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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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ihres Vaters gewesen. Sie wusste besser als jeder andere, was man auf einer Ranch »so mit Mädchen macht«.
    »Dasselbe wie mit Jungen«, sagte sie.
    Ich musste schmunzeln, als er mir von der Antwort seiner Mutter berichtete. Zum ersten Mal in unserer Beziehung war Marlboro Man derjenige, der fremdes Terrain betrat.

    Später erwachte ich in einem normalen Krankenhauszimmer. Ich war müde und litt unter Übelkeit. Desorientiert schaute ich mich um und entdeckte schließlich meinen Mann, der still in einem bequemen Sessel in der Ecke saß und unser in Flanell gewickeltes Bündel hielt. Er trug eine ausgewaschene Jeans und ein weißes T-Shirt – etwas Besseres hatte er in der Nacht nicht gefunden, als meine unerwarteten Wehen uns beide aus dem Schlaf gerissen hatten. Der Anblick seiner muskulösen Arme, die den Säugling hielten, war fast mehr, als ich ertragen konnte. Ich wollte mich gerade aufsetzen und genauer hinsehen, da streckte die Kleine ihre Arme vor und gab gurgelnde Geräusche von sich. Mit der Ruhe war es vorbei.
    »Hi, Mama«, sagte Marlboro Man lächelnd.
    Ich lächelte zurück und konnte die Augen nicht von dem Bild vor mir abwenden. Diese Fotos in der Werbung waren kein Kitsch. Ein Mann mit einem Neugeborenen im Arm war wirklich wunderschön anzusehen. Mein Bauch grummelte und knurrte.
    »Wow«, sagte ich. »Ich hab einen Riesenhunger.« Und auf einmal kam es angeflogen, wie aus dem Nichts. Hektisch sah ich mich um, weil ich merkte, dass ich kurz davor war, mich zu übergeben. Zum Glück fand ich einen leeren Mülleimer direkt neben dem Bett und konnte ihn gerade noch rechtzeitig an mich reißen, um ihn mit der herausschießenden Masse zu füllen. Sie war giftgrün und verzierte den lilienweißen Müllsack wie eine Leinwand von Jackson Pollock. Ich schniefte und hustete. Ich kam mir vor wie ein Ungeheuer.
    Marlboro Man stand auf. »Alles klar?«, fragte er. Es war offensichtlich, dass er nicht die geringste Ahnung hatte, was er tun sollte. Ich nahm mir einen Haufen Kleenex und wischte mir über die Mundwinkel. So peinlich mir das auch war, ging es mir jetzt doch hundertmal besser.
    Eine Schwester kam herein, kurz nachdem ich den Mülleimer abgestellt hatte. »Wie geht es Ihnen?«, fragte sie mit einem lieben Lächeln. Sie ahnte ja nicht, welchen Spaß sie just verpasst hatte.
    »Ach …«, setzte ich an.
    »Sie hat sich gerade übergeben«, berichtete Marlboro Man, der das Baby noch im Arm hielt. Der Geruch des Erbrochenen zog zu mir hoch. Ich hoffte, er roch es nicht auch.
    »Ach, wirklich?«, fragte die Kinderschwester und sah sich nach dem unverkennbaren Beweis um.
    »Ja«, bestätigte ich. »Ich glaube, das kam von der Narkose. Jetzt geht es mir besser.« Ich hickste laut und legte meinen Kopf aufs Kissen.
    Die Schwester machte ein wenig sauber und nahm den Mülleimer mit, während ich dort lag und an die Decke starrte. Körperlich ging es mir besser, aber ich war bestürzt, wie weit es mit mir gekommen war. Vor einigen Monaten konnte ich nicht mal die Vorstellung ertragen, vor Marlboro Man zu schwitzen. Jetzt hatte ich eine grellgrüne Flüssigkeit von mir gegeben, während er unsere friedlich schlafende Tochter im Arm hielt. Meine Menschenwürde gurgelte vor meinen Augen den Abfluss hinunter.
    Bevor ich das Thema wechseln und mich mit meinem Mann über das Wetter unterhalten konnte, kehrte die propere Schwester zurück und setzte sich mit einem Klemmbrett ans Fußende des Bettes.
    »Ich muss Ihnen jetzt ein paar medizinische Fragen stellen, meine Liebe«, erklärte sie. Die Geburt lag mehrere Stunden zurück. Ich nahm an, das war Routine.
    Sie fühlte meinen Puls, betastete meine Beine, fragte mich, ob ich Schmerzen habe, und drückte vorsichtig auf meinen Bauch. Dabei achtete sie darauf, ob sie Anzeichen einer Verstopfung, einer Blutung, eines Blutgerinnsels oder von Fieber entdeckte. Verträumt sah ich zu Marlboro Man hinüber, der mir ein- oder zweimal zublinzelte. Ich hoffte, dass er irgendwann in der Lage wäre, zu vergessen, dass ich mich übergeben hatte.
    Die Krankenschwester begann mit ihrem Fragenkatalog:
    »Also keine Schmerzen?«
    »Nee. Mir geht’s jetzt gut.«
    »Sie frieren nicht?«
    »Nein, gar nicht.«
    »Konnten Sie in den letzten Stunden Winde lassen?«
    Zehn Sekunden betretenes Schweigen.
    Ich traute meinen Ohren nicht. »Was?«, fragte ich und sah sie an.
    »Konnten Sie in letzter Zeit Winde lassen?«
    Wieder betretenes Schweigen.
    Was war das denn für eine Frage?

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