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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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hatten sich nicht mehr gesehen, seit meine Mutter ausgezogen war; wie sollte ich unbeschadet ein Wiedersehen überstehen, während ich in den Wehen lag oder mich davon erholte? Nachdem ich mehrere Nächte nacheinander darüber gegrübelt hatte, beschloss ich, einfach meine Mutter anzurufen und ihr meine Ängste zu gestehen.
    »Hallo, Mom«, sagte ich, meine Stimme so kühl wie möglich. »Könnte ich mal etwas mit dir besprechen?«
    »Aber sicher, Ree-Ree«, sagte sie herzlich.
    Ich fing an, erklärte ihr, dass ich es zwar wunderbar fände, wenn sie ins Krankenhaus käme, dass ich aber einfach nicht wüsste, ob es der beste Zeitpunkt für eine Begegnung mit meinem Vater wäre. Es sei nicht so, dass ich sie nicht dabeihaben wollte, erklärte ich, es gehe eher um mich. Der Tag würde schon stressig genug werden, ohne dass ich mich um die Gefühle anderer sorgte.
    Sie verstand. Und selbst wenn nicht, war sie klug genug, sich nicht mit einer im neunten Monat Schwangeren anzulegen.
    Ich hakte den Punkt auf meiner To-do-Liste ab, zusammen mit dem keimfreien Kühlschrank, den funkelnden Fußleisten, den glänzenden Türknäufen und dem gewienerten Boden.
    Alles war an seinem Ort.
    Ich war bereit.

31.
    Ein Mann sieht rosa
    Eine Woche vor meinem errechneten Geburtstermin musste Marlboro Man bei hundert Kühen einen Schwangerschaftstest machen. An jenem warmen Junimorgen erfuhr ich entsetzt, dass die Kuh dazu nicht auf einen Teststreifen pieselte und man drei Minuten auf das Ergebnis warten musste. Nein, ein wuchtiger Tierarzt schob seinen gesamten Arm in einen langen Einweghandschuh und führte ihn in das Rektum der Kuh ein, bis nichts mehr vom Arm zu sehen war. So konnte er Größe und Lage der Gebärmuter fühlen und bestimmen:
ob die Kuh trächtig war oder nicht
wie weit sie war.
    Mit diesen Informationen entschied Marlboro Man dann, ob die nicht trächtigen Kühe erneut besamt werden sollten und auf welche Weide die trächtigen Tiere kamen; gleichzeitig besamte Kühe grasten auf einer Weide, damit sie ungefähr zur selben Zeit kalbten.
    Natürlich verstand ich nichts von alldem, als ich zusah, wie der Arzt seinen gesamten Arm in das Hinterteil von hundert verschiedenen Kühen steckte. Ich bekam nur mit, dass er den Arm hineinschob, die Kuh muhte, er den Arm herauszog und die Kuh kackte. Wenn eine neue Kuh in den Untersuchungsstand kam, krümmte ich mich unwillkürlich zusammen. Ich war ebenso trächtig wie viele dieser Tiere. Mein Unterleib war so schon lästig genug. Aber die Vorstellung, dass jemand dort seinen Arm hineinsteckte …
    Wahrscheinlich war das mehr, als ich mir an dem Morgen hätte zumuten sollen.
    »Du lieber Himmel!«, japste ich, als Marlboro Man und ich davonfuhren, nachdem die letzte Kuh versorgt worden war. »Was um alles in der Welt habe ich denn da gerade erlebt?«
    »Wie hat’s dir gefallen?«, fragte er und grinste zufrieden. Er hatte seinen Spaß daran, mich in neue Aufgabenfelder auf der Ranch einzuführen. Je mehr mich das entsetzte, umso besser.
    »Mal ehrlich«, murmelte ich und umklammerte meinen gewaltigen Bauch, als wollte ich mein Kind vor der verstörenden, schrägen Wirklichkeit schützen. »Das war doch wirklich … so was habe ich noch nie gesehen!« Im Vergleich dazu war die Episode mit dem Rektalthermometer, die ich einige Monate zuvor erlebt hatte, ein Sonntagsspaziergang.
    Marlboro Man lachte und legte die Hand auf mein Knie. Dort blieb sie für den Rest der Fahrt.
    Es war elf Uhr abends, als ich mit einem seltsamen Gefühl erwachte. Kurz zuvor waren wir eingeschlafen, jetzt war mein Bauch angespannt und fühlte sich seltsam an. Ich blickte an die Decke und atmete tief durch, um das Gefühl zu vertreiben. Doch dann zählte ich zwei und zwei zusammen: Die traumatische Erfahrung dieses Tages musste mich eingeholt haben. Aus Mitleid mit den Kühen musste ich mich ein paarmal zu oft gekrümmt haben.
    Ich richtete mich auf. Die Wehen hatten definitiv eingesetzt.

    Sofort schaltete ich um und tat, was man mir gesagt hatte: Ich stieg aus dem Bett und duschte, wusch mich so gründlich, bis meine Haut quietschte. Ich rasierte mir die Beine bis in die Leiste, föhnte das Haar, brachte es mit dem Lockenstab in Form und legte mehrere Lagen schimmernden Make-ups auf. Als ich Marlboro Man vorsichtig auf die Schulter klopfte, um ihm die Neuigkeit mitzuteilen, sah ich aus, als wäre ich bereit, einen draufzumachen … Die Wehen waren bereits heftig genug, dass ich dabei kurz innehalten und

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