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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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sind, sollten Sie sich mal die amerikanischen Nachrichten-Websites ansehen. Wie ich hörte, soll ein Ortsansässiger und außerdem Angehöriger der Maryland State Police auf ein halb versunkenes deutsches Kleinst-U-Boot gestoßen sein.«
    »Tatsächlich.«
    »Interessant, nicht wahr?«

12
La Jolla, Kalifornien
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein«, sagte Sam zu Selma.
    »Napoleons Verschollenes Dutzend ist nicht … es ist nur …«
    »Eine Legende«, beendete Remi den Satz.
    »Richtig.«
    »Vielleicht auch nicht«, entgegnete Selma. »Machen wir zuerst einen kleinen historischen Ausflug, um die Zusammenhänge kennenzulernen. Ich weiß zwar, dass Sie beide mit der Geschichte Napoleons durchaus vertraut sind, aber haben Sie bitte Nachsicht mit mir. Ich werde Sie nicht mit seiner gesamten Lebensgeschichte langweilen, daher fangen wir am besten mit seinem ersten Kommando an.
    Auf Korsika geboren, heimste Napoleon das erste Lob während der Belagerung von Toulon im Jahr 1793 ein und wurde in den Rang eines Brigadegenerals erhoben. Dann wurde er in schneller Folge General der westlichen Armee, darauf Kommandeur der Armée de l’Intérieur und schließlich Kommandeur der französischen Armee in Italien. Während der nächsten Jahre schlägt er mehrere Schlachten in Österreich und kehrt als Nationalheld nach Paris zurück. Nachdem er einige Jahre während seines Ägyptenfeldzugs im Vorderen Orient verbrachte – den man allerdings bestenfalls als Teilerfolg werten kann –, kehrt er nach Frankreich zurück und beteiligt sich an einem Staatsstreich, der damit endet, dass er zum Ersten Konsul der neuen französischen Regierung ernannt wird.
    Ein Jahr später führt er eine Armee über die Walliser Alpen, um den zweiten Italienfeldzug zu beginnen …«
    Remi schaltete sich ein. »Das berühmte Reiterbild von ihm …«
    »Richtig«, sagte Selma. »Er sitzt auf einem Pferd, das sich gerade aufbäumt, hat das Kinn vorgereckt und deutet mit ausgestrecktem Arm in die Ferne … Die Wahrheit sieht jedoch ein wenig anders aus. Zuerst einmal glauben die meisten Leute, dass das Pferd den Namen Marengo trug, doch zu jener Zeit kannte man es nur als Styrie. Sein Name wurde erst nach der Schlacht von Marengo geändert, also einige Monate später. Und jetzt kommt der Clou: Napoleon bewältigte den größten Teil der Überquerung auf einem Maultier.«
    »Das passt nicht ganz zu seinem Image.«
    »Nein. Aber wie dem auch sei, nach dem Feldzug kehrt Napoleon nach Paris zurück und wird zum ersten Konsul auf Lebenszeit ernannt – im Grunde wird damit nichts anderes als eine wohlwollende Diktatur ohne absehbares Ende begründet. Zwei Jahre danach krönt er sich selbst zum Kaiser.
    Während des nächsten Jahrzehnts führt er Kriege und schließt Friedensverträge ab – und tut dies bis 1812, als er sich den großen Fehler leistet, in Russland einzudringen. Das Ganze läuft nicht so, wie er es geplant hat, und er wird gezwungen, im Winter den Rückzug anzutreten, der seine Grande Armée dezimiert. Er kehrt wieder nach Paris zurück und wird in Kriege gegen Preußen und Spanien verwickelt, aber nicht nur im Ausland, sondern auch auf französischem Boden. Kurz danach fällt Paris. Der Senat erklärt Napoleons Kaiserreich für beendet, Napoleon dankt im Frühjahr 1814 ab und übergibt die Herrschaft an Ludwig den Achtzehnten aus dem Geschlecht der Bourbonen. Einen Monat später wird Napoleon nach Elba in die Verbannung geschickt, seine Frau und sein Sohn fliehen nach Wien …«
    »Aber nicht Josephine, oder?«, fragte Sam.
    »Richtig. Indem er sich eine Scheibe von Heinrich dem Achten abschnitt, ließ sich Napoleon 1809 von ihr scheiden, weil sie ihm keinen männlichen Nachkommen schenkte. Er heiratete die Tochter des Kaisers von Österreich, Marie Louise, die ihm schließlich einen Sohn gebar.«
    »Okay, weiter.«
    »Etwa ein Jahr nach seiner Verbannung kann Napoleon fliehen, kommt nach Frankreich zurück und stellt eine Armee auf. Ludwig der Achtzehnte flieht, und Napoleon übernimmt erneut die Herrschaft. Das war der Beginn dessen, was die Historiker auch die Herrschaft der Hundert Tage nennen, obwohl es nicht einmal so lange gedauert hat. Nicht ganz drei Monate später wird Napoleon von den Engländern und den Preußen in der Schlacht von Waterloo besiegt. Napoleon dankt abermals ab und wird von den Engländern nach Sankt Helena verbannt – einem Felsbrocken, etwa zweimal so groß wie Washington, DC, und dabei mitten im Atlantik zwischen

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