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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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er hatte seine Liebe selten geäußert. Ich konnte mich nicht erinnern, dass er mich in den über vier Jahren unseres Zusammenseins jemals nach einem Treffen angerufen hätte, um mir zu sagen, dass er mich vermisse. Selbst mehrere Monate nach meinem Abschied von Kalifornien rief er mich nur alle drei oder vier Tage an, manchmal noch seltener. Ich hielt mich eigentlich nicht für einen übertrieben bedürftigen Menschen, aber dass J überhaupt nie etwas Nettes zu mir gesagt hatte, bekam paradoxerweise eine immer größere Bedeutung.
    Ich verabschiedete mich von Marlboro Man und legte auf. Diesem einsamen Cowboy fiel es so leicht, einfach zum Hörer zu greifen und »Du fehlst mir« zu sagen, und ich schauderte bei dem Gedanken daran, wie lange ich auf so etwas hatte verzichten müssen. Die unzähligen elektrischen Ladungen, die bei diesen Worten durch jede Zelle meines Körpers zuckten, sagten mir, dass es sich dabei um ein grundlegendes menschliches Bedürfnis handeln musste.
    Ein anderes menschliches Grundbedürfnis, lernte ich gleich darauf, war das nach Orientierung im Dunkeln: Ich hatte mich auf der langen, unbefestigten Straße verfahren, und zwar so hoffnungslos wie noch nie zuvor in meinem Leben. Je öfter ich irgendwo abbog oder wendete, um herauszufinden, wo ich war, desto aussichtsloser wurde meine Lage. Es war kurz vor Mitternacht, es war kalt, und jede Kreuzung sah genauso aus wie die vorige. Mich überfiel eine irrationale, unbeschreibliche Panik – die Art von Panik, die einen glauben macht, dass man nie, nie wieder aus einer Situation herausfindet, obwohl es einem letztendlich eigentlich immer gelingt. Mir spukten all die Horrorfilme durch den Kopf, die ich jemals gesehen hatte und die in einer ländlichen Umgebung spielten. Kinder des Zorns. Sie lauerten dort draußen im hohen Gras, die Kinder des Zorns, ohne Zweifel. Freitag der 13 . Zugegeben, der Film spielte in einem Ferienlager, aber das Gleiche konnte auch auf einer Rinderranch passieren. Und das Texas Chain Saw Massacre ? O nein. Ich war so gut wie tot. Leatherface kam näher – oder, noch schlimmer, sein gruseliger, menschenhassender magerer Bruder.
    Nachdem ich noch etwas weitergefahren war, hielt ich am Straßenrand. Ich ließ das Fernlicht brennen, damit ich nach Leatherface Ausschau halten konnte, und wählte auf dem Autotelefon Marlboro Mans Nummer. Mein Puls raste vor Angst und Scham, meine Wangen glühten. Nicht genug, dass ich am selben Abend bereits einen Nervenzusammenbruch in seiner Küche erlitten hatte, jetzt hatte ich mich auch noch verfahren und stand hilflos an der Landstraße – das war nicht das Bild, das ich dem neuen Mann in meinem Leben von mir vermitteln wollte. Doch mir blieb nichts anderes übrig, es sei denn, ich wollte weiter ziellos über lauter identisch aussehende Landstraßen fahren oder am Straßenrand stehen bleiben und versuchen zu schlafen, was aber überhaupt nicht in Frage kam, denn höchstwahrscheinlich streifte Norman Bates durch diese Gegend. Zusammen mit Ted Bundy. Und Charles Manson. Und Grendel.
    »Hallo?«, meldete sich Marlboro Man. Wahrscheinlich hatte er fast schon geschlafen.
    »Ähm … äh … hi«, sagte ich und kniff die Augen zusammen, so sehr schämte ich mich.
    »Na du?«, sagte er.
    »Hier ist Ree«, erklärte ich. Ich wollte einfach sichergehen, dass er das wusste.
    »Ähm, ja … Ich weiß«, gab er zurück.
    »Hm, ja, stell dir vor, was passiert ist«, fuhr ich fort und umklammerte mit den Händen krampfhaft das Lenkrad. »Sieht so aus, als ob ich mich vielleicht, eventuell, möglicherweise ein klitzekleines bisschen verfahren hätte.«
    Er lachte leise. »Wo bist du denn?«
    »Hm, tja, das ist es eben«, antwortete ich und sah mich in der absoluten Dunkelheit um. Vielleicht konnte ich ja irgendwo ein letztes Überbleibsel meines Stolzes entdecken. »Ich weiß es nicht genau.«
    Er übernahm das Kommando: Ich solle zur nächsten Kreuzung fahren und ihm dann die Nummern vorlesen, die auf den kleinen grünen Kreisstraßenschildchen standen, Nummern, mit denen ich absolut gar nichts anfangen konnte (ehrlich gesagt hörte ich den Begriff Kreisstraße gerade zum ersten Mal). Diese Nummern würden ihm verraten, wo ich mich befand. »Okay, los geht’s«, rief ich. »Hier steht, äh … CR 4521.«
    »Okay, warte«, sagte er. »Ich bin gleich bei dir.«
    Und wirklich, nach nicht einmal fünf Minuten war Marlboro Man da. Ich vergewisserte mich, dass es auch wirklich sein weißer Pick-up

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