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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
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kurz und half Ivan in seine Jacke. »Oh, bitte keine Rührseligkeiten, Schätzchen. Du weißt, dass das unattraktiv ist.«
    »Es ist meine Schuld, dass die Behörden aufgetaucht sind«, sagte Ivan.
    Patrick hielt einen Moment inne. »Was willst du damit sagen?«
    »Ich hab ihnen schon vor einer ganzen Weile einen Tipp gegeben.« Bei der Erinnerung daran blutete ihm das Herz, dick und schwarz. »Damals hab ich noch nicht gewusst, dass sie so gut ist.«
    Patrick schloss die Augen. Dann stieß er einen tiefen Seufzer aus. »Wir reden morgen darüber. Jetzt fahren wir erst mal nach Hause und schlafen ein bisschen.«
    Ivan nickte, mit einem Mal schien es ihm peinlich zu sein, dass er so betrunken war. Patrick verdiente etwas Besseres. Er trottete hinter ihm her zum Wagen und sog die eisige Nachtluft ein. Patrick schloss den Wagen auf, woraufhin Ivan die Tür öffnete, ohne jedoch einzusteigen. Stattdessen legte
er die Hände aufs Wagendach, hob den Kopf und betrachtete den kalten Schein der Sterne, ihre Weite, ihre Endlosigkeit. »Das ist so verdammt schön.« Eine weiße Atemwolke entströmte seinem Mund und ließ die Sterne verblassen. »Glaubst du eigentlich, dass es noch andere Planeten gibt? Glaubst du, irgendwo da draußen, auf einem anderen Planeten, ist jemand, der sich mit Kaktusschnaps betrinkt, zum kalten, kalten Himmel hinaufsieht und sich fragt, ob irgendjemand dort draußen ist?«
    »Kann sein.« Patrick hielt ebenfalls inne. »Es sieht wirklich wunderschön aus. Wir können froh sein, dass wir hier leben dürfen.«
    »Allerdings«, bestätigte Ivan, stieg in den Wagen und zog seine langen Beine an. Er legte den Kopf schief und überlegte, wie ein Haus auf einem anderen Planeten der Milchstraße aussehen mochte, was es dort wohl zu essen gab. »Ich frage mich, welche Delikatessen sie dort haben, was sie auf die Erde mitbringen würden, wenn sie herkämen. Vielleicht so etwas wie eine Erdbeerzitronenhimbeere. Oder Schokoladentequila.« Er lachte leise und bemerkte plötzlich, dass Patrick schweigend neben ihm saß. Er sah ihn an und spürte, wie dieser Stromschlag durch ihn hindurchzuckte, wie immer bei Patricks Anblick. Wie gern hätte er sich zu ihm hinübergebeugt und ihn geküsst.
    Stattdessen beugte Patrick sich herüber und legte seine Hand auf Ivans Wange. Strich ihm übers Haar. »Ich wünschte, du wüsstest, wie wunderbar du bist«, sagte er und schüttelte traurig den Kopf. »Denn ich bin nicht sicher, ob ich es dir klarmachen kann.«
    »Probier’s«, brummte Ivan und küsste Patricks hübschen Schmollmund. »Bitte probier es.«

     
    Elena nahm das große Weinglas entgegen, das Julian ihr reichte, und trug es nach unten, wo sie ihre verschwitzten, mit Fettspritzern übersäten Sachen auszog, in den heißen Whirlpool stieg und sich bis zum Kinn ins Wasser gleiten ließ. Es war stockdunkel, bis auf die Lichtbalken, die durch die Terrassentüren des Salons zu ihr drangen. Kein Mond am Himmel. Stille, abgesehen vom Blubbern des Wassers. Sie nippte an dem frischen Chardonnay und blickte nach oben.
    In der endlosen Leere ihrer Erschöpfung blitzte ein Geräusch auf – ein metallisches, berstendes Krachen – und ein Fetzen Himmel. Ein Himmel wie dieser hier.
    Erschrocken fuhr sie hoch, so abrupt, dass sie trotz des heißen Wassers vor Schmerz aufschrie. Sie musste eine Weile im Wasser bleiben, warten, bis sich ihre Muskeln ein wenig gelockert hatten.
    Was für ein Abend! Erst allmählich wurde ihr der Irrsinn zur Gänze bewusst – all die Aufgaben, miteinander verwoben und verschlungen wie der Kopf der Medusa, das chaotische Stimmengewirr, das Klappern von Geschirr und das Rauschen ihres Herzschlags in den Ohren.
    - das Plätschern von kühlem Wasser in der undurchdringlichen Stille einer eisigen Nacht, Sterne über ihr, das Klicken auskühlenden Metalls und diese endlose, endlose Einsamkeit -
    Sie setzte sich auf – einatmen, ausatmen. Ein Trick, den ihr ein Therapeut vor Jahren beigebracht hatte.
    - eine Hand, die ihre eigene hielt, eine sternenklare Nacht und eine Stimme, die flüsterte: »Es ist gut, alles ist gut, jemand wird kommen.« -
    Elena stand auf. Kletterte aus dem Whirlpool. Schlüpfte in einen flauschigen Bademantel und ging nach oben. »Ich muss ins Bett«, sagte sie. »Kann ich dasselbe Zimmer wie beim letzten Mal haben?«

     
    Julian lag in der Dunkelheit neben Elena. Er hatte sie überredet, bei ihm zu schlafen, nachdem er sie beruhigt hatte, dass Portia niemals sein Zimmer

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