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Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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seinen spröden Sohn. »Ich kann dir zeigen, wie man sie schert. Kannst du dir vorstellen, dass ich mal der schnellste Schafscherer nördlich Otagos war?«
    Sean zuckte geringschätzig die Achseln. Er hätte es mit Worten nicht deutlicher sagen können: Wie schnell jemand Schafen die Wolle schnitt, war ihm ziemlich gleichgültig.
    »Ich muss jetzt zur Schule«, sagte er kurz und griff nach seiner Tasche.
    Claire scheuchte auch Chloé und Heather hinaus, die gern noch ein bisschen mit Michael geflirtet hätten. »Sie wollen Kathleen also mit auf Ihre Farm nehmen?«, erkundigte sie sich dann. »Zu einem Besuch oder für immer?«
    Michael versank schon wieder in Kathleens Augen. »Ganz wie sie möchte …«, bemerkte er ohne großes Interesse an weiterer Kommunikation mit Kathleens offenbar etwas sauertöpfischer Freundin.
    »Die Farm ist wunderschön, Kathleen, und die Landschaft! Die Stadt ist ganz in der Nähe.«
    Kathleen lächelte, aber sie schien gar nicht zu wissen, worum es ging. Sie hörte kaum auf Michaels Worte, es genügte ihr, seine Stimme zu hören und sein Gesicht zu sehen. Diese geliebten, etwas kantigen Züge, das mutwillige Grinsen … Kathleen geriet ins Träumen, wenn seine fröhlichen blauen Augen sie nur anblitzten.
    Claire gab schließlich auf. Kathleen würde gehen, wohin Michael ging. Zumindest vorerst. Eine kleine Spitze konnte sie sich jedoch nicht verkneifen.
    »Gehört das Anwesen nicht zur Hälfte Miss Portland?«
    Michael lächelte überirdisch, überging Claire aber erneut. »Oh, Lizzie ist großartig!«, sagte er, an Kathleen gewandt. »Immer gewesen, es wäre schön, wenn ihr Freundinnen werden könntet, Kathleen. Sie ist ein wunderbarer Mensch! Auf die Farm hat sie gleich verzichtet, damit fehlt uns natürlich ein Teil des Geldes. Aber du bist ja auch nicht mittellos, oder, Kathleen? Wenn wir zusammen etwas aufbauen …«
    Kathleen nickte benommen. Eine Farm? Eigentlich wollte sie keine Farm. Aber sie wollte natürlich mit Michael zusammen sein.
    »Ich dachte, wir fahren einmal hin, Kathleen. In der nächsten Woche. Die Kinder können wir mitnehmen, wenn du möchtest. Wir tun alles, was du möchtest, Kathleen …«
    Kathleen zog seine Hand an ihre Wange. »Ich möchte gern mit dir allein sein!«, sagte sie. Es klang, als redete sie im Traum.
    Claire verdrehte die Augen. »Die Wohnung gehört euch«, bemerkte sie eisig. »Ich gehe in den Laden. Irgendjemand muss ja hier das Geld verdienen. Zumal das letzte Geschäft geplatzt ist. Die nächsten Brautkleider, Kathie, verkaufe ich ohne dich.« Claire zog sich zurück.
    »Was hat sie denn?«, fragte Michael.
    Kathleen zuckte die Achseln. »Ich möchte nicht hier mit dir allein sein, Michael«, sprach sie weiter. »Nicht, wenn Claire jeden Moment hereinkommen kann oder irgendwelche Näherinnen stören. Ich brauche Zeit für dich, Michael, nur für dich, nur für uns. Können wir nicht irgendwo hinreiten? An … an den Fluss?«
    Michael holte sein Pferd, begleitete Kathleen zum Mietstall und bestand darauf, Seans kleinen Rappen für sie zu satteln.
    »Das ist aber kein Pferd für eine Dame!«, meinte er stirnrunzelnd, worüber Kathleen lachte.
    »Ich bin ja auch keine Dame, Michael. Und ein Pferd ist schon ein Aufstieg, früher habe ich ein Maultier geritten.«
    Michael hörte nicht hin. Er war ganz Fürsorglichkeit, am liebsten hätte er Kathleen in eine mit Samt und Seide ausgeschlagene Equipage geholfen und sich von einem diskreten Kutscher fahren lassen wie damals Lord und Lady Wetherby. »Wir hätten auch anspannen können«, meinte er. »Lizzie hat einen Buggy. Wenn ich vorbereitet gewesen wäre …«
    Kathleen küsste ihn auf die Wange.
    Donny Sullivan, in dessen Stall Claires und Kathleens Tiere immer noch standen, grinste gutmütig.
    »Na, Mrs. Coltrane, weiß das denn unser Father Parrish?«, neckte er sie. »Und krieg ich eine Einladung zur Hochzeit?«
    Kathleen wurde rot und Michael ebenfalls. Aber Donny erwartete keine Antwort. Dem gestrengen Father Parrish würde er auch nichts sagen. In Wahrheit fürchtete Sullivan sich genauso vor dem bärbeißigen Priester wie der Rest der Gemeinde. Wohingegen er Kathleen ausgesprochen gern mochte. Er war froh, sie wieder lachen zu sehen!
    Michael führte Kathleen zur Mündung des Tuapeka River und war überrascht, wie souverän sie den sehr lebhaften Rappen auch im Trab und Galopp beherrschte. Damals in Irland hatte sie höchstens auf einem Esel gesessen, den sie im Schritt ritt, aber jetzt

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