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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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lassen.«
    Geoffrey schüttelte den Kopf. »Streiten bringt uns nicht weiter. Was geschah als Nächstes? Ich erinnere mich nur noch daran, dass ich dachte, ich müsse ersticken.«
    Â»Das hab ich auch befürchtet«, meinte Roger. »Ich beschloss, lieber erst mal dich zu retten, statt weiter mit Burchard zu rangeln. Also hab ich noch einen guten Schlag gelandet, der ihn glatt von den Füßen holte, und dann habe ich mich um dich gekümmert. Als sie mich kommen sahen, haben Wiesel und seine verlausten Gesellen sich rasch verdrückt.«
    Â»Und du hast sie nicht verfolgt, um herauszufinden, wo sie hin sind? Es wäre sehr nützlich gewesen, wenn wir erfahren hätten, ob Wiesel tatsächlich aus der Abtei kommt oder ob er für jemand anderen arbeitet – für Odard beispielsweise oder gar für den Sheriff.«
    Â»Wahrscheinlich eher für Turgot«, stellte Roger nüchtern fest. »Wiesel hatte Burchard und Hemming gestern Nacht erwartet . Wie hätte er von dem geplanten Einbruch wissen sollen, wenn der Prior es ihm nicht erzählt hat? Hätte man Burchard während eines Verbrechens erschossen, wäre Turgot ihn gut losgeworden.«
    Â»Möglicherweise«, räumte Geoffrey widerstrebend ein. »Allerdings ist Turgot schlau, und ich bin mir sicher, wenn er Burchard loswerden wollte, dann würde er auch einen Weg finden, der für die Abtei weniger peinlich wäre als der Einbruch eines Mönchs im Haus einer Witwe. Deine Erklärung kann ich einfach nicht als schlüssig empfinden.«
    Â»Empfinden?«, wiederholte Roger ungläubig. »Du bist ein Ritter, Mann, und keine empfindsame Jungfer. Du kannst meine Überlegungen nicht einfach mit einer Empfindung abtun. Sie passen zu den Tatsachen.«
    Geoffrey war im Augenblick einem Streit nicht gewachsen. »Was ist geschehen, nachdem Wiesel verschwand?«
    Â»Ich habe dich zum Auftauen hierhergebracht. Keine Ahnung, was mit den Mönchen passiert ist.«
    Geoffrey seufzte. »Verdammt! Wir wissen nicht einmal, ob sie noch leben?«
    Â»So fest hab ich sie nun auch nicht getroffen!«
    Â»Aber Wiesel vielleicht – und danach könnte er die Karte an sich gebracht haben.«
    Â»Die Mönche sind mir egal«, erklärte Roger steif. »Ich hatte Angst, dass du stirbst, wenn ich dich nicht nach Hause bringe. Diese ganze verfluchte Geschichte ist nicht wichtiger als das Leben eines Freundes, und lieber lass ich mich als schlimmsten Reliquienschänder Englands bloßstellen, als hinter Leuten wie Burchard herzulaufen, während du erfrierst.«
    Â»Und dafür danke ich dir, Roger«, stellte Geoffrey höflich fest. »Aber ich war nur benommen und lag noch nicht im Sterben. Ist sonst noch was passiert?«
    Â»Ich hatte höllisch Mühe, dich hier reinzuschmuggeln, ohne dass Eleanor etwas davon mitbekommt. Es würde ihr gar nicht gefallen, dass wir Mönche angegriffen haben, und ich war der Ansicht, wir sollten die ganze Angelegenheit lieber für uns behalten.«
    Â»Also sind die Mönche und Wiesel entkommen, und wir wissen auch nicht mehr als vorher. Wir haben zwar gesehen, wie Burchard mit irgendwas hin und her gewedelt hat, bevor er aus dem Fenster stieg. Aber wir wissen nicht, ob es die Karte war. Es könnte alles Mögliche gewesen sein.«
    Â»Nun, da weiß ich schon mehr«, erklärte Roger unbekümmert, als wäre es so unbedeutend, dass er es vorher nicht der Erwähnung für wert gefunden hatte.
    Geoffrey starrte ihn an. »Wie das?«
    Roger bedachte ihn mit einem wissenden Zwinkern und wühlte unter seinem Wappenrock. Als Erstes brachte er einen Hühnerknochen zum Vorschein, den er anscheinend zum späteren Genuss dort verstaut hatte – oder vielleicht war er auch für Geoffreys Hund bestimmt, um festzustellen, ob man das Tier auf diese Weise vielleicht loswerden konnte. Das nächste Objekt war allerdings ein fleckiges und zerknittertes Stück Pergament, welches er triumphierend in die Höhe hielt.
    Â»Was ist das denn?«, fragte Geoffrey dümmlich. Er rieb sich den Kopf und überlegte, ob die Dachlawine ihm wohl den Verstand ausgetrieben hatte, denn er erkannte ganz genau, was Roger da schwang.
    Â»Das ist die dritte Schatzkarte«, verkündete Roger stolz und legte sie auf der Fensterbank ab. Er versuchte, sie mit seinen plumpen, harten Fingern glatt zu streichen.
    Â»Als ich sie das letzte

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