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Das Glück von Brins Fünf

Das Glück von Brins Fünf

Titel: Das Glück von Brins Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Wilder
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hatten, überstieg.
    „Nach Narneens Befragung auf dem Fluß kamen wir zur Messe“, sagte Vel Ragan. „Erst dort waren wir sicher, daß dieses Kind dasjenige war, das auf den Steinbach-Zeichnungen erwähnt wurde. Wir glaubten, daß Euer Glück derjenige war, den wir suchten, und wir hörten auf den Landungsstegen am ganzen Fluß entlang Gerüchte. Wir hatten geplant, nach Cullin oder sogar zum Steinbach zu fliegen, aber wir landeten mit unserem Gleiter, der eine beschädigte Kufe hatte, in Wellin und nahmen von dort aus vor zwölf Tagen die Suche auf. Es gab viel zu hören. Der Würger hatte eine viel breitere Spur als die Fünf von Brin hinterlassen. Deshalb setzten wir unseren Weg zur Messe fort und erhaschten einige Gerüchtsfetzen vom Wettflug des Vogel-Clans und heute schließlich die Neuigkeit von Eurem großen Glücksfall. Aber davor, ungefähr zur ersten Stunde von Esders Licht, also in sogenannter Nacht, wurde Onnar von Narneen gerufen. Das Kind ist, wie Ihr wißt, eine mächtige Zeugin und zu einer großen Karriere in dieser seltsamen Kunst bestimmt, wenn sie es möchte. Narneen hatte eine fürchterliche Geschichte zu erzählen. Die Angehörigen Eurer Fünf sind von sieben bewaffneten Vasallen des Tiath Gargan im Schlaf überrascht worden. Der Harfner war nicht im Zelt, als das geschah, aber wir konnten ihn nicht warnen, und er wurde festgenommen, als er zurückkehrte. Nein – seid still und hört zu! Bisher wurde keinem ein Leid angetan, ja keiner wurde verhört, obwohl Mamor und der Harfner gefesselt und geknebelt sind. Narneen liegt da und täuscht Schlaf vor; Gwin versorgt das Baby. Die Vasallen warten einfach auf die Rückkehr von Garl Brinroyan; sie sind vermummt, machen aber kein Hehl aus ihrer Lehnspflicht dem Großen Ältesten gegenüber. Vier unter den sieben behaupten, daß sie eine Rechnung zu begleichen hätten … Euer Glück hat sie schon auf dem Hingstull und in Cullin grob abgefertigt.“
    Ich konnte danach kein Wort hervorbringen, aus Angst und dem ohnmächtigen Zorn, den ich empfand. Aber Taucher brauste auf. Seine blauen Augen blitzten, und er war genauso konzentriert wie beim Flug mit Tomarvan.
    „Die Rechnung wird beglichen werden, das könnt Ihr mir glauben“, sagte er. Er spähte über das Feld und zum fernen Zelt und den wenigen Vorbeikommenden.
    „Halten irgendwelche Vasallen Pentroys außerhalb des Zelts Wache?“
    „Nein“, sagte Vel Ragan, „soweit wir feststellen konnten.“
    „Es sind nur sieben“, sagte Brin bedächtig. „Es ist ein Faden, den zu lösen ich nie erwartet habe. Diese Kreaturen haben sich in Gulgarvor, einer siebensträngigen Schnur, vereint, einem Bund, um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen.“
    „Meine Gefangennahme“, sagte Taucher. Er fühlte unter seinen Umhang und fragte Onnar: „Wie sind sie bewaffnet?“
    „Sie haben Messer, und diejenigen, die vor dem Zelteingang stehen, haben eine Keule und ein Leimnetz.“
    „Sonst nichts?“
    „Sie wollen Euch lebendig haben“, erklärte Vel Ragan.
    „Taucher“, krächzte ich, „Schwarzlocke wird dir helfen!“
    „Gegen die Vasallen seines eigenen Clans?“ fragte Vel Ragan.
    „Es handelt sich um einen anderen Zweig der Pentroys“, sagte Brin. „Sollen wir jemanden hinschicken, um um Hilfe zu bitten?“
    „Hilfe haben wir zweifellos nötig“, sagte Taucher, „und Schwarzlocke wäre dazu bereit … aber die Zeit drängt. Ich dulde diese Kreaturen nicht länger im Zelt. Es ist ein langer Weg zurück zum Vogel-Clan.“
    Ich dachte an das Messegelände, das wir überquert hatten, mindestens zwei oder drei Webermeilen lang; ich malte mir aus, diese Strecke im Schnellauf zurückzulegen.
    „So weit doch nicht“, sagte Brin. Sie zeigte zum Südzipfel des Zeltfeldes, wo ein mit hängenden Fahnen geschmückter Holzturm stand. Ein Spiegel glitzerte auf seiner Spitze, und ich erkannte, was es war: das Vierte Mal des Vogel-Clan-Großen-Kreises.
    „Der Stimmen-Draht“, rief ich. Wir alle erläuterten das sofort.
    „Dem Himmel sei Dank für diese Feuer-Metall-Magie“, sagte Taucher. „Funktioniert er noch?“
    „Wenn unser Glück anhält“, sagte Brin.
    „Können wir ihn benutzen?“ fragte ich. „Wir haben noch nie einen Stimmen-Draht gesehen.“
    Vel Ragan lachte. „Ich habe schon zu viele gesehen“, sagte er, „aber keinen willkommeneren wie diesen!“
    Wir ließen Onnar als Wachtposten unter dem Baum zurück und gingen schnell durch die Ausläufer des Stoffmarkts zurück und über

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