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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
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Elena allesamt ungelesen löschte – empfand sie zum ersten Mal so etwas wie Zuversicht. Dank all der Stunden des Trainings und des Versuchs, den Zusammenhalt in der Küche zu stärken, verlief der Abend reibungslos.
    Elena bat Peter, den Dessertposten zu übernehmen. Er war nicht sonderlich glücklich darüber, und dass sich die anderen Jungs über ihn lustig machten, war auch nicht gerade hilfreich – in der Küchenhierarchie galten die Patissiers nicht einmal als richtige Postenchefs. Peter murrte, er sei schließlich Koch und kein Chemiker. Aber etwas an seiner Liebe zum Detail machte Elena sicher, dass er seine Sache gut machen und möglicherweise ein talentierterer Patissier sein könnte, als ihm bewusst war.
    Jedenfalls würde es ihm nicht schaden. Er war begabt, engagiert und würde eines Tages seine eigene Küche leiten, daran hatte Elena keinen Zweifel. Genau das sagte sie ihm auch, gab ihm eine Gehaltserhöhung, und schon war er versöhnt.
    Zumindest für den Moment.
    Es stellte sich heraus, dass einer der mexikanischen Spüler Erfahrung mit der Zubereitung von Tamales besaß. Er meinte, die obere Küche solle nicht nur für die Desserts genutzt werden, sondern auch für die Herstellung der Tamales und alle weiteren vorbereitenden Arbeiten, so dass die reine Kocharbeit und das Anrichten in der Hauptküche stattfände.
    Am Freitag würden sie das Probemenü für Julians Gäste präsentieren. Rein zufällig fiel das Essen auf Halloween – perfekt für einen Regisseur von Horrorfilmen, fand Elena und stellte eine Karte unter dem Motto El Día de los Muertos zusammen.
    Während des Tages war Elena ununterbrochen auf den
Beinen, überprüfte Details, probierte Gerichte aus, verwarf Ideen, optimierte die Abläufe in der Küche und korrigierte die Zuständigkeiten ihrer Mitarbeiter. An den Abenden saß sie über Zahlen, Beständen und Bestellungen und sprang mitten in der Nacht aus dem Bett, um etwas zu notieren, was sie am nächsten Tag dringend überprüfen musste.
    Drei Tage vor der inoffiziellen Eröffnung am Sonntag war die Dessertkarte immer noch nicht auf dem letzten Stand. Mindestens ein Mal am Tag hätte Elena am liebsten Mia ermordet, da die qualifiziertesten Patissiers natürlich längst in anderen Restaurants untergekommen waren. Peter bemühte sich zwar redlich, hatte jedoch noch zu kämpfen.
    Die Druckerei stand bereits in den Startlöchern für die neueste Version der Speisekarte nach der inoffiziellen Eröffnung, doch Elena war am Rande der Verzweiflung. Sie saß gerade über der Inventur, als einer der jungen Mexikaner die Küche betrat. » Jefa «, sagte er. »Kann ich Sie kurz sprechen?«
    »Klar, Hector«, antwortete sie auf Spanisch. »Was gibt’s?«
    »Ich habe meine Schwester mitgebracht. Sie wollten sie doch sprechen.«
    Ein mageres Mädchen von etwa neunzehn in einem Kleid, das ihr viel zu groß war, drückte sich hinter ihm herum. »Gut. Danke.«
    »Außerdem«, fuhr Hector fort, »hat es in einer Bäckerei in Carbondale gebrannt. Die Konditorin dort ist ausgezeichnet, hat aber jetzt keine Arbeit mehr. Ich dachte, wir könnten sie vielleicht gebrauchen. Für die Desserts, wissen Sie?«
    »Oh, du bist einfach wunderbar!«, rief sie und drückte seinen Arm. »Wann kann ich mit ihr reden?«
    »Ich kann sie anrufen. Sie kommt her, wann immer Sie sie sehen wollen.«

    »Heute noch! Je früher, desto besser.«
    Lächelnd nickte er. »Ich rufe sie gleich an.« Er wandte sich seiner Schwester zu und bedeutete ihr, hereinzukommen. »Das ist Alma.«
    »Kommen Sie herein, Alma«, sagte Elena auf Spanisch. Das Mädchen setzte sich auf einen Stuhl und legte die Hände in den Schoß. Ihre Knöchel waren sehr zart. »Sie brauchen keine Angst zu haben.«
    »Ich habe keine Angst vor Ihnen, Jefa «, erwiderte das Mädchen auf Spanisch mit dem Hauch einer Betonung auf dem Wort »Ihnen«.
    »Was dann?«
    Sie blickte über ihre Schulter. »Es gibt einen Autounfall. Ein Junge – oder ein Mann? Ich kann es nicht genau sagen. Er fliegt durch die Luft. Es wird alles verändern.«
    »Das war vor langer Zeit.«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Nicht vor langer Zeit. Es wird erst passieren.«
    Elena runzelte die Stirn. »Was bedeutet das für mich?«
    »Es wird Ihnen helfen, wenn Sie es zulassen.« Sie sah sich im Raum um, und Elena hatte Mühe, ihre Ungeduld zu zügeln. Das Mädchen war irgendwie seltsam, fast unheimlich, aber saß Elena nicht hier, weil ein Geist es ihr ans Herz gelegt hatte?
    Wer war

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