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Das Glück von Brins Fünf

Das Glück von Brins Fünf

Titel: Das Glück von Brins Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Wilder
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einem grünen Umhang, betrachtete uns seinerseits mit dem Fernrohr auf dem Felsen. Taucher schaute nochmals hin, und auch Narneen gönnte sich einen Blick. Wir konnten unser Lachen nicht unterdrücken; wir rollten über den Felsen, während Taucher sein Fernrohr wieder an sich nahm und den Gleiter beobachtete, der auf der anderen Seite des Flusses flog. Dann sang er uns sein Flugfahrzeuglied vor, und ich soufflierte ihm die ersten Wörter: „Ototo Deedeenar … Große, große Platterer …“
    Wir lagen auf dem Felsen und hofften auf weitere Flugkörper, aber keiner erschien mehr, und wir kehrten lachend und unserem Lied Strophen hinzufügend zum Hause zurück.
    Taucher konnte seine Aufregung nicht verbergen.
    „Wir haben es dir doch erzählt“, sagte Brin nach dem Essen. „Hast du geglaubt, es handele sich um Bergvolkgarn?“
    Taucher schüttelte den Kopf und lachte; er hatte ein ziemlich beschämtes Gesicht. „Das Riegen ist fortgeschrittener, als ich erwartet hatte.“ Wir saßen gemütlich mitten in Beeth Ulgans Haus auf Kissen und unseren eigenen ausgebreiteten Matten. Als ich unseren weißen Wandbehang erblickte und die vertrauten Gesichter betrachtete, konnte ich kaum glauben, daß wir so vornehm geworden waren … wie Stadtbewohner.
    Taucher fragte nach der Nutzung der Gleiter und Ballone. Mamor antwortete; er war einmal in einem Gleiter geflogen. Ein entfernter Verwandter seiner Fünf war ein Gleiterpilot gewesen, der Botschaften und Passagiere zur Feuerstadt brachte.
    „Es besteht ein Unterschied zwischen Tsagul und der restlichen Welt“, sagte Brin. „Das Fliegen ist anderswo ein Sport für Reiche. In der Feuerstadt wird es oft angewandt.“
    „So …“, sagte Harfner Roy, der an diesem Abend still und nachdenklich war. „Viele andere würden fliegen, wenn sie es könnten. Erinnert euch an Antho den Vogelfarmer.“
    „Erinnere uns daran“, sagte Mamor. „Taucher hat diese Geschichte noch nicht gehört.“ Da nahm Roy seine Harfe und begleitete die Geschichte, halb gesungen und halb erzählt, auf die Art, die „Mantothan“ genannt wird. Ich kann nicht aufzeichnen, wie er sie vortrug, aber die Geschichte ist einfach:
    „Antho der Vogelfarmer war kein Clanangehöriger; er lebte im Randgebiet von Rintoul, wo es Vogelfarmen und Marktgärten gibt, um die Bedürfnisse der großen Stadt zu befriedigen. Er folgte den alten Fäden, aber erlitt einen großen Verlust … seine Fünf und ihre Kinder kamen alle bei einem Unfall auf dem Ruß um, und Antho, der stolz und reich gewesen war, blieb allein zurück. Seine Einsamkeit machte ihn, wie es hieß, verrückt. Eines Tages ließ er alle seine eingesperrten Vögel frei, sogar das scharrende Geflügel, das nicht fliegen kann, und wanderte in die Wildnis.
    Da erbarmten sich die Winde seiner und segneten ihn mit der Macht des Fliegens. Er fertigte ein wunderbares Fahrzeug aus Krummholz und einem Stück Seide an, das er auf dem Datse flußabwärts treibend gefunden hatte. Es wurde vom Dach einer Tempelruine mit Hilfe zweier Einsiedler, einer männlich, einer weiblich, die in der Wüste lebten, abgestoßen. Antho nutzte jede Luftströmung und flog besser als die Granden. Sein Gleiter brachte ihn nach Hause zurück und war ein sehenswertes Wunder. Kein anderes Flugzeug konnte sich damit messen, und der Entwurf wurde weit und breit kopiert. Antho flog auf einer anderen seiner Fahrten davon und kehrte nie mehr zurück. Es wurde gesagt, die Winde hätten ihn davongetragen.“
     
    Wir klatschten, als die Geschichte zu Ende war, und der Harfner wiederholte seine letzten Töne … Antho, der in den Untergang der Sonnen flog.
    „Ist diese Geschichte sehr alt?“ fragte Taucher.
    „Keineswegs“, sagte der Harfner. „Antho ist vor höchstens zwanzig Lenzen verschwunden.“
    „Er könnte noch am Leben sein“, rief ich aus. „Ein Alter …“
    Alle Erwachsenen lachten.
    „Sei still, Kind“, sagte Gwin, „du hast den Harfner gehört. Die Winde haben ihn davongetragen.“
    „Ich wundere mich“, sagte Brin. „Wer ist eigentlich der Lehnsherr von Beeth Ulgan … der Schöpfer der Maschinen.“
    Die Zeit für unseren besten Schlaf war schon vorüber, und wir steckten unsere gefaltete Kleidung in ihre Säcke, um in unsere eigenen zu kriechen.
    Der Harfner seufzte und hängte seine schöne Harfe an die weiße Wand. „Taucher“, sagte er, „ich habe mit den Hirten gesprochen … den Fünf von Varb.“
    „Was sagen sie?“ fragte Taucher.
    „Im vorigen

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