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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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vor, Jack Hayes zu begegnen. Dass es ihn wirklich gibt.«
    »Aber genau deswegen ist es Fiktion.« Britt sah sie lächelnd an. »Weil es ihn nicht gibt.«
    »Was hat Sie dann auf die Idee gebracht, dieses Buch zu schreiben?« , fragte eine andere Frau. »Was hat Sie dazu bewogen, Jack zu erfinden?«

    Mit einem Mal schien Britt unbehaglich zumute zu sein. »Das weiß ich ehrlich gesagt auch nicht.«
    »Das ist aber nicht besonders hilfreich.« Eine große Frau in einem weißen Kaftan und weißer Caprihose sah Britt unerbittlich an. »Aber in der Beschreibung dieses Workshops wurde uns versprochen, dass man uns praktische Schreibtechniken vermittelt. Und genau das will ich: Tipps. Ich will nämlich ein Buch schreiben, das mir genauso viel Geld einbringt wie Ihres Ihnen.«
    Britt errötete, während die anderen im Raum lachten.
    »Also sind Männer für Sie nur eine Gelegenheit, sie zu Geld zu machen«, meldete sich ein Mann zu Wort. »Indem Sie unrealistisch und idealistisch über sie schreiben? Und Frauen das Unmögliche glauben machen?«
    Britt erkannte in dem Sprecher verwundert Leo Tyler.
    »Ganz bestimmt nicht«, sagte sie entschieden.
    »Glauben Sie nicht, dass es Frauen zu sehr um Romantik geht statt um Liebe?«, fragte Leo.
    Einige der Frauen wandten sich ihm zu.
    »Solche Frauen gibt es durchaus«, antwortete Britt.
    »Ihr Frauen haltet doch alle Ausschau nach diesem mythischen perfekten Mann«, sagte Leo. »Aber was ist mit der perfekten Frau? Gibt es die?«
    »Eine interessante Frage«, sagte Britt. »Wir werden uns ihr in unserer nächsten Stunde widmen, wenn wir daran arbeiten, eine Beziehung zwischen Ihrem jeweiligen Helden und Ihrer Heldin zu entwickeln.«
    »Darauf freue ich mich jetzt schon«, sagte Leo skeptisch.
    Einige der Frauen nahmen diesen Faden auf, und Britt ließ sie eine Weile diskutieren, ehe sie verkündete, dass die Stunde zu Ende sei und sie hoffe, sie alle beim nächsten Mal wieder begrüßen zu dürfen.
    »Sie sind überhaupt nicht so, wie ich Sie mir vorgestellt habe«, sagte Eileen im Hinausgehen. »Sie haben keinerlei Ähnlichkeit
mit Lisette oder Francesca, wie ich es eigentlich erwartet hätte. Wobei Sie ein bisschen wie Francesca aussehen.«
    »Das sind ganz andere Frauentypen«, sagte Britt zustimmend. »Und … als ich das Buch schrieb, saß ich im Pyjama aufrecht in meinem Bett und sah bestimmt nicht wie Francesca aus. Sie trägt ja bekanntlich immer seidene Negligés.«
    »Ach, es sind wirklich zwei bezaubernde junge Frauen!«, schwärmte Eileen. »Gewiss, sie haben beide eine harte Zeit durchgemacht, aber als Jack dann in ihr Leben geplatzt ist, das war großartig. Er ist ein klasse Mann.«
    Eileen und Pippin waren die letzten Teilnehmerinnen, die den Saal verließen. Britt schaltete ihren Laptop aus und zog das Verbindungskabel zum Projektor heraus.
    »Das war sehr interessant«, sagte Mia. »Es hat mir gut gefallen.«
    »Wirklich?«
    »Ja, bestimmt.« Mia blätterte durch die Kommentarblätter, die die Teilnehmer zum Schluss ausfüllten sollten. »Allen anderen auch … das Einzige ist« – sie überflog die Kommentare – »dass sie sich offensichtlich mehr praktische Tipps zum Verfassen eines Romans wünschen.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Britt rieb sich den Nacken. »Und genau das ist das Schwierigste. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie ich Der perfekte Mann geschrieben habe. Zur Vorbereitung auf dieses Seminar habe ich zig Bücher über kreatives Schreiben gewälzt – und festgestellt, dass ich bei meinem Buch so ziemlich alles falsch gemacht habe, was man falsch machen kann. Zum Beispiel habe ich keine Aufstellung der Figuren gemacht, die darin vorkommen sollten, geschweige denn einen Handlungsabriss, oder dass ich mir Gedanken zum Spannungsbogen gemacht hätte. Das Buch hat sich quasi von selbst geschrieben. Und dann heißt es auch noch, man solle auf seine eigenen Erfahrungen zurückgreifen … dabei habe ich gar keine!«
    »Britt McDonagh, das ist blanker Unsinn«, sagte Mia. »Zunächst
einmal hast du bestimmt nichts falsch gemacht, sonst wäre das Buch nicht so großartig geworden. Außerdem hat jeder irgendwelche Erfahrungen in einer Beziehung gemacht, auch du. Na ja, auch wenn sie eher schlecht war. Aber was ist mit all den Kerlen, die dich nicht um ein Rendezvous gebeten haben?« Mia grinste. »Wer waren sie? Ich brenne darauf, mehr über sie zu erfahren. Außerdem möchte ich wissen, ob es nicht doch einen Jack in deinem Leben gegeben hat. Eine

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