Leo fort.
    Britt suchte nach angemessenen Worten. Sie wollte das Richtige sagen, spürte aber, dass das, was ihr auf der Zunge lag, nicht mit dem übereinstimmte, was Leo hören wollte. Schließlich entschied sie sich für die üblichen Floskeln und wünschte ihm alles Gute.
    »Und ich wünsche Ihnen viel Glück mit dem neuen Buch.«
    »Danke.«
    Einen Moment lang standen sie sich schweigend gegenüber. Dann sagte Britt, sie gehe jetzt ins Bett, und Leo nickte und sagte, das werde er auch gleich tun. Sie sahen einander unsicher an, dann beugte sich Britt vor und küsste ihn auf die Wange.
    »Gute Nacht.«
     
    Leo blickte ihr nach. Am oberen Treppenabsatz blieb sie kurz stehen und drehte sich lächelnd zu ihm um. Es war das warme,
wohlgemeinte Lächeln eines Menschen, der verstand, wie ihm zumute war. Und plötzlich hatte Leo das Gefühl, als sei ein Teil von ihm aufgetaut. Es war eine nahezu körperliche Empfindung, so als durchflutete ihn eine Woge der Wärme. Er erwiderte ihr Lächeln. Doch im nächsten Moment war sie schon auf der Treppe nach unten verschwunden.
     
    Britt konnte immer noch nicht schlafen. Sie musste unaufhörlich an Leo und seine Exverlobte denken, die eine Affäre mit seinem Bruder gehabt hatte, und sie fragte sich, wie es ihm wirklich ging. Sie fragte sich, ob er in Pippin einen Ersatz für Vanessa sah. Jemanden, der ihm zeigte, dass er in Sachen Frauen noch ein Wörtchen mitzureden hatte, noch immer begehrenswert war. Dass er sogar bei einer atemberaubenden jungen Frau landen konnte.
    Und dann fragte sie sich, warum, zum Teufel, sie sich Gedanken über ihn machte. Und warum sie noch immer die Wärme seiner Wange auf ihren Lippen spüren konnte.
     
    Pippin lag schlafend in seiner Kabine, das Gesicht umrahmt von ihrem dunklen Haar. Nachdem sie mit Eileen und John und weiteren Passagieren mit reichlich Champagner angestoßen und in die Kabine zurückgekehrt waren, war sie todmüde ins Bett gefallen. Kapitän Henderson hatte ebenfalls eine Flasche spendiert, woraufhin Pippin murmelte, sie habe jetzt genug vom Alkohol und dass sie wirklich nichts mehr trinken sollte, während sie gleichzeitig zuließ, dass ihr Glas erneut gefüllt wurde. Als sie sich schließlich verabschiedet hatten und Leo sie in seine Kabine führte, schwankte sie. Er hatte ihr das wunderschöne Kleid von ihrem herrlichen Körper gestreift und sie zärtlich mit der rosa Steppdecke zugedeckt.
    »Tut mir leid«, murmelte sie. »Ich wollte dich heute Abend nach Strich und Faden verwöhnen.«
    »Ist schon gut«, erwiderte er. »Morgen ist auch noch ein Tag.«

    Während sie auf der Stelle einschlief, lag er wach neben ihr. Nach einer Weile stand er wieder auf und setzte sich eine Zeit lang auf den Balkon. Dann ging er hinein, überzeugte sich davon, dass sie tief schlief, und schlüpfte leise aus der Kabine. Er begab sich ins Internetcafé, wo er rasch eine Mail an Mike schrieb, um ihm als Erstem die Neuigkeit zu verkünden. Die Tatsache, sie mit jemandem zu teilen, der nicht auf der Aphrodite war, verlieh dem Ereignis etwas sehr Reales. Ungläubig blickte er auf das Betreff-Feld, in das er »Verlobt!« geschrieben hatte. Er fragte sich, was in ihn gefahren war, Pippin einen derart extravaganten Heiratsantrag zu machen. Er hätte diskreter vorgehen sollen, dachte er. Doch um Vanessas Hand hatte er in aller Stille und Diskretion angehalten, und man konnte ja sehen, wohin es geführt hatte.
    Nachdem er die E-Mail abgeschickt hatte, begab er sich aufs Promenadendeck, wo er Britt McDonagh traf. Als sie andeutete, er und Pippin würden nicht zueinander passen, hatte er sich zunächst geärgert. Diese Frau besaß doch tatsächlich die Unverfrorenheit, ihm zu sagen, dass eine Scheidung bei ihnen vorprogrammiert sei. Sie hatte ja keine Ahnung, dachte Leo. Keine Ahnung, wie es war, wenn man eines Tages völlig unverhofft vor den Scherben seines eigenen Lebens stand. Denn andernfalls hätte sie ihm nicht einen solchen Vortrag gehalten.
    Obwohl, um einen Vortrag hatte es sich im Grunde ja nicht gehandelt, korrigierte er sich in Gedanken. Sie war einfach nur nett zu ihm gewesen und hatte vernünftige Argumente vorgebracht, das musste er zugeben. Und vielleicht waren ihre Vorstellungen über die Liebe, die ihrem Roman zugrunde lagen, gar nicht

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