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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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Behauptung zutrifft, ist doch ganz irrelevant. Er glaubt es, und es bestimmt sein gesamtes Handeln. Hinter was er herjagt, ist eine andere Geschichte. Wenn ihr das irgendwie herauskriegt, dürfte das schon die halbe Miete sein.«
    »Also stehen wir wieder auf Feld eins«, sagte Sam. »Was um alles in der Welt haben Xerxes und das Achämenidenreich mit Napoleons Verschollenem Dutzend zu tun?«

    Sam erwachte vom Klingeln seines iPhones. Er wälzte sich herum. Die roten Zahlen auf dem LED-Display seines Weckers verkündeten 3:13 Uhr. Sam schnappte sich das Telefon und warf einen Blick auf die Anrufer-ID: GESPERRT.
    Er meldete sich. »Hallo?«
    »Ich dachte, es sei an der Zeit, dass wir einmal persönlich miteinander sprechen«, sagte eine Stimme. »Ohne irgendwelche Mittelsmänner.«
    Noch immer nicht ganz wach, brauchte Sam einen Moment, um die Stimme einzuordnen. »Sie haben mich geweckt, Bondaruk. Das sind einfach schlechte Manieren. Und Sie wollen mir bestimmt nicht verraten, wie Sie an meine Telefonnummer gekommen sind?«
    »Mit Geld lässt sich eine Menge erreichen, Mr. Fargo.«
    »Geld ist nur Geld. Es kommt einzig und allein darauf an, was man damit tut.«
    »Das sind die Worte eines wahren Gutmenschen.«
    Remi drehte sich um und richtete sich neben Sam auf. Als Antwort auf ihren fragenden Blick formte er mit den Lippen den Namen Bondaruk.
    »Was wollen Sie?«, fragte Sam.
    »Ich bin nur neugierig. Sie haben sich unter den Gästen meiner Party befunden, nicht wahr?«
    »Während Ihres Vortrags im Schwertsaal standen wir direkt hinter Ihnen. Dabei gewannen wir allerdings den Eindruck, dass Sie sich sehr gerne reden hören.«
    »Sie sind mutig, Sie beide, das muss ich Ihnen lassen. Sie sind in mein Zuhause eingedrungen, Mr. Fargo. Wären Sie jemand anderer, ich hätte Sie längst …«
    »Aus dem Weg geräumt. Schenken Sie sich die Drohungen und kommen Sie zur Sache. Ich möchte weiterschlafen.«
    »Ich gebe Ihnen eine letzte Chance. Wir arbeiten zusammen. Wenn alles erledigt ist, bekommen Sie die Flaschen, und ich kriege, was ich haben will. Und dann trennen wir uns. Niemand kommt zu Schaden.«
    »Was die Dinge betrifft, hinter denen Sie her sind … die haben doch nichts mit Ihrem privaten persischen Spielzimmer unter den Labors zu tun, oder?«
    Bondaruk reagierte nicht.
    »Das dachte ich mir«, sagte Sam. »Bondaruk, meinen Sie nicht, dass Sie Ihren Xerxes-Wahn ein wenig zu weit treiben? Das ist alles andere als gesund.«
    »Sie machen einen Fehler, Mr. Fargo.«
    »Uns kommt es so vor, als machten Sie hier alle Fehler. Übrigens wissen wir, dass Ihre Leute unser Haus in San Diego inspiziert haben. Wenn einer von ihnen auch nur eine Zeitung aufhebt, die in der Auffahrt liegt, wird sich das halbe Sheriff’s Department von San Diego wie eine Meute Bluthunde auf sie stürzen.«
    »Zur Kenntnis genommen. Dies ist das letzte Mal, dass ich mich von meiner freundlichen Seite zeige.«
    »Danke für die Warnung.«
    Sam legte auf.
    Remi kicherte. »Privates persisches Spielzimmer? Sehr einfallsreich.«
    »Auch ich habe gelegentlich meine großen Momente.«

44
    Mit den nächsten Zeilen des Rätsels und Yvettes Breitband-Internetverbindung ausgestattet, schlossen sich Sam und Remi im Arbeitszimmer ein und machten sich an die Arbeit. Yvette, stets die großzügige Gastgeberin, hatte Langdon den Auftrag gegeben, sie mit allem zu versorgen, was sie brauchten, zum Beispiel Snacks und Getränke, Papier und Bleistifte, ein zweiter Laptop, Whiteboard-Filzmarker und ein anderthalb mal zwei Meter großes Whiteboard. Darauf notierten sie in großen Blockbuchstaben das Rätsel:

    Gepeinigte Haus-Freunde gefangen in Bernstein;
    Tassilo und Pepere Gibbous Baia halten den Ort des Hadsch sicher;
    Der Genius von Ionia, sein Schreiten ein Kampf von Rivalen;
    Ein Trio von Quoins, dessen vierter verschollen ist, wird den Weg weisen.

    Sie begannen, indem sie eine Liste von Synonymen für jedes Wort zusammenstellten, das mehrere Bedeutungen hatte. Sie zählten insgesamt sechzehn: »gepeinigt«, »Haus«, »Freunde«, »gefangen«, »Gibbous«, »halten«, »Ort«, »Hadsch«, »sicher«, »Genius«, »Schreiten«, »Kampf«, »Rivalen«, »Trio«, »weisen« und »Weg«.
    Aus diesen extrahierten sie eine Liste mit Dutzenden von Wörtern. Diese notierten sie in einem spinnennetzähnlichen Muster auf der anderen Seite des Whiteboards. Außerdem zeichneten sie die untereinander existierenden Verbindungen ein und markierten offene Enden mit

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