Das Gluecksarmband
nicht … vielleicht. Wir haben die Karten ja schon ewig, andererseits … in meiner jetzigen Situation … Gehst du denn hin?»
Gennaro nickte. «Ja. Aber mir fehlt noch eine Begleiterin für den Abend.»
Greg lachte. «Was? Keine drei Wochen mehr bis zu dem Ball, und du hast noch keine Dame? Du schlaffst ja ganz schön ab, Mann.»
«Komm, du solltest mich doch besser kennen», erwiderte Gennaro augenzwinkernd. «Ich hab eine Warteliste.» Er sah zur Tür. «Aber vielleicht lasse ich das mit der Liste und komme mit einer Neuen, zum Beispiel mit meiner hübschen neuen Freundin.»
Greg seufzte nachsichtig über diese Macke seines Freundes und war dankbar, dass er selbst in festen Händen war. Er wusste, dass Gennaro die Wahrheit sagte: Sein Freund hatte normalerweise mehrere Frauen, die ihn umschwärmten und sich um seine Aufmerksamkeit rissen.
«Na, dann viel Glück. Und danke noch mal, dass du dir meine Arbeiten ansehen willst. Aber jetzt muss ich wieder los, denn ich mache gerade ein paar Sachen für die
New York Times
, und da muss ich dranbleiben. Ich wünsche dir fröhliche Weihnachtstage, Gennaro.» Greg streckte die Hand aus, und Gennaro ergriff sie, zog ihn an sich und nahm ihn in die Arme.
«Ich dir auch, Gregorio. Und viel Glück mit Karen. Sie ist eine schöne Frau. Ich wette, sie macht schon länger Andeutungen, dass sie gern einen Ring hätte, oder?»
Greg schüttelte den Kopf. Nein, Karen drängte in dieser Hinsicht überhaupt nicht. Sie liebte zwar Schmuck, aber sie wurde nicht sentimental, wenn sie Verlobungsringe sah, und auch das Wort «Prinzessinnen-Schliff» hatte er noch nie aus ihrem Mund gehört.
«Wirklich nicht? Dann ist sie eindeutig keine Italienerin.» Gennaro lachte. «Italienische Frauen möchten gleich bei Date Nummer eins schon wissen, welche Absichten du hast. Damit sie ihre Zeit nicht verschwenden, verstehst du? Deswegen schwärme ich für Italienerinnen, aber ich verabrede mich nicht mit ihnen.» Gennaro lächelte schelmisch. «Jedenfalls nicht mehr nach der ersten Nacht.» Er klopfte Greg auf den Rücken. «Du bist wirklich ein Glückspilz, dass du eine so vernünftige Frau hast.»
Greg lächelte, als er sich von seinem Freund verabschiedete, aber Gennaros Worte hatten etwas bei ihm ausgelöst.
Es stimmte. Karen gehörte nicht zu den Frauen, die schon mal vorsorglich Hochzeitsmagazine kauften oder loskreischten, wenn sie erfuhren, dass eine Freundin sich verlobt hatte.
Seine Mutter hingegen hatte sich über Hochzeiten, Partys für werdende Mütter und ähnliche Gelegenheiten immer sehr gefreut. Klar, Frauen waren unterschiedlich, und er wollte Karen bestimmt nicht mit seiner Mutter vergleichen. Aber jetzt versuchte er angestrengt, sich zu erinnern, ob Karen jemals Freude über diese wichtigen Ereignisse im Leben ihrer Freundinnen gezeigt hatte. Seine Freundin konnte leidenschaftlich sein, das war gar keine Frage, aber was sie wirklich zum Jubeln brachte, waren die Reisen, die sie unternahmen, erfolgreiche Geschäftsabschlüsse oder wenn sie eine angesagte Handtasche von Louis Vuitton hatte ergattern können.
Greg hoffte, dass Karen auch über seinen Heiratsantrag jubeln würde. Die Idee war ihm heute morgen gekommen, und je mehr er darüber nachdachte, desto sicherer war er, dass es für Karen genau das Richtige sein würde.
Er stieg wieder auf sein Fahrrad und radelte los, um die ersten Stufen seines Planes auszuführen.
Als er kurz darauf im Gebäude der
New York Times
zum Fahrstuhl ging, schaute er allen, denen er begegnete, freundlich in die Augen. Allmählich musste er anfangen, sich die Gesichter und die Namen zu merken.
Rob begrüßte seinen Freund mit einem High Five.
«Ist ja super, hab die freudige Nachricht schon von Billy gehört. Lunch? Und zur Feier des Tages vielleicht ein Bier?»
«Klingt gut.»
«Hast du schon einen Auftrag?»
Greg nickte.
«Wer macht den Text?»
«Suzanne Lee.»
Rob zog eine Grimasse. «Okay, dann brauchst du auf jeden Fall ein Bier. Die Frau ist ein bisschen … anstrengend.»
Greg lachte. «Sag bloß.»
Die beiden Männer verließen das Bürogebäude und schlenderten auf die Straße hinaus.
«Willst du dahin, wo wir alle immer hingehen?
«Klar», erwiderte Greg begeistert.
«Dann gehen wir wieder rein und bestellen uns ’ne Pizza», witzelte Rob. Er führte Greg die Straße hinunter zu einem einfachen Restaurant. Die halbe Speisekarte war auf Russisch.
Die schon ältere Kellnerin brauchte lange, um ihre Bestellung
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