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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
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hier also seltsam?
    Elena seufzte, als sie den Schmerz in ihrem Bein spürte, im Nacken. »Danke«, sagte sie und reichte dem Mädchen zwei Zwanziger.
    Sie schob sie in ihren Büstenhalter. »Ich arbeite für Sie, wann immer Sie mich brauchen.«
    Elena blinzelte. »Äh. Okay. Danke.«

     
    Als es später an diesem Nachmittag an ihrer Tür klopfte, starrte Elena angestrengt auf ihren Bildschirm und gab die Inventurlisten ein. Papierkram und Zahlen – nicht gerade der Lieblingsteil ihrer Arbeit, aber leider ein unerlässlicher Bestandteil. Schon viele Spitzenrestaurants waren daran gescheitert, dass die Betreiber die Zahlen nicht im Auge behielten.
    »Herein!«, rief sie und fragte sich, ob sie eine Brille brauchte. Ihre Augen brachten sie noch um. Sie hob den Kopf und blinzelte, um das Gefühl von Sandkörnern unter den Lidern zu vertreiben.
    Eine kleine, zarte Frau trat herein. Ihr Alter war schwer zu schätzen – irgendetwas zwischen fünfzig und siebzig, mit den scharfen Zügen und der ledrigen Haut einer Weststaatlerin und den Knitterfalten um den Mund, die auf eine lange Raucherkarriere schließen ließen. Ihr lockiges Haar war kurz geschnitten und im Stil der Siebziger frisiert, und sie trug ein grünes Sweatshirt, auf dem das Emblem der lokalen Highschool-Mannschaft aufgestickt war. »Ich möchte zu Elena Alvarez.«
    »Ich bin Elena«, erwiderte sie. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich bin Tansy. Hector hat gemeint, ich soll herkommen und mich für den Job als Konditorin vorstellen.«
    »Oh!« Bemüht, sich ihre Überraschung nicht anmerken zu lassen, stand sie auf. »Klar, kommen Sie rein, setzen Sie sich.«
    »Danke.« Tansy legte ihre knorrigen Hände auf ihre mageren Beine in schwarzen Polyesterhosen. Sie trug gewöhnliche Tennisschuhe – solche aus Leinen mit dicker Gummisohle. Elena hatte nicht gewusst, dass es so etwas überhaupt noch zu kaufen gab.
    »Erzählen Sie mir von sich, Tansy. Hector muss eine hohe
Meinung von Ihnen haben, wenn er Sie für eine derartige Position empfiehlt.«
    »Na ja, wir haben mit den Jungs ein gutes Geschäft gemacht«, erklärte sie und drehte die Ringe an ihren Fingern hin und her. »Sie sind alle so einsam, wissen Sie, so weit weg von zu Hause. Wenn sie etwas zu essen bekommen, was sie von früher kennen, gibt es ihnen das Gefühl, geliebt zu werden. Dinge wie Churros und so, wissen Sie?«
    »Ehrlich! Backen Sie auch pan de muerto ?«
    »Aber klar! Mein verstorbener Ehemann – er ist vor neunzehn Monaten an einem Herzinfarkt gestorben, wissen Sie – war Mexikaner. Ich habe gelernt, alle seine Lieblingsgerichte zu kochen, und jetzt essen die Jungs, die hierher zum Arbeiten kommen, mein Gebäck.«
    Elena spürte, wie ihr eine gewaltige Last von den Schultern genommen wurde. »Was machen Sie sonst noch? Pasteten? Kuchen? Was wäre Ihrer Meinung nach ein passendes Dessert für ein edles mexikanisches Menü?«
    »Ich kann praktisch alles, was Sie wollen, Ms Alvarez. Ich habe jahrelang privat Kuchen und Pasteten gebacken und an Restaurants verkauft, bevor ich in der Bäckerei angefangen habe. Und für die Raststätte an der I-70 backe ich heute noch. Kennen Sie sie zufällig?«
    Elena nickte.
    »Natürlich kenne ich Ihre Karte noch nicht, aber schätzungsweise würde ich etwas Leichtes nehmen. Vielleicht etwas mit Schokolade. Oder Karamell.« Sie legte den Kopf schief. »Eine heiße mexikanische Schokolade mit Früchten würde möglicherweise sogar reichen.«
    Elena konnte sich ein Lächeln nicht länger verkneifen. »Ich habe ein erstklassiges Rezept für mexikanische Schokolade.« Sie reichte ihr die Karte, an der einige von Mias Rezepten befestigt waren. »Können Sie damit etwas anfangen?«
    Tansy beugte sich vor und zupfte mit Daumen und Zeigefingern an ihrer Unterlippe. »Ich denke schon. Zumindest kann ich es versuchen.«
    »Gut. Sie sind engagiert. Wir vereinbaren eine zweiwöchige Probezeit, um zu sehen, wie es läuft. Was sagen Sie dazu?«
    »Okay. Danke, dass Sie mir die Chance geben, Boss.«

    Probemenü
     
    The Orange Bear, Aspen, Colorado
    31. Oktober
    Julian Liswood, Gastgeber
    Elena Alvarez, Küchenchefin
    Unsere Köstlichkeiten zum Probieren
    Zucchiniblüten, gefüllt mit Pinienkernen und einem Dressing aus blauem Mais
    Mini-Tamales mit Elch-, Enten- oder traditionellem Schweinefleisch
    Frittierte Minimaiskolben mit Chili-Honig
    In Butter gedünsteter Kürbis
    Mini-Enchiladas aus frischen Maistortillas – mit Ziegenkäse und Tomatillo, Hühnchen- und

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