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Das Gottschalk-Komplott

Das Gottschalk-Komplott

Titel: Das Gottschalk-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Ursprungsort des Slogans ‚Schwarzhandeln heißt aus einer Position der Stärke handeln!’
    Und was konnte Detroit als Druckmittel benutzt haben? Nun, diesbezüglich würden die Computer sicherlich gewisse Möglichkeiten anzeigen können. Im ersten Moment erfreut, schenkte er der Stadt, die allmählich näherrückte, mit gekräuselten Lippen ein Lächeln, das sofort wieder schwand, als er merkte, daß man den Skimmer in noch eine Umleitung einwies, diesmal für den Einflug von Kampfhubschraubern zum Zweck einer Demonstration der Stärke; sie verfeuerten Raketen in den East River, so daß Dampfsäulen emporbrodelten. Und an den höchsten Gebäuden – darunter auch der Stumpf des Empire State Building, das bei der Insurrektion von 1988 um siebzehn Stockwerke gekappt worden, aber noch immer ein augenfälliger Orientierungspunkt war – blitzten Warnlampen und stellten klar, daß unverändert das Notstandsrecht galt.
    Diese Tage, an denen Ausnahmerecht herrscht, sind mir verhaßt, dachte er. Aber echt. So was ist schlimmer, als wenn man in einer Hurrikanzone wohnt.

Vom Nachfolger des letzten Regierungsoberhaupts, das sich dem Glaubwürdigkeitstest unterziehen konnte, ohne daß ihm die Hose platzte, gegebene Pressekonferenz
     
    Präsident Samtheinrich: Morjen, Lahmens un’ Zwerjens.
    Reporter: Herrgott, Sie haben ja völlig recht, ’s is’ heller Morgen! Heute bisher hart am Ball, Präses!
    Präsident Samtheinrich: Hi-hihihi!
    Sprecher der Bundespressekonferenz {9} : Als erstes, Präses, hätten wir gern Ihren Kommentar zu der Entscheidung, Morton Lenigo ins Land zu lassen, trotz seiner allbekannten Mitwirkung am Dynamiting von Cardiff Castle in Wales, der Ausweisung des Oberbürgermeisters von Manchester, England, sowie der Besetzung der Stadt Birmingham, gleichfalls England, durch Knieblanks, ferner im Hinblick auf den über Nacht von X-Patrioten und anderen extremistischen Gruppierungen im Stadtgebiet New York angezettelten Krawall, mit welchen Ausschreitungen reagiert worden ist, weil man besagte Entscheidung als ein Eingeständnis der Schwäche angesichts von Drohungen aus Ghana, Nigeria und sonstigen Knieblanks-Mächten aufgefaßt hat.
    Präsident Samtheinrich: Äh … ja, jawohl, ich glaube, diese Affäre ist für mich computert worden … ’n Moment mal. (Sucht in Papieren auf dem Tisch.) Da haben wir’s ja. Die Entscheidung, Morton Lenigo die Einreise zu gestatten, ist in vollständiger Kenntnis der von rassenfanatisch eingestellten Sprechern in seinem Heimatland Großbritannien gegen ihn erhobenen Anschuldigungen, zugleich jedoch unter Berücksichtigung der Ideale unserer Großgemeinschaftlichen Gesellschaft gefällt worden, deren Ziel es ist, ein homo … äh … homo- genius? … äh …’
    Sprecher der Bundespressekonferenz: Vielleicht ‚homogenes’, Präses?
    Präsident Samtheinrich: Kann sein. ‚… Gleichgewicht zwischen den rechtmäßigerweise differenziert interessierten farbigen Bürgern unseres Planeten einer- und andererseits jenen ihrer Mitmenschen zu schaffen, die sich durch die Gunst des Umstands in einer Situation gehobeneren Wohlstands befinden.’
    Reporter: Allgemeine Heiterkeit.
    Unidentifizierter Reporter: Jodel weiter, G’spusi, das hat getrillert wie … (Rest unverständlich. Gelächter.)
    Myramay Wolgeborn, PanKan: Im Globalmedien-Kommentar aus Capetown wird empfohlen, Sie sollten die Negro-Enklaven mit Nukes ausradieren, angefangen mit Detroit, und Lenigo umlegen, solange er allein ist und seine Askaris nicht nachkommen können. Wie lautet Ihre Stellungnahme dazu?
    Präsident Samtheinrich: Nanu, Myramay! Wie schön, Sie wiederzusehen! Haben Sie das lange geile Elend, dem Sie angetraut worden sind, inzwischen abgestoßen?
    Myramay Wolgeborn: Aber nein. Wir hatten tolle Flitterwochen, und sie zogen sich ein bißchen hin, sonst nichts. Wie wär’s mit einer Antwort?
    Präsident Samtheinrich: Jawoll, ich habe hier etwas, ich glaube, das paßt … Ja, sicher. ‚Es ist wohlbekannt, daß die Blanks-Extremisten in Südafrika vor nichts zurückschrecken, um die Ideale eines Vielvölkerstaates zu diskreditieren. Darüber hinaus erübrigt sich jeder weitere Kommentar zu diesem schmählichen Ansinnen.
    Sprecher der Bundespressekonferenz: Ich wünschte, ich könnte mir das Computern mit dem Standard wie Sie leisten, Präses. Das ist (starke Betonung) ganz hervorragend brauchbar. Was werden Sie denn heute abend …?
    Phyllis Logan Quality, Njet-Njet: Entschuldigung, Martin, ich hätte

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