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Das Gold des Gladiators

Das Gold des Gladiators

Titel: Das Gold des Gladiators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Gladiators zu lösen, nicht besonders gutzuheißen. Ingwar vermutete, dass er ihm die Beteiligung an dem Unterfangen nur deshalb nicht verbot, weil Iustus ihnen erlaubt hatte, Globulus’ letzte Wünsche zu erfüllen.
    »Er will nicht darüber sprechen«, murmelte er also und versank wieder in tiefes Brüten. Auch die andern schwiegen nachdenklich, bis auf einmal Didia das Wort ergriff. »Ich habe eine Idee.«
    »Tatsächlich? Du?«
    »Meinen Kopf brauche ich nicht nur, um Haare drauf wachsen zu lassen, Ingwar. Ich habe heute zufällig mit der Schwester von Senator Licinius Sura gesprochen. Der hat die letzten Spiele finanziert und kannte Globulus. Angeblich hat er ihn ein paar Mal am Marstempel getroffen.«
    »Was sollte Globulus denn dort suchen? Er hat mit unseren Göttern nichts zu schaffen!« Titus reagierte genauso erstaunt, wie Didia, als sie davon gehört hatte.
    »Eben, Titus. Dem Mars wird er kein Opfer gebracht haben, aber vielleicht hat er einen Freund im Tempel. Könnte es nicht sein, dass sich die Priester dort um einen Blinden kümmern?«
    »Wenn du weiter so kluge Gedanken anstellst, Didia, werden dir sicher bald alle Haare ausfallen. Denn beides gleichzeitig können Mädchen ja nicht – denken und Zöpfe wachsen lassen.«
    »Vielleicht sollte ich dir mal ein paar Büschel Haare ausreißen, damit es mit deinem Denken besser klappt!«, fauchte Didia Ingwar an, und Caecilia ging wieder einmal friedenstiftend dazwischen.
    »Aufhören, ihr beide! Didias Idee ist doch gut.«
    »Ist sie«, pflichtete ihr Bruder ihr bei. »Morgen besuchen wir den Tempel des Mars Ultor.«
    Sie kamen tatsächlich erst am darauf folgenden Tag dazu, denn die Iden des März waren der Anna Perenna gewidmet, einer Göttin, zu deren Ehren ausgelassene Feierlichkeiten stattfanden. Umzüge zogen durch die Straßen, geschmückte, verkleidete und maskierte Menschen tanzten durch die Stadt und zogen zu den Hainen hinaus, wo unter Zelten und Laubhütten getrunken, gegessen und getanzt wurde. Iustus hatte seinen Schützlingen jedoch verboten, mit ihnen zu ziehen, die Festlichkeiten arteten im Laufe des Tages oft in hemmungslose Orgien aus. In der Therme hatten sich allerdings ebenfalls Musikanten versammelt, Spaßmacher erheiterten die Gäste, Wein floss in Strömen, und unzählige Leckereien fanden ihren Weg in die naschhaften Münder. Zwischendurch suchte man Abkühlung in den Wasserbecken oder erholte sich in den Ruheräumen. Es war ein hervorragendes Geschäft, das die Therme und die ihm angeschlossenen Händler damit machten. Selbst Graecus, der Arzt, kam auf seine Kosten, denn nicht wenige verletzten sich in ihrer Trunkenheit oder hatten sich schlichtweg überfressen.
    Der nächste Tag war dann aber wieder dem üblichen Ablauf gewidmet. Vormittags unterrichtete Sophus die fünf Freunde in den Fächern Literatur und Redekunst, dann gab es Pflichten in der Therme zu erfüllen, und am späteren Nachmittag endlich konnten sie sich auf den Weg zum Tempel machen. Dazu erklommen sie wiederum das Capitol, doch diesmal suchten sie das Augustus-Forum auf. Hier ragten, zwischen zwei Säulengängen, die fast fünfzig pes 34 hohen Säulen des Mars-Tempels empor. Dieser stand auf einem Podest, zu dem siebzehn Stufen hinaufführten, in deren Mitte sich der Altar befand. Die Tempel in Rom dienten nicht der Verehrung der Götter, die Kultdienste wurden davor unter freiem Himmel gehalten. Die Tempelräume selbst nutzte man als Aufbewahrungsort der heiligen Gerätschaften, vor allem aber als Ausstellungshalle der kostbaren Weihegeschenke, und sie schützten das Standbild des Gottes. Diese Schatzkammer wurde von bewaffneten Wachen beaufsichtigt, kein Unbefugter durfte die Innenräume, die cella, betreten.
    Offensichtlich aber hatte es gerade jemand versucht, denn mit einem Aufschrei kollerte eine massige Gestalt die siebzehn Marmorstufen hinunter, gefolgt von einem rotgesichtigen Mann in verrutschter Toga. Hurtig versteckten sich die Kinder hinter den Säulen, um nicht erkannt zu werden, doch eine gewisse Schadenfreude machte sich breit, als sie die Schimpftirade hörten, die auf den im Staub Liegenden einprasselte.
    »Welcher Depp hat dir nur den Namen Taurus gegeben? Hirnloser Ochse wäre passender! Selbst in die aufgeweichte, vermoderte Erbse, die in deinem leeren Kopf herumkullert, muss es doch eindringen, dass man sich auch mit Gebrüll nicht mit einem Tauben verständigen kann. Und große Gesten sind vor einem Blinden genauso sinnvoll wie

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