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Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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das dauernd. Ich merk es auch, Kathleen. Ich bin ja nicht blind!«
    »Aber lässt du ihn denn nicht mehr in dein Bett?«, fragte Kathleen errötend. »Ich meine … du bist noch nicht wieder schwanger.«
    Claire wischte sich die Tränen aus den Augen. »Es ist nicht so, dass ich ihn nicht lasse«, sagte sie leise. »Ich lieb ihn ja, obwohl er jetzt so anders ist. Aber er will gar nicht. Matt ist irgendwie … ich weiß nicht, was ihn so mürrisch und unglücklich macht, aber … Also, ich glaub … ich glaub, wenn’s nach Matt ginge, könnte ich morgen verschwinden!«
    Claire Edmunds, die ewige Optimistin, brach in Tränen aus.

K APITEL 5
    Auch in den nächsten Jahren wurden die Ehen von Kathleen Coltrane und Claire Edmunds nicht glücklicher, aber ihr gemeinsames Geschäft entwickelte sich unerwartet erfolgreich. Kathleen versuchte längst nicht mehr, alle die ihr erteilten Aufträge für Kleider und sogar Abendroben selbst auszuführen. Sie konzentrierte sich jetzt hauptsächlich auf die Entwürfe der Kleider und das Zuschneiden – die Näharbeiten übernahmen zwei Frauen in der Stadt, die Claire angeworben hatte. Claire selbst verlegte sich auf das Weben von filigranen Wollstoffen. Sie verarbeitete nahezu alle Wolle ihrer Schafe selbst und nahm auch Kathleen den Ertrag ab, wenn die Coltranes zur Scherzeit gerade Tiere im Stall hatten.
    Ein Verkauf kleiner Mengen lohnte sich inzwischen kaum noch – die aufstrebenden Stations der großen Schafbarone belieferten die Händler mit immensen Mengen qualitativ hochwertiger Vliese. Farblich und strukturell abweichende Wolle konnte man höchstens in schon verarbeitetem Zustand verkaufen, und Claire erwies sich als sehr geschickt darin, mit unterschiedlichen Farbschattierungen immer neue Effekte zu erzielen. Ihre gehätschelten Schafe trugen insofern durchaus zum Lebensunterhalt der Familie bei, was bitter nötig war.
    Claire klagte darüber, dass Matts Geschäft nicht florierte. Während die anderen Flussschiffer und Fischer meist schon größere und modernere Boote angeschafft hatten und allein mit dem Fischfang für den Verkauf in Christchurch gut verdienten, kam Matt nicht weiter. Das Geld, das er verdiente, vertrank er in den Pubs oder auf den Booten mit Freunden.
    »Man kann ihm ja ganz gut zuhören«, brummte Ian, der Matts Niedergang mitunter am Rande erwähnte. »Er unterhält den ganzen Pub mit seinen Seemannsgeschichten. Aber damit fängt er keine Fische und transportiert keine Lasten – wobei das sowieso weniger wird, je besser sie den Bridle Path ausbauen.«
    Der Pfad konnte inzwischen schon mit Kutschen befahren werden, und als Ian einmal für mehrere Tage unterwegs war und Colin mitnahm, wagten Kathleen und Claire einen Ausflug nach Lyttelton. Kathleen wollte ihre Maori-Freundin Pere wiedersehen und Claire, die in Sachen Wolle der Ehrgeiz gepackt hatte, erhoffte sich von der Eingeborenen Rezepte zur Färbung von Fasern.
    Pere zeigte sich natürlich hocherfreut. Sie begeisterte sich darüber, wie groß Sean geworden war, und verwöhnte Heather und Chloé mit Zuckerzeug. Kathleen ihrerseits wunderte sich über die Entwicklung der primitiven Ansiedlung Port Cooper zu der Kleinstadt Lyttelton – nun endgültig benannt nach einem führenden Gentleman aus der Canterbury Association. Sie genoss es, einmal ungestört von Ians Eifersuchtsanfällen mit Peres Mann John reden zu können, und erfuhr einiges über die Entwicklung ihres neuen Landes.
    »In Westport hat man Kohle gefunden – da wird jetzt die Förderung beginnen«, erklärte der bedächtige Mann. »Aber wichtiger sind die Goldfunde in Otago! Alle Verrückten und Glücksritter streben auf die Goldfelder und hoffen, ihr Glück zu machen. Vielen wird es nicht gelingen, aber es bringt Leute ins Land. Leider wieder mal nicht die besten. Aber es gibt auch Stadtgründungen. Dunedin im Süden an der Küste – hauptsächlich von Schotten besiedelt. Blenheim im Norden – in der Gegend sind viele Deutsche. So langsam bevölkert sich das Land.«
    »Und macht das Ihren Leuten nichts aus?«, fragte Claire die gelassene Pere, die eben den Kindern den Sternenhimmel erklärte.
    Es war ein warmer Sommerabend, und sie hatten den Blick aufs Meer genossen, während Pere Fisch und Süßkartoffeln grillte. Jetzt tat sich der klare Nachthimmel vor ihnen auf – und zu Claires unbegrenzter Begeisterung wusste Pere die Namen der Sterne. Wenn auch nicht auf Englisch, sondern ausschließlich in ihrer Sprache.
    Pere schüttelte

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