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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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abgebildet.«
    Â»Aber doch sicher nicht im Winter«, merkte Geoffrey skeptisch an.
    Â»Dort gibt es eine ganz spezielle Art Schlangen, so groß und kräftig, dass sie überall leben kann, egal bei welchem Wetter«, stellte Roger grimmig fest. »Als ich noch ein junger Bursche war, gab es allerhand Geschichten über die Schlangen von Finchale. Sie sind so dick wie dein Oberschenkel und können ein ganzes Schaf verschlingen.«
    Â»Und trotzdem bist du als Kind dort angeln gegangen.« Geoffrey war nicht überzeugt. »Hast du je so eine Schlange gesehen?«
    Â»Das nicht«, räumte Roger widerstrebend ein. »Aber meine Mutter war gar nicht glücklich, wenn ich dorthin ging. Es ist ein einsamer Platz im Schilf und voller Geister. Aber zum Fischen ist es großartig – vermutlich halten sich die Schlangen gern einen guten Vorrat an Fischen, damit sie immer was zu Fressen haben.«
    Geoffrey blickte aus dem Fenster. »Es schneit nicht mehr. Wir können uns heute auf den Weg machen.«
    Der Hund schnupperte eben noch an den letzten Krümeln auf dem Boden, als sie ein wütendes Klopfen von der Haustür hörten.
    Â»Es ist ziemlich früh für Besucher«, bemerkte Roger erschrocken. »Die Sonne ist eben erst aufgegangen.«
    Â»Vielleicht ein Kunde für das Freudenhaus. Du solltest dich lieber um ihn kümmern, bevor er Eleanor aufweckt.«
    Roger ging zum Fenster und stieß die Läden auf, damit er sich hinausbeugen konnte. »Der Himmel steh uns bei«, hauchte er. »Es ist Alice Jarveaux – und sie sieht gar nicht glücklich aus.«

    Dem beharrlichen Pochen folgte bald ein Durcheinander lauter Frauenstimmen. Eleanor war an die Tür gegangen, und Alice war ins Haus gestürmt. Jetzt stand sie im großen Saal und machte ihrem Ärger Luft. Eleanors leisere Stimme war nur dann zu vernehmen, wenn Alice innehielt und Luft holte, aber das kam selten vor.
    Â»Wasch dir das Gesicht«, empfahl Roger Geoffrey. »Es ist schmutzig, und wenn sie das sehen, dann wissen sie gleich, dass wir letzte Nacht was angestellt haben.«
    Â»Und? Wir haben nichts Unrechtes getan.«
    Â»Hör mal zu«, fing Roger an und neigte den Kopf zur Seite. »Alice ist hier, weil letzte Nacht jemand in ihr Haus eingebrochen ist. Sie muss etwas gehört haben.«
    Â»Sie hätte taub sein müssen, um nichts davon zu hören«, erwiderte Geoffrey und lachte. »Der Cellerar hat genug Lärm gemacht, um noch in Newcastle die Leute aufzuwecken. Es hat mich schon gewundert, dass niemand aufgetaucht ist, um ihn zur Rede zu stellen. Vor allem Mutter Petra, die stets sehr wachsam und scharfsinnig wirkt.«
    Â»Alice sollte besser nicht erfahren, dass wir darin verwickelt waren.«
    Â»Nun, wir waren darin verwickelt. Und du hältst im Augenblick ihr Eigentum in der Hand.«
    Â»Aber wir haben es nicht gestohlen«, wandte Roger ein und ließ das Pergament hastig fallen, als wäre dadurch alles anders. »Das war Burchard.«
    Â»Aber wir haben ihm verraten, wo er nachsehen soll.«
    Â»Was will sie damit überhaupt anfangen?«, fragte Roger verärgert. »Es war nicht für sie bestimmt.«
    Â»Vielleicht ist sie selbst auf den Schatz aus, wie anscheinend alle in dieser Stadt. Möglicherweise hat sie sogar ihren Ehemann deswegen umgebracht.«
    Â»Aber warum hat sie uns im Verdacht? Niemand hat uns gesehen, und der Kampf hat nur wenige Augenblicke gedauert.«
    Â»Wir sollten jedenfalls sehr vorsichtig sein, wenn wir mit ihr reden. Erzähl ihr gar nichts – nichts über die Karten, nichts über den Prior und ganz besonders nicht, dass wir wissen, wo der Schatz versteckt ist. Ist das klar, Roger? Das ist wichtig!«
    Â»Nun hör mit dem Gewäsch auf und wasch dir lieber das Gesicht. Du siehst ja schon aus wie ein Schurke. Und beeil dich, sonst erwischen sie uns noch!«
    Â»Wir sind Jerosolimitani «, erklärte Geoffrey empört. »Wir sind Sarazenen entgegengetreten und haben in den blutigsten Schlachten gekämpft, die die Welt je gesehen hat. Ich habe keine Angst vor deiner Schwester, und ich wasche mich, wann es mir passt.«
    Â»Roger!«, ließ sich Eleanors Stimme vernehmen, und sie klang gefährlich ruhig. »Komm sofort her!«
    Â»Wo ist das Wasser?«, fragte Geoffrey.
    Sein Spiegelbild in der Schüssel, die auf dem Fensterbrett stand, verriet Geoffrey, dass das

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