Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness
auffallend schön, von einem klaren Blau in einem ovalen Gesicht mit makellosem Teint und
einem vollen Mund. Ihr helles, seidiges Haar fiel ihr über die schmalen Schultern.
Sie war das Abbild ihrer Mutter, Ricki Alsatian. »Hallo Portia. Ich habe gehört, du bist eine tolle Skiläuferin«, sagte Elena.
Sie warf ihrem Vater einen Blick zu. »Kann sein. Was für eine Rasse ist das?«
»Chow Chow und Gott weiß was.«
»Ich würde sagen, Neufundländer«, erklärte Portia. »Dieser große Kopf. Aber er hat auch etwas von einem Retriever, oder? Dieser lange Pelz an den Beinen? Hat er Schwimmhäute?« Sie hob eine von Alvins Pfoten an und überprüfte sie. »Ja. Ich würde sagen, Chow, Neufundländer und Retriever.« Sie drückte einen weiteren Kuss auf seine Nase. »Du bist der schönste Hund auf der ganzen Welt, ja, das bist du.«
Alvin warf Elena einen Blick zu, als wolle er sagen: »Hast du gesehen, wie man das macht?« Elena lachte. »Damit ist er für den Rest deines Lebens dein persönlicher Sklave. Hast du auch einen Hund?«
»Nein. Ich bin zu oft umgezogen. Es ist ihnen gegenüber nicht fair. Aber im Moment leiste ich gemeinnützige Arbeit in einem Rettungszentrum. Es ist toll da, gefällt mir wirklich gut. Und manchmal helfe ich in einer Hundetagesstätte aus.«
»Eine Hundetagesstätte?«
Portia nickte, während sie Alvin ununterbrochen streichelte. »In der Innenstadt. Die Leute liefern ihre Hunde morgens dort ab und holen sie am Abend wieder. Die Betreuer spielen mit ihnen den ganzen Tag, wie bei einem Kind. Es gibt Spielgruppen, Schlafenszeiten und alles.«
»Ich wette, die Skifahrer sind begeistert davon.«
»Wahrscheinlich. Im Winter habe ich noch nie dort gearbeitet.«
Sie war ein reizendes Mädchen, stellte Elena überrascht
und beschämt zugleich fest. Sie war überrascht, weil Portia ein reiches Mädchen war. Weil sie wunderschön war und wahrscheinlich ziemlich verwöhnt – wie könnte sie auch nicht? Weil sie die Tochter einer berühmten Schauspielerin und eines berühmten Regisseurs war.
Und zum Teil auch, weil Elena wusste, dass sie in Schwierigkeiten gesteckt hatte. Aber vor ihr stand ein hinreißendes, flachbrüstiges, schon bald umwerfend schönes Geschöpf, eine vierzehnjährige Prinzessin. Am liebsten hätte Elena sich neben sie gesetzt, hätte herausgefunden, was sie bewegte, hätte ihr Alvin für einen Spaziergang anvertraut. Sie holte tief Luft und sog das Aroma von Bananen, Schokolade und Hefe ein – eine Mischung, die sie nicht recht unter einen Hut brachte.
»Vielleicht gibst du mir ja die Adresse, dann sehe ich mal vorbei«, sagte Elena. »Könnte sein, dass es ein guter Ort für ihn wäre, wenn wir das Restaurant erst eröffnet haben.«
»Sind Sie die Köchin?«
»Die Küchenchefin«, korrigierte Julian.
»Ja«, sagte Elena.
Sie nickte nur. »Ich kann ja ab und zu auf ihn aufpassen, wenn Sie wollen.«
»Ich komme nächste Woche zum Kochen her. Vielleicht willst du ja dann gleich anfangen? Wie man sieht, ist er völlig hingerissen von dir.«
»Okay! Er kann sich mit mir Filme ansehen.«
Bei Portias Anblick wurde Elena mit einem Mal schmerzlich bewusst, wie sehr sie sich nach weiblicher Gesellschaft sehnte. Im Lauf der Jahre hatte sie sich daran gewöhnt, in einer von Männern dominierten Domäne zu arbeiten, aber sie war mit Schwestern aufgewachsen. Sie brauchte andere Frauen um sich herum.
Mia , dachte sie. Wo bist du?
HERBST
Vorspeisen und kleine Gerichte
Carne en su jugo
Steak und Speckstreifen in köstlicher Zitrus-Chili-Brühe
Chili zum Probieren
Auswahl an gerösteten Chilischoten, serviert mit frischer Tortilla und Avocadoscheiben
Geröstete Schweinefleisch-Taquitos
auf blauem Mais mit Cocktailtomaten und Zwiebeln
Großmutters Posole
Eintopf mit Schweinefleisch, Chili und Mais
Mango-Avocado-Salat
Leicht, frisch und köstlich
Gefüllte Zucchiniblüten
Zart frittierte Blüten mit blauem Maisbrot und einer Füllung aus Pinienkernen
Cremiger Zwiebelkuchen
Mild-würzig, dünn mit Chilis und Manchego-Käse belegt
Chili verde
Kräftig-würziger Eintopf mit Chili, Schweinefleisch und Käse, serviert mit klassischen Tortillas
ACHT
W ährend ihres ersten Jobs in San Francisco hatte Elena in einem Apartment über dem Laden einer exzentrischen Schwarzen gelebt, die als junge Frau mit ihrem Liebhaber aus der Karibik nach Amerika gekommen war. Der Liebhaber war längst Geschichte, ihr Laden hingegen nicht – er war
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