Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)
Gesundheit und allen anderen entsagen? Willst du ihr treu sein bis ans Ende deiner Tage?
»Ja.« Diese Stimme! Die Stimme von all den Anrufen. Ich heiratete jetzt diese Stimme. Ich konnte es kaum glauben.
Wir wandten uns einander zu, gaben uns die Hand.
Im Namen Gottes nehme ich dich zu meiner Frau, um dich zu haben und zu halten von heute an, in guten wie in schlechten Tagen, in Reichtum und Armut, in Krankheit oder Gesundheit. Ich will dich lieben und ehren, bis dass der Tod uns scheidet. Das schwöre ich bei Gott.
Mit ernstem Gesicht stand er vor mir. Mein Herz pochte in meiner Brust. Dann sprach ich dieselben Worte:
Im Namen Gottes nehme ich dich zu meinem Mann, um dich zu haben und zu halten von heute an, in guten wie in schlechten Tagen, in Reichtum und Armut, in Krankheit oder Gesundheit. Ich will dich lieben und ehren, bis dass der Tod uns scheidet. Das schwöre ich bei Gott.
Während ich sprach, betrachtete Marlboro Man mich und lauschte mir aufmerksam. Meine Stimme brach; die Gefühle übermannten mich. Es war ein wunderschöner Augenblick – der schönste, seit wir uns kennengelernt hatten.
Segne, o Herr, diese Ringe als Zeichen des Gelübdes, mit dem sich dieser Mann und diese Frau einander verbunden haben.
Wir knieten uns hin, und Father Johnson spendete uns den Segen.
Gütiger Gott, lass ihre Liebe zueinander ein Siegel auf ihren Herzen sein, ein Mantel um ihre Schultern und eine Krone auf ihrer Stirn. Segne sie in ihrer Arbeit und in ihrer Gemeinschaft, im Schlafen und im Wachen, in Freude und Leid, in Leben und Tod. Sende deinen Segen auf diese deine Diener, so dass sie einander lieben, ehren und schätzen in Treue und Geduld, in Weisheit und wahrer Gottesfurcht, damit ihr Haus ein Hafen des Segens und des Friedens werde.
Mein Herz klopfte laut. Dies war Wirklichkeit, es war kein Traum. Er hielt meine Hand.
Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau.
An den Kuss hatte ich nicht gedacht. Kein einziges Mal. Ich war wohl davon ausgegangen, dass es ein typischer Hochzeitskuss sein würde. Zurückhaltend. Angemessen. Schüchtern. Eher ein Küsschen. Die richtigen Küsse konnten wir uns für später aufsparen, wenn wir endlich allein waren. Country-Club-Mädel knutschen nicht vor anderen herum. Wie Kaugummikauen war das etwas, was man nur für sich tat, wenn niemand zusah.
Doch Marlboro Man war kein Country-Club-Junge. Die Liste der Regeln und Vorschriften, wie man sich in der Öffentlichkeit zu benehmen hatte, war bei ihm nicht angekommen. Das merkte ich, als er zum Kuss ansetzte, als er seine liebevollen, schützenden Arme um mich legte und mich dort in meiner episkopalen Kirche voller Hingabe küsste. Direkt vor meiner und seiner Familie, vor Father Johnson und der Altarhelferin, vor der Hochzeitsgesellschaft und unseren Gästen, von denen mich die Hälfte an dem Abend zum ersten Mal sah. Doch das schien Marlboro Man nicht zu interessieren. Er küsste mich genau so, wie er mich am Abend unserer ersten Verabredung geküsst hatte – dem Abend, als der hohe Absatz meines Stiefels in einer Spalte des Bürgersteigs stecken geblieben war und mich zum Straucheln gebracht hatte. Als er mich mit seinen Lippen aufgefangen hatte.
Wir knutschten in der Kirche – anders konnte man es nicht ausdrücken. Und ich war genauso hin und weg wie beim ersten Mal. Der Kuss dauerte Stunden, Tage, Wochen … in Wirklichkeit wahrscheinlich nur zehn bis zwölf Sekunden, was ziemlich lange war für eine Trauung. Er wäre sogar noch länger geraten, wenn der leidenschaftliche Moment nicht plötzlich von einem Klatschen unterbrochen worden wäre.
»Juhu! Super!«, rief jemand. »Jaaa!«
Es war Mike. Die Gemeinde brach in Lachen aus, Marlboro Man legte seine Stirn an meine und zementierte den Augenblick so für alle Zeit in unserer Erinnerung. Wir waren eins; das konnte ich spüren. Es war nicht nur eine leere Phrase, ein theologisches Konzept oder Wunschdenken. Es war offiziell unsere Bestimmung: Wir gegen den Rest der Welt. Wir hatten beide unser eigenes Leben hinter uns gelassen. Von diesem Moment an würde alles, was einer von uns tat oder sagte oder plante, Auswirkung auf den anderen haben. Keinen Feiertag würden wir getrennt bei unseren jeweiligen Familien verbringen. Keine Last-Minute-Reisen mehr nach Mexiko mit Freunden, abgesehen davon, dass keiner von uns zu Last-Minute-Reisen mit Freunden neigte. Trotzdem.
Dieser Kuss hatte den Pakt in vielerlei Hinsicht besiegelt.
Stolz schritt ich aus der Kirche,
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