Das Glück reicht immer für zwei
erwiderte Britt. »Ich weiß es noch nicht.«
»Keine Lesereisen geplant?«
Britt schüttelte den Kopf. »Ich muss mich mit Meredith treffen und ihr reinen Wein einschenken. Und vielleicht auch mit Jeffrey Clavin, um mit ihm über die Wiederaufnahme meiner Karriere als Anwältin zu reden.«
»Du denkst wirklich daran, wieder in deinen alten Beruf zurückzukehren?« Mia klang geradezu schockiert. »Nach deinem glamourösen Leben als Schriftstellerin!«
»Das hier ist die Ausnahme, nicht die Regel.« Britt lachte. »Der Großteil meiner Schriftstellerkarriere besteht darin, dass ich von einem weit abgelegenen Buchladen zum nächsten renne, und zwar in Schuhen, die nicht zum Rennen geeignet sind.« Sie hielt kurz inne, ehe sie fortfuhr: »Und wenn ich ein zweites Buch schreiben würde, müsste ich mich mit meinem Laptop in meinem Haus in Ringsend vergraben. Von einem glamourösen Leben kann also nicht die Rede sein.«
»Stimmt auch wieder, außerdem hast du den Perfekten Mann geschrieben, als du noch Anwältin warst«, sagte Mia. »Du kannst dir das einsame Leben einer Schriftstellerin eben noch nicht vorstellen. Dabei neigst du durchaus dazu, dich zurückzuziehen.«
»Wahrscheinlich.« Britt klang nicht ganz überzeugt. »Ich bin einfach nicht sicher, ob ich meine Arbeitstage in Zukunft allein zu Hause verbringen möchte.«
Mia lachte. »Ich kann mir niemanden vorstellen, der es besser allein mit sich aushält.«
»Auch wieder wahr.«
»Wie auch immer, du hast jetzt jede Menge Stoff gesammelt. Du könntest zum Beispiel einen Liebesroman schreiben, der an Bord eines Kreuzfahrtschiffes spielt, mit dem liebenswürdigen Leo und der sexy Pippin als Hauptfiguren.«
»Zu unglaubwürdig in meinen Augen«, sagte Britt. »Nicht, wenn man die aphrodisische Atmosphäre eines Luxusschiffes in Betracht zieht«, meinte Mia. »Du musst nur noch ein bisschen Bordglamour hinzufügen, und die Sache ist geritzt.« Sie warf ihrer Schwester einen fragenden Blick zu. »Es sei denn, du bist nach wie vor überzeugt davon, dass ihre Beziehung zum Scheitern verurteilt ist?«
»Ich weiß nicht.« Britt zögerte und beschloss dann, Mia auf den neuesten Stand zu bringen.
Ihre Schwester sah sie mit großen Augen an. »Das hätte ich nie im Leben gedacht«, sagte sie. »Der arme, arme Leo. Hoffen wir, dass er mit Pippin mehr Glück hat.«
»Ja.« Britt trank ihr Bier aus. »Komm, lass uns noch ein bisschen schwimmen und die herrliche mexikanische Sonne genießen.«
Das letzte Abendessen an Bord der Aphrodite verlief in gedämpfter Stimmung, ganz anders als an den vorherigen Abenden. Britt und Mia trafen rechtzeitig im Parthenon Restaurant ein und ergatterten einen Zweiertisch. Sie bestellten Salat mit geräucherter Entenbrust, gefolgt von gegrilltem Mahimahi und einer köstlichen Beeren-Baisertorte.
»Ich glaube nicht, dass ich je wieder so hervorragend speisen
werde«, sagte Mia, während sie die Serviette zusammenfaltete und auf den Tisch legte. »Andererseits ist es gut, dass die Kreuzfahrt vorbei ist, sonst passe ich nicht mehr in meine Sachen.«
»Du wirst sehen, die überschüssigen Pfunde werden purzeln, sobald du wieder hinter Allegra herlaufen musst«, erwiderte Britt, woraufhin Mia lachend meinte: »Dein Wort in Gottes Ohr.«
Von den Costellos und Leo war keine Spur zu sehen, wie Mia bemerkte. Britt sagte, sie seien wahrscheinlich im Calypso, um die Verlobung zu feiern – der Schiffs-Newsletter hatte eine Anzeige gedruckt, gefolgt von den überschwänglichen Glückwünschen vom Kapitän und seiner Crew.
Nach dem Abendessen begaben sich die beiden Schwestern in die Terrace Bar, um einen Abschieds-Mojito zu trinken. Während sie an ihren Cocktails nippten, betrachteten sie das hell erleuchtete Acapulco, gewiss die malerischste Stadtsilhouette bei Nacht, wie Mia meinte.
»Freut mich, dass es Ihnen gefällt.« Steve Shaw, der soeben die Bar betreten hatte, sah sie lächelnd an. »Das Beste heben wir uns immer bis zum Schluss auf.«
»Hallo, Steve.« Mia strahlte ihn an. »Es ist absolut fantastisch. Wir sind hin und weg. Nur furchtbar schade, dass wir morgen zurückkehren müssen.«
»Das finde ich auch furchtbar schade.«
Mia lachte. »Ich wette, das sagen Sie zu allen Passagieren.«
»Natürlich. Aber bei Ihnen meine ich es wirklich. Ich werde Sie vermissen, Mia.«
Mia war völlig überrascht angesichts des unvermittelten Ernstes in Steves Stimme, die sonst immer einen leicht scherzhaften Klang hatte.
»Ich
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