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Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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auf, in dem sie wie eine Seejungfrau geschlafen hatte. »Die kann doch nicht zeichnen!«
    »Aber Kleider aus Modemagazinen nachschneidern und ein bisschen verändern kann sie. Das ist einfach, Kathleen, das kriege ich auch hin: Man kombiniert das eine Kleid mit dem Kragen des anderen und fügt den Gürtel des dritten hinzu. Nicht übermäßig originell, aber das hier ist Dunedin, nicht Paris. Kein Mensch wird merken, dass die Entwürfe nicht von dir sind.«
    »Aber ich … ich werd’s merken«, rief Kathleen ungläubig.
    Langsam entfernte sie die Hutnadeln aus ihrem Haar und nahm das schwarze Hütchen ab. Claire riss es ihr aus der Hand und schleuderte es auf den Boden.
    »Du, Kathleen«, sagte sie unerbittlich, »wirst andere Sorgen haben. Denn wenn du dich nicht an der Arbeit beteiligst, gebe ich dir auch kein Geld! Du wirst zusehen müssen, wie du das Schulgeld für Sean und Heather zusammenkriegst. Vielleicht sammelt ja dein Priester für dich!«
    »Aber … aber das kannst du nicht machen! Das Geschäft gehört uns doch beiden. Mir steht die Hälfte zu.«
    »Dann klag sie doch ein, Kathleen!«, schrie Claire. »Mal sehen, wie weit du kommst!«
    Kathleen sah sie aus riesigen Augen an. »Aber wir sind Freundinnen …«
    Claire atmete tief durch. »Kathleen Coltrane war meine Freundin«, sagte sie dann. »Aber die scheint gestorben zu sein. Jetzt lebe ich mit Mary Kathleen Betschwester zusammen, und mit der habe ich wenig gemeinsam. Aber ich würde Kathleen gern wieder zum Leben erwecken! Und wenn ich diese Heulsuse Mary treten und schlagen und ihr das Geld sperren und sie auf die Straße setzen muss, dann werde ich das tun. Ob sie dann hinterher noch meine Freundin ist oder nicht!«
    Kathleen biss sich auf die Lippen. »Ich geh mich umziehen«, sagte sie leise. »Und die Kohle holen. Dann … dann mache ich eben ein paar Zeichnungen.«
    Claire war so glücklich, dass sie ihre widerstrebende Freundin an sich zog und mit ihr durchs Zimmer wirbelte.
    »Na, endlich! Und, Kathleen, diesmal machen wir eine große Kollektion! Wie die berühmten Häuser in Paris und London. Mit Hauskleidern und Nachmittagskleidern und Abendroben. Und als Abschluss ein Brautkleid! Mach dir keine Gedanken um die Kosten, irgendjemand wird es schon kaufen, und wenn es gar nicht weggeht, dann war es die Werbung auch wert.«
    Bisher gab es unter den Frauen, die sich Kathleens und Claires Mode leisten konnten, noch wenig Bräute. Die meisten Ehepaare, die in Dunedin die vermögende Schicht bildeten, waren schon gemeinsam nach Neuseeland gekommen, oder ein erfolgreicher Firmengründer hatte seine Frau nachgeholt. Ihre Kinder wuchsen nun in Neuseeland heran und würden unzweifelhaft irgendwann untereinander heiraten. Aber so weit war es noch lange nicht.
    »Ich will ein Brautkleid im Schaufenster!«, beharrte Claire, als Kathleen versuchte zu widersprechen. »Weil’s einfach dazugehört!«

    Im Schaufenster von Lady’s Goldmine hing ein Traum aus cremefarbener Spitze, als Michael Drury und Lizzie Owens-Portland nach Dunedin zurückkehrten.

K APITEL 7
    Die Farm in Queenstown schien vielversprechend. Ihre Lage auf einer kleinen Anhöhe mit Blick auf den Lake Wakatipu gefiel Lizzie sofort. Ein Herrenhaus gehörte nicht dazu, allerdings ein geräumiges, anheimelndes Farmhaus, solide gebaut und in gutem Zustand. Dazu konnte ein ordentlicher Zuchtstamm gepflegter Schafe mit übernommen werden. Die Besitzer hatten ihre einzige Tochter eben nach Blenheim verheiratet und planten nun, als Gefolge in den Norden zu ziehen.
    »Was sollen wir hier weitermachen, ohne Erben?«, fragte der Farmer, ein rotgesichtiger, praktisch orientierter Schotte. »Es soll ja Leute geben, die Schafe lieben, aber ich kann mich ganz gut davon trennen.«
    Die MacDuffs hatten ein Maori-Hausmädchen, das gern bleiben wollte, dazu ein paar Viehhüter, die sie tageweise beschäftigten. Lizzie verstand sich gleich mit dem Mädchen, und Michael würde sich auch mit den Männern einig werden. Laut McDuff sprachen sie alle Englisch.
    »Ich konnt deren Kauderwelsch nicht lernen«, gestand der Farmer freimütig. »Und für die ist es gut, wenn sie sich anpassen.«
    Lizzie fand diese Haltung zwar ein bisschen anmaßend, mochte aber nicht widersprechen. Michael jedenfalls war Feuer und Flamme für die Farm, und auch sie hatte nichts dagegen einzuwenden. Natürlich war das Anwesen recht weit von der nächsten Stadt entfernt, und im Stillen bedauerte Lizzie auch, dass sich zumindest auf den

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