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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
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vollends übers Tal gezogen und ging mit ungeminderter Gewalt nieder. Alvin war alles andere als begeistert, deshalb verkroch sich Elena mit ihm ins Bett, wo sie die Arme um seinen zitternden Leib schlang. Regen prasselte auf die Oberlichter, und das Bett war so herrlich weich und gemütlich, dass sie einschlief.
    Als sie wieder aufwachte, hatte sich das Gewitter verzogen, und die Vögel zwitscherten. Sie legte Alvin die Leine an und machte sich auf den Weg zum Restaurant.
    Der Himmel war strahlend blau, und auf den Espenblättern glitzerten die Regentropfen in der Sonne. Selbst im August herrschte eine angenehme Kühle, die Elena, leicht benommen von der Höhenluft, tief in ihre Lungen einsog. Im Lauf der Zeit würde sie sich schon daran gewöhnen, aber im Moment löste es ein leichtes Schwindelgefühl in ihr aus.
    Auf den Straßen herrschte reges Treiben – Hunde, Jogger und Touristen. Eine auffallend schlanke Mutter, die ihr glänzendes braunes Haar zu einem Zopf frisiert hatte, trabte mit dem Kinderwagen an ihr vorbei. »Toller Hund«, rief sie Elena zu, woraufhin Elena lächelte. Vielleicht war Aspen ja wie Paris, wo ein Hund einem Tür und Tor öffnen konnte.

    Als hätte er die Worte der Frau verstanden, trabte Alvin noch adretter dahin und hob seine mit langem Fell bewachsenen Beine wie ein Dressurpferd bei der Parade. In regelmäßigen Abständen blieb er stehen, um voller Hingabe die Nachrichten zu erschnüffeln, die Gott weiß welche anderen Tiere an Baumstämmen oder Laternenpfählen hinterlassen hatten. Er hatte immer nur in Großstädten gelebt, deshalb war er förmlich trunken von den Düften der wilden Tiere.
    Das Restaurant befand sich in einer Seitenstraße eines etwas älteren Viertels in einem viktorianischen Haus, das allem Anschein nach Ende der Siebziger – jener Dekade, die bekanntermaßen durch ihre Eleganz bestach – in ein Restaurant umgebaut worden war.
    Elena blieb auf dem Bürgersteig stehen. Und plötzlich war Isobel da, ein schlanker Teenager mit dichten Locken, die ihr über den Rücken fielen, und der leicht verblassten Version einst hinreißender Sommersprossen auf ihrer goldenen Haut. Auf ihrer linken Brust prangte eine tätowierte Sonne. »Hm«, sagte sie und schob die Hände tief in ihre Jeanstaschen. »Nicht sonderlich einladend, was?«
    »Allerdings.«
    Alvin drückte sich fest gegen Elenas Knie und erschauderte leicht, weshalb sie beschwichtigend sein langes Ohr massierte. Er ließ ein leises Grollen hören.
    Hier lag noch viel Arbeit vor ihnen, aber es gab auch Vielversprechendes. Das alte Schild, The Steak and Ale, baumelte von einer rostigen Aufhängung auf der breiten Holzveranda, auf der wahllos Tische und Stühle verteilt waren. Seit in Colorado in öffentlichen Räumen Rauchverbot herrschte, war ein Plätzchen für die Raucher im Freien ein echter Pluspunkt. Sie ging die Treppe hinauf. »Tja, sehen wir uns das Ganze mal von innen an.«
    Ein Schild im Fenster besagte, das Restaurant sei wegen
Renovierung geschlossen und würde unter neuer Leitung am 3. November wiedereröffnet werden. Nervosität erfasste sie. Nur etwas mehr als zwei Monate. Nicht viel.
    Sie band Alvins Leine an einem Verandapfosten fest, von wo aus er die Passanten beobachten konnte, und zog den Schlüssel aus der Tasche. Die Eingangstür öffnete sich quietschend. Elena trat in einen kleinen Vorraum mit einer Treppe direkt gegenüber.
    »Mieses Fengshui«, bemerkte Isobel. »So kann das ganze Chi ungehindert entweichen.«
    »Mmm.« Außerdem bekamen die Kellner ein Problem, weil sie auf engstem Raum um die ankommenden Gäste herumnavigieren mussten. Sie zückte ihren Notizblock und schrieb Eingangstür/Treppe auf.
    Sie setzte ihren Weg fort, betrachtete die Vorhänge, die Kunstwerke an den Wänden und die Tische, die für Gäste arrangiert worden waren, die niemals daran Platz nehmen würden. Das Restaurant wirkte leicht schäbig, heruntergekommen. Düster. Die Räume selbst waren zu klein. Edler Kamin, neuer Anstrich, Bilder von Diego Rivera oder mexikanische Kunst. Milagros? El Día de los Muertos?
    In der oberen Etage befand sich die Bar. Eine winzige Zusatzküche war in die Ecke gequetscht, und alles Bemängelnswerte fand sich hier in potenzierter Form wieder. Das einzig Positive war eine Fensterreihe, die viel Licht spendete. Elena schürzte die Lippen. Mit einer anständigen Arbeitsplatte und mehr Vorbereitungsfläche wäre dies die perfekte Patisserie.
    In der Nähe der Kühlräume befand

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