Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
Vom Netzwerk:
einen Ton herausbekam. »Machen wir Pause. Die habt ihr euch redlich verdient.«
    »Wir haben aber immer noch jede Menge zu tun«, wandte Peter mit einer Geste auf den Geschirrberg und den schmutzigen Boden ein.
    Sie nickte. »Wir werden auch alles sauber machen, aber zuerst gibt es eine Pause.«
    Ivan schulterte ein Tablett mit Tellern, Elena trug trotz des pochenden Schmerzes in ihrem Rücken das andere nach draußen. Ihr Humpeln war mittlerweile so ausgeprägt, dass es selbst ihr auffiel, doch sie war viel zu müde, um etwas dagegen zu unternehmen. »Komm, Portia«, rief sie dem Mädchen zu, das noch immer unter wüsten Bergen von Geschirr, Besteck, Pfannen und Töpfen begraben war.
    Dankbar schälte sich Portia daraus hervor. »Ich bin so müde«, sagte sie.
    Elena legte einen Arm um sie. »Ich bin sehr stolz auf dich, mein Mädchen. Du bist meine Heldin des Tages.«
    Portia lächelte matt.
    »Gehen wir nach oben«, sagte Elena zu den anderen, woraufhin sich die Crew in die Bar begab. Die Musik lief, Kellner und Barkeeper hasteten hin und her, räumten Tische ab. »Marta, bringen Sie uns bitte Bier, ja?«, rief sie und stellte das Tablett auf den Tisch.

    Sie ließen sich auf die Stühle an dem langen Tisch fallen. Tansy und Ivan, Peter neben Portia, die beiden Jungs und der Abräumer, der zum Küchendienst verdonnert worden war. Elena unterdrückte mühsam ein schmerzerfülltes Stöhnen, doch ihr ganzer Körper ächzte vor Erleichterung, als ihr Rückgrat endlich entlastet war. Einen Moment lang fühlte sich das Fehlen des Schmerzes fast wie ein weiterer Schmerz an, und sie kämpfte mit den Tränen. Marta kam mit einem Tablett Bier und zwei Margaritas an, eine für Tansy, eine für Elena. » Salud «, sagte sie und hob ihr Glas.
    »Gute Arbeit«, lobte Julian, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war. »Ihr habt es geschafft, hundertdreiundsiebzig Essen an den Mann zu bringen.«
    Peter stieß einen Pfiff aus.
    Ivan legte die Arme schützend um seinen Teller wie ein Hund, der seinen Napf verteidigte. »Und wie viele gingen aufs Haus?«
    »Nicht sehr viele.« Julian winkte ab.
    Elenas Mut sank. »Wie viele?«
    Er sah ihr in die Augen. »Sechsundzwanzig.«
    Schweigen. »Fünfzehn Prozent.« Ivan schüttelte düster den Kopf. »Verdammte Scheiße.« Mit einer abrupten Bewegung stand er auf, stieß seinen Stuhl zurück und stapfte mit seinem Teller in die Küche.
    Elena starrte ihm nach, dann wandte sie sich an die anderen und hob erneut ihr Glas. »Wenn man bedenkt, dass sechs Leute in einem vollen Laden die Arbeit von elf erledigt haben, ist das doch nicht so übel, oder?«
    Die Mienen erhellten sich ein klein wenig, und sie prosteten ihr zu.
    Das Telefon läutete. Marta rief Julian zu sich an die Bar. »Ich bin sehr stolz auf uns«, sagte Elena. »Ein Hoch auf Tansy, die sich heute Abend selbst übertroffen hat.«

    Tansy lachte heiser. »Danke, danke.«
    »Und auf Portia! Hat sie ihre Sache nicht toll gemacht?«
    »Ich finde, wir sollten sie engagieren«, schlug Peter vor.
    »Danke, aber lieber nicht«, erwiderte Portia. »Ich hätte nichts dagegen, ein wenig kochen zu lernen, aber Spülen ist definitiv nicht mein Ding.«
    »Auf unsere fehlenden amigos «, erklärte Tansy. »Wir mögen heute Abend anständig untergegangen sein, aber sie sind noch viel übler dran als wir, so viel steht fest.«
    Elena hob langsam ihr Glas und spürte, wie sie eine Woge der Sentimentalität überkam. »Juan hätte heute Abend hier sein müssen. Immerhin haben wir ihm die Hälfte der Karte zu verdanken.«
    Erst in diesem Moment wurde ihr bewusst, dass auch sie kein Zuhause mehr hatte. Zumindest heute Nacht würde sie bei Julian bleiben müssen.
    Wie auf ein Stichwort kehrte Julian mit einem Glas Scotch an den Tisch zurück. »Prost und danke an alle. Sie alle bekommen einen Bonus. Und jetzt sollten wir auf unsere Küchenchefin anstoßen. Die heute ihr Zuhause verloren und es trotzdem geschafft hat, so etwas wie ein Wunder zu vollbringen. Gute Arbeit, Jefa .«
    Sie nickte, völlig erledigt.
     
    Es dauerte noch eine gute Stunde, bis die Küche sauber war. Entgegen ihrer eisernen Regel, bei der Arbeit nichts zu trinken, kippte Elena zwei Tequilas hinunter, deren magische Wirkung augenblicklich einsetze. Wenn sie erst bei Julian war, konnte sie noch ein paar Schmerztabletten nehmen und in die heiße Wanne steigen, dann war bestimmt alles wieder in Ordnung.
    Doch heute Abend brannte der Schmerz wie ein verdammtes Feuer. Eine einzige

Weitere Kostenlose Bücher