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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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dazu neigte, sich so viele Gedanken zu machen. Wenn ihm etwas einfiel, handelte er entsprechend, ohne erst lange das Für und Wider, die Chancen und Risiken abzuwägen. Er flüsterte Worte, die bei ihm wirkten, als hätten sie zuvor nicht existiert: »Ich vermisse dich jetzt schon …«, »Ich denke gerade an dich …«, »Ich liebe dich«. Dann stieg mir wieder sein Duft in die Nase, und schon war ich auf dem Weg ins Land der Träume.
    Das war das Muster, dem unsere Beziehung in der ersten Zeit folgte. Ich war so selig, so wunschlos glücklich – meinetwegen hätte es immer so weitergehen können. Aber irgendwann kam der Tag, an dem die Wirklichkeit ihr Haupt erhob und mich unsanft wachrüttelte.
    Und wie üblich war ich nicht im Geringsten darauf vorbereitet.

    Marlboro Man wohnte gut dreißig Kilometer von der nächsten Kleinstadt entfernt. Ein nennenswertes Nachtleben gab es dort nicht, nur eine Kneipe, in der pensionierte Ölfeld-Arbeiter und Cowboys Whisky tranken und Gerüchte und Geschichten austauschten. Die meisten seiner Freunde aus Kindertagen waren weggezogen, um an bedeutenderen Orten ein bedeutenderes Leben zu führen. Er war als Einziger nach dem College wieder dorthin zurückgekehrt, wo er aufgewachsen war. Er war auf das Land zurückgekehrt, das, abgesehen von den Telefonmasten und Ölfördertürmen, noch genauso aussah wie hundert Jahre zuvor, als sein Ururgroßvater von Schottland nach Amerika ausgewandert war. Es war ein ruhiges, abgeschiedenes Leben. Doch sein Herz hing an diesem Ort.
    Und seltsamerweise konnte ich das verstehen. Die Prärie hatte etwas. Sie war ein scharfer Kontrast zur Brandung an der kalifornischen Küste oder zu den felsigen Klippen von Laguna Beach, zu den Palmen, den Bergen, dem Sonnenschein und dem Smog. Das Land lag weit und offen da – keine Autobahn in Sicht, kein Hochhaus – und verströmte einen Hauch von Geschichte und Gelassenheit. Wenn man Pferde und Rinder nicht mitzählte, war es sehr dünn besiedelt, und die einzelnen Häuser der Cowboys standen kilometerweit auseinander. Obwohl meine Rückkehr aus L.A. schon Monate zurücklag, hatte ich den Rhythmus und den Trubel der Stadt noch immer im Blut, so dass mir manchmal noch die Ohren summten. Wenn ich im Auto die Einfahrt meiner Eltern verließ, verwandelte ich mich automatisch in einen aggressiven Verkehrsrowdy. Ich plante eine Stunde ein, wenn ich eine Fahrt von nur zehn Minuten vor mir hatte.
    Doch fünf Minuten in der Prärie reichten, um das alles zu vergessen. Sofort kam ich innerlich zur Ruhe, entspannte mich, ließ los. Die Zivilisation war hier so weit weg, dass man ihre Existenz leicht vergessen konnte und damit auch den Verkehr, die Hektik und den Stress. Wenn ich auf der Ranch war, weit entfernt von dem Lärm und den Zerstreuungen, die mein Leben sieben Jahre lang beherrscht hatten, fiel es mir auf einmal leicht, klare Gedanken zu fassen, mich auf meine stetig sich entwickelnde Beziehung zu Marlboro Man zu konzentrieren und jeden kostbaren Augenblick zu genießen.
    Meine Freunde aus L.A. und die Bekannten, mit denen ich dort Partys besucht hatte, waren unerreichbar, und so gewöhnte ich mich schnell daran, meinen Liebsten für mich allein zu haben. Abgesehen von ein paar kurzen Begegnungen mit seinem Bruder und meiner Mutter hatten wir kaum Zeit mit anderen Menschen verbracht. Ich hatte es sehr genossen … aber das war nicht die Wirklichkeit.
    Es konnte nicht immer so weitergehen.
    »Komm morgen früh zu mir«, bat mich Marlboro Man eines Abends am Telefon. »Wir treiben die Herde zusammen, außerdem sollst du meine Eltern kennenlernen.«
    »Ah, okay«, willigte ich ein, auch wenn ich mich insgeheim fragte, warum wir nicht einfach in unserer abgeschiedenen, romantischen Welt bleiben konnten. Außerdem war ich, ehrlich gesagt, eigentlich noch nicht so weit, seine Eltern kennenzulernen. Innerlich hatte ich mich noch nicht richtig von Js Familie gelöst, die immer so liebenswürdig zu mir gewesen war. Seine Verwandten waren so unglaublich nett zu mir gewesen, dass sie im Laufe der vier Jahre unserer Beziehung zum kalifornischen Ersatz für meine Eltern, zu meinem zweiten Zuhause geworden waren. Ich bedauerte sehr, dass unser Verhältnis nicht so bleiben konnte, wie es war, aber da war ja dieser nicht ganz unwichtige Aspekt, dass ich mit ihrem Sohn Schluss gemacht hatte. Ein neues Paar Eltern, so früh schon? Dafür war ich noch nicht bereit.
    »Wann soll ich da sein?«, fragte ich. Für meinen

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