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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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Teresa vorgestellt hatte, mit einem Tablett und Gläsern zurück. »Ich hoffe, Sie mögen Limoncello.«
    »Sogar sehr«, sagte Sam.
    Limoncello war im Grunde nichts anderes als eine leicht gesüßte Zitronenlimonade mit Wodka. »Cento anni di salute e felicità« , sagte Umberto und hob sein Glas. Nachdem sie alle getrunken hatten, fragte er: »Kennen Sie diesen Trinkspruch – Cento anni di salute e felicità?«
    Remi überlegte einen Moment und erwiderte: »Hundert Jahre Gesundheit und Glück?«
    »Bravo! Trinken Sie aus. Gleich gibt es etwas zu essen.«

    Nach dem Abendessen kehrten sie auf die Veranda zurück, schauten in der hereinbrechenden Dämmerung den blinkenden Glühwürmchen in den Bäumen zu und tranken Espresso. Im Innern des Hauses klapperte Geschirr, denn Teresa räumte auf. Sie hatte Sams und Remis Angebot, ihr zu helfen, rigoros abgelehnt und sie mit flatternder Schürze aus der Küche hinausgescheucht.
    »Umberto, wie lange leben Sie schon hier?«, fragte Sam.
    »Seit ich denken kann – und meine Familie sicher schon … dreihundert Jahre? Ja, das ist richtig. Als Mussolini an die Macht kam, schlossen sich mein Vater und meine Onkel den Partisanen an und lebten jahrelang in den Bergen. Als 1944 endlich die Briten hier landeten …«
    »Das war die Operation Brassard, nicht wahr?«, fragte Sam.
    »Ja, richtig. Sehr gut. Als die Briten kamen, kämpfte mein Vater an der Seite der Soldaten der Royal Navy. Er wurde dafür sogar ausgezeichnet. Ich war noch im Mutterleib, als der Krieg zu Ende ging.«
    »Hat er den Krieg überlebt?«, fragte Remi.
    »Ja, aber leider keiner meiner Onkel. Sie wurden von einer Todesschwadron der Nazis, die Hitler ausgesandt hatte, um die Partisanen zu vernichten, erst gefangen genommen und bald erschossen.«
    »Das tut mir leid.«
    Cipriani spreizte die Hände und zuckte die Achseln: Was kann man schon tun.
    Sam holte sein Mobiltelefon aus der Tasche und warf einen kurzen Blick zu Remi, die ihm zunickte. Sie hatten bereits darüber gesprochen. »Umberto, kommt Ihnen dieser Name bekannt vor?«
    Umberto ergriff das Telefon, studierte das Display für einen Moment und gab das Telefon zurück. »O ja, natürlich. Carmine Bianco. Zuerst eine Frage: Woher haben Sie diesen Namen?«
    »Uns hat heute ein Wagen verfolgt. Er ist auf ihn zugelassen.«
    »Schlimme Geschichte. Bianco ist Polizeibeamter, aber korrupt. Er steht auf der Lohnliste der Unione Corse – das ist die korsische Mafia. Ich frage mich, warum die sich für Sie interessiert.«
    »Wir glauben nicht, dass es die Mafia ist«, sagte Remi. »Wir vermuten eher, dass sie jemand anderem einen Gefallen tun.«
    »Aha. Das macht keinen großen Unterschied. Bianco ist ein Tier. War er allein im Wagen?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Ein anderer war noch bei ihm – dunkle Haut, kräftiger Schnurrbart.«
    »Klingt nicht so, als würde ich ihn kennen.«
    »Warum unternimmt die Polizei nichts gegen Bianco?«, wollte Remi wissen. »Sie sagten, er sei korrupt. Kann man ihn nicht aus dem Verkehr ziehen und verhaften?«
    »Auf dem Festland vielleicht, aber hier draußen und auf Sardinien und Korsika ist es nicht so einfach. Ich glaube zwar, ich kenne längst die Antwort, aber ich muss Sie trotzdem fragen: Ich nehme nicht an, dass ich Sie dazu überreden kann, wieder abzureisen? Und zwar heute noch, ehe Bianco irgendetwas unternehmen kann?«
    Sam und Remi wechselten einen vielsagenden Blick und kannten instinktiv ihre gegenseitigen Gedanken. Sam sprach sie für sie beide aus. »Danke, aber wir müssen diese Angelegenheit durchstehen.«
    Umberto nickte ernst. »Das habe ich mir schon gedacht.«
    Remi sagte: »Wir wollen Sie und Teresa aber nicht in Gefahr bringen. Wenn Sie uns eine Beschreibung geben würden, wie …«
    Umberto erhob sich bereits. »Unfug. Warten Sie hier.« Er ging ins Haus und kam kurz darauf mit einem Schuhkarton in der Hand zurück. »Sie werden dies brauchen«, sagte er und reichte ihnen den Karton.
    Darin fand Sam eine echte Neun-Millimeter-Luger-Pistole aus dem Zweiten Weltkrieg, zusammen mit zwei gefüllten Magazinen.
    »Mein Vater hat sie dem Gestapo-Offizier abgenommen, der meine Onkel erschossen hat. Wie mein Vater immer erzählte, hatte der Mann keine Verwendung mehr dafür.«
    Umberto lächelte grimmig und zwinkerte.
    »Das können wir unmöglich annehmen«, sagte Sam.
    »Natürlich können Sie das. Wenn Sie hier fertig sind, können Sie sie mir ja wieder zurückgeben. Außerdem habe ich noch eine zweite.

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