Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
Vom Netzwerk:
Sir. Aber …«
    »Mr. Bondaruk bat uns, sofort hierherzukommen. Und sagte, dass wir bereits erwartet würden. Dabei stehen wir schon an die fünf Minuten hier, nicht wahr, Liebes?«
    Remi reagierte sofort und nickte heftig. »Mindestens.«
    Der Wachmann musterte sie misstrauisch. »Wenn Sie noch einen Moment Geduld haben, frage ich nach, ob …«
    »Gut, tun Sie ruhig, was Sie für nötig halten, aber vorher eine Frage: Haben Sie schon mal gesehen, was zu viel Luftfeuchtigkeit mit einer neunhundert Jahre alten Berdysch mit einem Griff aus mongolischem Rotahorn anrichten kann? Wissen Sie das?«
    Der Wachmann schüttelte den Kopf und machte Anstalten, sein Walkie-Talkie einzuschalten.
    Sam sagte: »Hier, sehen Sie sich mal diese Palme an – an ihr können Sie genau erkennen, was ich meine … sehen Sie die Blätter?« Er ging einen Schritt auf den Wachmann zu und deutete auf eine Topfpalme, die links von ihm stand. Bereits durch sein Sprechfunkgerät abgelenkt, gehorchte der Wachmann seiner natürlichen Neugier und wandte den Kopf, um zu betrachten, worauf Sam mit dem Finger deutete.
    In diesem kurzen Moment kam Sam der Bewegung des Wachmanns entgegen. Sich auf dem rechten Fuß drehend holte er mit dem linken Fuß aus und riss dem Wachmann den rechten Fuß weg. Noch während der Mann rückwärtsstolperte, drehte sich Sam abermals und attackierte den Mann mit einem präzise abgezirkelten Uppercut, der den Wachmann punktgenau unterm Kinn traf. Er war bereits bewusstlos, bevor er auf dem Fußboden aufschlug.
    »Donnerwetter«, staunte Remi. »Und ich dachte, dein Judotraining sei nur ein harmloses Hobby.«
    »Das ist es auch. Allerdings ist es ein sehr praktisches Hobby. Übrigens gehört der nächste dir.«
    »Schick mir einen Gegner, und wir sind quitt. Mongolischer Rotahorn? Gibt es so etwas?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    Sam kniete sich hin, schnappte sich das Funkgerät des Mannes, dann filzte er ihn und fand eine neun Millimeter Glock in einem Gürtelholster, ein Paar Handschellen, eine Schlüsselkarte, wie sie gewöhnlich in Hotels zum Einsatz kommen, sowie ein Schlüsselbund. Letzteres warf er Remi zu, die sofort die Schlüssel nacheinander an der Tür ausprobierte. Sam wälzte den Wachmann auf den Bauch, fesselte seine Hände mit den Handschellen auf dem Rücken und knebelte ihn mit seiner eigenen Krawatte. Dann schleifte er ihn am Kragen in eine Ecke und arrangierte ein paar Topfpalmen dergestalt um ihn herum, dass er nicht sofort zu sehen war.
    »Ich hab ihn«, sagte Remi und hielt einen der Schlüssel hoch.
    »Hast du die Tür überprüft?«
    Sie nickte. »Ich habe keine Kontaktdrähte einer Alarmanlage gefunden. So wie es aussieht, sind die Schlossfalle und der Riegel von gewöhnlicher Machart.«
    »Na gut, Genaues wissen wir in etwa fünf Sekunden«, sagte Sam, dann steckte er den Schlüssel ins Schloss und drehte den Knauf. Kein Alarm ertönte, keine Sirene heulte los.
    »Es könnte immer noch ein stummer Alarm sein«, gab Remi zu bedenken.
    »Das ist richtig. Schnell, gehen wir drüben in Deckung.«
    Sie rannten in die Ecke und leisteten dem ohnmächtigen Wachmann hinter den Topfpalmen Gesellschaft. Eine Minute verstrich. Dann eine zweite und sie hörten noch immer keine eiligen Schritte oder irgendwelche Lautsprecheransagen.
    »Das kann doch unmöglich so einfach sein«, sagte Remi. »Oder etwa doch?«
    »Sicher nicht. Aber jetzt hat es keinen Sinn mehr umzukehren. Es sei denn, du willst es, hm?«
    »Ich?«, fragte sie grinsend. »Das Ganze fängt doch gerade an, mir richtig Spaß zu machen.«
    »So liebe ich dich.«
    Auf der anderen Seite der Tür fanden sie einen knapp fünf Meter langen Korridor mit weißen Seitenwänden. Erhellt wurde er von Leuchtstoffröhren, die in die Decke eingelassen waren. Am Ende des Korridors befand sich eine weitere Tür. Diese war aus Stahl und ließ sich mit Hilfe eines daneben an der Wand angebrachten Kartenlesegeräts öffnen.
    »Äußerst trickreich«, meinte Sam. »Siehst du die kleine quadratische Glasscheibe über dem Leseschlitz?«
    »Ja.«
    »Das ist ein biometrischer Fingerabdruck-Scanner.«
    »Dann müssen wir wohl mit einem Sicherheitskontrollzentrum irgendwo im Haus rechnen.«
    »Das denke ich auch. Ich glaube, jetzt brauchen wir unseren Freund. Warte einen Moment.«
    Sam verließ den Korridor durch die erste Tür und kehrte kurz darauf mit dem Wachmann im Schlepptau zurück. Er reichte Remi die Schlüsselkarte, und gemeinsam hievten sie den Mann so

Weitere Kostenlose Bücher