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Das Glück von Brins Fünf

Das Glück von Brins Fünf

Titel: Das Glück von Brins Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Wilder
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Webstühle klapperten träge im Zelt; Narneen hatte Weinanfälle; Mamor verfluchte die unsichtbaren Untiefen. Taucher saß mit dem Harfner mittschiffs und versuchte die Knoten gewebter Symbole an einer Übungsrune zu meistern. Das schöne Wetter, das unsere Heiterkeit widergespiegelt hatte, schlug um, nachdem wir niedergeschlagen waren. Am Mittag war es grau und kühl; wir begegneten ein oder zwei kleinen Schiffen, die flußaufwärts fuhren.
    In der Ferne war am Westufer eine Lichtung zwischen den dichten Weiden- und Schlammbaumhainen: eine große Stadt, Wellin, der letzte Ort, an dem wir vor dem Weißfelsbruch vorbei mußten. Müßig schmiß ich eine Fischgräte auf ein sonderbares blaues Stück Treibgut, dann fuhr es mir kalt über den Rücken, als ich erkannte, was es war. Ich schrie, und Mamor warf den Anker. Ich überquerte das Deck und stellte mich neben Taucher und den Harfner, als die Leiche des Wirblers langsam vorbeiglitt.
    „Großer Wind“, stieß Roy hervor. „Die Todesrune hatte eine Bedeutung.“
    Taucher holte sein Fernrohr heraus; es sah wie ein Lichtstab aus, aber er konnte es herausziehen und seine Länge verdoppeln. Es enthielt eine Linse, das ferne Dinge näher brachte; Mamor sagte, daß solche Geräte in Rintoul und der Feuerstadt angefertigt wurden, um Schiffer auf dem Großen Ozean zu leiten. Taucher erkundete den Strom vor uns und den Landungssteg in Wellin, und sein Gesicht verfinsterte sich. Er reichte das Fernrohr dem Harfner, der einen Blick hineinwarf und zu Mamor ging.
    „Was ist es?“ ich zupfte Taucher am Ärmel. Seine blauen Augen ruhten auf mir.
    „Ein großes Schiff“, sagte er, „dort vorne vertäut. Irgendein Grande …“
    Schon wußte ich welcher. „Pentroy?“
    „Auf dem Segel sind drei Knoten.“
    Mamor änderte den Kurs zum Ostufer hin, und kurz danach schickte er uns, als wir ein kleines Weidenboot nahen sahen, alle ins Zelt. Wir hörten, wie er den einsamen Ruderer anrief.
    „Was tut sich in Wellin, mein Freund?“ Wir kauerten neben Brin beim Webstuhl; die Stimme drang schwach über das Wasser.
    „… Gerichtssitzung …“
    „Großer Wind, errette uns!“ Mamor war erschüttert oder tat wenigstens so. „Ich glaubte, einen ertrunkenen Geisterhelden gesehen zu haben …“
    Die Stimme des Entgegenkommenden wurde eindringlicher und erzählte eine lange Geschichte; als das Weidenboot näher gerudert wurde, fingen wir ein paar Worte auf.
    „… kein Freund der Wirbler … der Ruß oder der Strang …“ Es erklang ein gackerndes Gelächter. Wir hörten, wie Mamor dem Ruderer einen guten Tag wünschte, und spürten das Beben, als er den Anker lichtete, um das Schaufelrad zu drehen.
    Wir konnten die Geschichte erraten, die Mamor uns zu erzählen hatte. „Tiath Pentroy liegt am Kai von Wellin. Er hielt gestern eine Gerichtssitzung ab. Die Stadtfünf gingen mit ihm und brachten ein paar ortsansässige Unruhestifter vor ihn – einen Dieb, einen Buschweber, der bei einem Streit einen Kellner umgebracht hatte. Zehn Personen wurden gehenkt, die meisten von ihnen Wirbler, die der Älteste auf dem Deck seines Schiffes angekettet hatte.“
    „Wo hat er sie gefangengenommen?“ fragte Brin.
    „Auf dem Fluß selbst … die Wirbler müssen, vermute ich, nach Fanne und Nedlor geeilt sein und in diesen Ortschaften getanzt haben.“
    Mir schien, daß ich das Stampfen nackter Füße auf der festgetretenen Erde und das Klirren der Muschelarmbänder hörte … mit der neuen Botschaft. Beeth Ulgans Worte hatten von „einem wahren Geisterhelden, der Frieden und Ehre bringt“ gesprochen.
    „Der Würger holte sie in Nedlor ein“, sagte Mamor, als er auf diesem schwarzen, dort vorne vertäuten Palast flußabwärts fuhr. Seine Vasallen gingen an Land, um den Wirblern beim Tanzen zuzuschauen …
    „Ergriff er sie in Nedlor?“ fragte die Alte Gwin.
    „Nicht er! Der Große Älteste ist verschlagener als ein Honigdieb. Sein dunkles Schiff legte von Nedlor ab, und als die Vasallen ihm Bericht erstatteten, beschloß er, die Wirbler zum Schweigen zu bringen. Das entnahm ich wenigstens dem Runenband dieses Burschen … seine Familie hat etwas mit einem Bohnenacker in Nedlor zu tun. Die Wirbler setzten nach ihrem Tanz auf dem Vogel-Boot Segel, und da schlug Tiath zu. Die Dorfbewohner sahen es in Esders Schein, gerade als die Große Sonne aufging. Das große Schiff enterte das Vogel-Boot, Vasallen zerrten die Wirbler herunter … einige ertranken, andere wurden in Ketten gelegt. Ich

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