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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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machen und etwas essen oder trinken gehen konnte.
    Ich vermisste die Restaurants – die Asiaten, Thailänder, Italiener, Inder. Ich hatte genug von Kartoffelbrei und grünen Bohnen.
    Ich vermisste die Kultur – die sichere Gewissheit, dass die wichtigen Broadway-Musicals in die Stadt kamen.
    Ich vermisste das Shoppen – die ausgeflippten Boutiquen, die große Auswahl an Geschäften, den Schaufensterbummel.
    Kurz: Ich vermisste die Stadt. Ich musste mich langsam mal auf die Socken machen.
    Da rief Kev an. Kev. Meine erste große Liebe, meine erste Leidenschaft, die nichts mit Billy Idol oder Duran Duran zu tun gehabt hatte. Wir waren in der Highschool ein Paar gewesen, und in den acht Jahren, die seitdem vergangen waren, hatten wir uns immer mal wieder getroffen, weil uns noch eine tiefe Zuneigung verband, schließlich war er meine erste große Liebe gewesen und ich seine. Natürlich hatten wir zwischenzeitlich andere Partner gehabt, aber Kev war einfach immer für mich da gewesen. Schließlich hatte er mir gehört, bevor er irgendjemandem sonst gehört hatte. Und ich ihm. Als die Anruferkennung mir an dem Abend, als ich mit Mr. B. Schluss gemacht hatte, seinen Namen anzeigte, kam mir das wie die Rettung vor.
    Kev, natürlich – was für eine super Idee! Er hatte gerade sein Jurastudium abgeschlossen und überlegte jetzt wohl, wo er als Nächstes hingehen sollte. Na klar. Kev. Endlich. Wir waren mittlerweile erwachsen, waren uns vertraut, ungebunden und fühlten uns wohl miteinander. Schlagartig wurde mir klar, welche Möglichkeiten wir hatten, und schon Sekunden später wusste ich: Kev und ich, das war vielleicht die perfekte Lösung. Ich wusste bereits alles über ihn, was es zu wissen gab, es würden also keine dunklen Geheimnisse ans Tageslicht kommen, wir konnten uns sogar die nervenaufreibende Flirt- und Kennenlernphase sparen, was mir nach den zahllosen Dates, die ich in den letzten Monaten gehabt hatte, sehr entgegenkam. Anstatt komplett von vorn zu beginnen, konnten Kev und ich einfach da weitermachen, wo wir aufgehört hatten; ich konnte innerhalb von zwei Tagen meine Sachen packen und zu ihm fahren, egal, für welche Großstadt er sich entschieden hatte: Chicago, Philadelphia, Washington, D.C. Mir war alles recht. Ich musste weg von Mr. B.s Lippen. Und von seiner Lebensversicherung.
    »Hey … hier ist Kev«, sagte die Stimme am anderen Ende der Leitung. Sie klang genau wie immer.
    »Kev!«, sagte ich in einer Mischung aus Aufregung, Vorfreude, Nostalgie und Hoffnung.
    »Hör mal, weißt du was?«, sagte er. Meine Phantasie überschlug sich: Er hatte einen Job gefunden und wollte, dass ich mit ihm kam. Sag schon, Kev! Ich bin bereit. Und die Antwort ist ein überzeugtes Ja.
    »Ich heirate«, sagte Kev. Ich bekam wacklige Knie.
    Am nächsten Tag fing ich an, meine Sachen für Chicago zu packen.
    Einen Monat später traf ich den Cowboy in der verrauchten Kneipe und war hin und weg von ihm. In den vier darauffolgenden Monaten bereitete ich meinen Umzug nach Chicago vor. Der verwegene Marlboro Man, den ich Weihnachten in der J-Bar kennengelernt hatte, tauchte zwar gelegentlich in meinen Gedanken auf, aber ich sagte mir jedes Mal, es sei gut, dass er nicht angerufen hatte. Ich konnte nichts gebrauchen, das mich vom meinem Entschluss abhielt, in die Zivilisation zurückzukehren.
    Zurück zu normalen Menschen.

    Ich beschloss, die Hochzeit meines ältesten Bruders Doug im April abzuwarten, solange bei meinen Eltern zu bleiben und ein paar Wochen später nach Chicago zu ziehen. Mein Aufenthalt zu Hause hatte ja sowieso nur ein Boxenstopp sein sollen, und bald schon würde Chicago meine neue Heimat sein. Es hatte mir dort immer so gut gefallen – der Rhythmus dieser Stadt, das Klima, die süßen katholischen Jungs. Es kam mir ganz natürlich vor, dorthin zu gehen. Außerdem wäre es ein großer Schritt hin zur endgültigen Trennung von J, der theoretisch immer noch nicht ganz von der Bildfläche verschwunden war, obwohl er dreitausend Kilometer entfernt wohnte.
    J und ich waren immer noch nicht offiziell getrennt. Es war schon Monate her, dass ich Kalifornien verlassen hatte, aber wir hatten uns trotzdem noch ab und zu besucht. In den Wochen vor der Hochzeit meines Bruders hatte ich mich jedoch von ihm zurückgezogen. Je mehr Zeit ich ohne ihn verbrachte, umso deutlicher erkannte ich, dass die Grundlage unserer Beziehung vor allem meine Abhängigkeit von ihm gewesen war, solange ich in Los Angeles

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