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Das Glück von Brins Fünf

Das Glück von Brins Fünf

Titel: Das Glück von Brins Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Wilder
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zum Eingang, aber Mamor hielt mich zurück.“
    „Bleibt hier. Hilft uns dieser Schreiber?“ Er stürzte, gefolgt vom Harfner, ins Tageslicht, und endlich erhaschte ich einen Blick vom Kampf.
    Taucher hatte sein Hochdruckgewehr gezogen und bereits einen der Vasallen gefällt, als er mit Vel Ragan zum freien Feld am Ende des Zeltplatzes davonlief. Aber das Gelübde der Gulgarvor-Mitglieder ließ sie vor keiner Gefahr zurückschrecken, und Vel Ragan stolperte durch sein lahmes Bein und fiel ihnen in den Weg. Sie stürmten auf ihn zu; Taucher kehrte hastig um, betäubte zwei andere und zerrte den Schreiber wieder auf die Beine. Taucher warnte sie in deutlichem Moruianisch, stehenzubleiben, aber sie hörten nicht auf ihn. Dann mischten sich Mamor und der Harfner in den Kampf, jeder von ihnen ergriff einen Vasallen von hinten und rang mit ihm. Taucher hatte sein Hochdruckgewehr mit verminderter Kraft eingesetzt; schon waren diejenigen, die er gefällt hatte, aufgesprungen, und er änderte die Einstellung gegen zwei der größten Rohlinge, die sich auf ihn warfen. Vel Ragan, der jetzt hinter einem Baum stand, feuerte seine Waffe ab, und ich sah, wie Rotgürtel, der Anführer, einen von einem Pfeil durchbohrten Arm umklammerte. Taucher streckte einen seiner Angreifer mit einem Schuß zu Boden, aber der andere bedrängte ihn gefährlich. Eine Menge versammelte sich inzwischen, um diesem merkwürdigen langen Kampf zuzuschauen.
    Narneen kroch neben mich und sagte: „Da ist eine Flugmaschine …“
    Schwarzlocke flog mit dem surrenden Windflügel niedrig über die Baumkronen ein. Die Menge stob auseinander und duckte sich, aber die Mitglieder des Gulgarvor kämpften wie besessen weiter. Ich sah die Maschine auf dem freien Feld landen, dann ließ mich eine nahende Gefahr Brin rufen. Rotgürtel und ein anderer Vasall rannten auf uns zu und waren entschlossen, den Schutz des Zelts wiederzugewinnen oder Geiseln zu nehmen. Brin sprang wieder zum Eingang und stieß mich zur Seite; sie hatte als Waffe ein Webstuhlbrett in der Hand, und ich hörte Rotgürtel aufstöhnen, als sie es benutzte.
    Sie steckte es aus dem Zelt und wehrte, es schwenkend, die Angriffe Rotgürtels und Pfeils ab.
    „Ihr Teufel“, keuchte Rotgürtel. „Ihr Teufelsnest!“
    „Bleibt zurück“, rief Brin. „Ich fordere Euch dazu im Namen der Winde auf!“
    „Bereut“, knurrte Pfeil. „Schafft wieder Ordnung, Bergweberin! Löst Euer Bündnis mit diesem Fremden!“
    „Laßt Eure Finger von meiner Familie, von meinen Kindern und meinem Zeltheim, das Ihr besudelt habt“, sagte Brin mit einer Stimme, die mich erschaudern ließ. „Oder ich schwöre bei Eenath, daß ich Euch erschlagen werde!“
    Sie hieb wieder, noch heftiger, auf sie ein, und ich fühlte, daß die Alte Gwin sich mir näherte und mir den wimmernden Tomar in die Arme drückte. Sie riß die Zeltklappe zurück, bis sie neben Brin stand, und mit schriller Singsangstimme rief sie aus: „Bleibt zurück, denn Eenath’ Feuer hat Eure Seelen verzehrt! Wir kennen Euch alle, und Ihr seid alle verflucht! Ihr werdet ins Feuer hinabfahren und vom Gulgarvor genug haben, denn Eure eigenen Knochen werden zu Asche verfallen …“
    Die beiden, Rotgürtel und Pfeil, hielten einen Augenblick bei der Verfluchung der Alten inne, dann kamen sie näher, und die Alte Gwin steckte die Hand in den Lederbeutel an ihrem Arm und warf eine Handvoll Staub in ihre Gesichter.
    „Narneen“, schrie sie, „nenn die Namen des Gulgarvor, damit alle Welt sie erfahre!“
    „VARADON“, rief Narneen, die neben mir in der Dunkelheit kniete, und ich, sowie Brin wiederholten ihren Ruf. Der Anführer stieß einen schmerzvollen und verblüfften Schrei aus, denn die Alte Gwin schleuderte Feuerkrautstaub gegen sie.
    „MEETAL“, rief Narneen. Der mit einem Pfeil gekennzeichnete Vasall wirbelte, die Augen voller Staub, herum.
    „ARTHO“, rief Narneen. Die zwei vom Zelt zurückweichenden Halbblinden stolperten über einen anderen Vasallen, der ihnen zu Hilfe eilte. Brin mit dem Webstuhlbrett und Gwin mit ihrem Pfefferbeutel verfolgten sie. Ich stand mit Tomar in den Armen auf, nahm Narneen bei der Hand, und wir traten in den Sonnenschein.
    „TRANJE“, rief Narneen.
    „Tranje“, wiederholten Brin, Gwin und ich mit voller Lautstärke. Ein Vasall, der mit dem Harfner rang, blieb erstaunt stehen.
    „TROY“, rief Narneen.
    „Troy!“ Der Ruf erklang noch lauter, denn inzwischen beteiligten sich auch Mamor und der Harfner an der

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