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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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saß …
    Ihm klopfte das Herz.
    Sophia!
    Er wich von der Fensterscheibe zurück. Mit den beiden Bodyguards, die Sophia bewachten, würde er fertigwerden, und er bezweifelte, dass von Yuens Gesprächspartnern eine Gefahr ausgehen würde – wenn er ihnen eine Waffe vor die Nase hielt, würden sie schön klein beigeben. Was Yuen anging, so hatte der eine ordentliche Abreibung verdient, egal ob er Widerstand leistete oder nicht.
    Bevor er aber losschlagen konnte, musste Chase erst einmal an sie herankommen …
    Dann fiel ihm ein Techniker auf, der sich der zum Obergeschoss hochführenden Treppe näherte. Er trug ebenfalls einen Schutzanzug, hatte die Kapuze aber zurückgeschlagen und war im Begriff, auch die Atemmaske abzunehmen. Er hantierte mit einer Karte an einem dünnen Draht, der mit einer am Anzug befestigten Aufwickelspule verbunden war.
    Chase wich in den halbdunklen Raum zurück und trat auf den Flur. Vom Fuß der Treppe ertönte ein Signalton, gefolgt von einem Summen, als das elektronische Schloss entriegelt wurde. Chase zog sich in die Herrentoilette zurück, als der Mann die Treppe hochkam.
    Der Techniker öffnete die Toilettentür und gähnte. Als er den Unbekannten bemerkte, blieb er verwirrt stehen.
    »Hallo«, sagte Chase mit einem entwaffnenden Lächeln. »Ich soll den Zähler ablesen.« Er zeigte zur Seite. Der Techniker wandte unwillkürlich den Kopf – und wurde von Chases Faust im Gesicht getroffen. Er gab ein beinahe komisches Quieken von sich, dann taumelte er bewusstlos nach hinten. Seine Augen waren so verdreht, dass man nur noch das Weiß des Augapfels sah. Chase fing ihn auf, bevor er auf dem Boden aufprallte.
    »Tut mir leid.« Er zog den Reißverschluss des weißen Schutzanzugs auf. »Nicht dass Sie mich falsch verstehen …«
    Drei Minuten später betrat Chase im Schutzanzug des Technikers das Erdgeschoss. Sein Gesicht war durch Kapuze und Atemmaske nahezu unkenntlich. Er zog die Chipkarte und ließ sie zur Aufwickelspule zurückschnappen.
    Weil er die Waffe nicht im Anzug verbergen konnte, war Chase gezwungen, das Holster unter der Jacke zu tragen. Er würde ein paar Sekunden brauchen, um den Reißverschluss zu öffnen und die Pistole zu ziehen. Er konnte nur hoffen, dass er nicht in Zugzwang geriet.
    Er schritt durch die Halle und versuchte, einen zielstrebigen Eindruck zu machen, ohne gehetzt zu wirken. Keiner der Techniker achtete auf ihn, nur eine andere weiß gekleidete Person. Chase warf einen beiläufigen Blick zum Konferenzraum mit der Zielperson …
    Mist!
    Der Raum lag im Dunkeln. Yuen war gegangen – und mit ihm Sophia.
    Chase wurde schneller, jetzt war es ihm egal, ob er auffiel oder nicht. Er musste Yuen und dessen Begleiter stellen, solange sie noch unter sich waren, denn wenn die Angestellten etwas von seinem Angriff bemerkten und Alarm gaben, würde er die Situation nicht mehr unter Kontrolle haben …
    Die Tür am anderen Ende des Mittelgangs öffnete sich. Yuen trat heraus und marschierte ihm geradewegs entgegen.
    Chase schwenkte scharf zur Luftschleuse des nächstgelegenen Reinraums herum, nicht jedoch, ohne zu checken, mit wem der Chinese unterwegs war. Yuen war in Begleitung des ziegenbärtigen Mannes im Anzug, mit dem er sich im Konferenzraum unterhalten hatte, und eines uniformierten Wachmanns. Eines bewaffneten Wachmanns, an dessen Gürtel ein Pistolenhalfter befestigt war. Der Mann im Laborkittel, die beiden Bodyguards und Sophia waren nicht zu sehen.
    Yuen näherte sich raschen Schritts und ließ den Blick durch sein Reich schweifen. Als er Chase ansah, verharrte sein Blick auf ihm.
    Chase spannte sich an und hob die Hand zum Reißverschluss …
    In Yuens Miene zeichnete sich jedoch kein Wiedererkennen ab; ein scharfer Befehl an den Wachmann blieb aus. Jetzt erst begriff Chase, was Yuens Aufmerksamkeit erregt hatte – er wunderte sich, dass einer seiner Angestellten untätig herumstand, anstatt zu arbeiten.
    Chase zog die Karte durch den Leseschlitz neben der Schleuse, ohne zu wissen, ob der Mann, dem sie gehörte, Zugang zu diesem speziellen Raum hatte. Ein grünes Lämpchen leuchtete auf. Das Schloss summte. Chase zog die Tür erleichtert auf, trat in die Schleuse und tat so, als hantiere er mit seiner Karte, als Yuen vorbeiging …
    »Sie da!«
    Chase drehte sich um; der Ruf war durch die Glaswände hindurch zu hören gewesen. Yuen war stehen geblieben und zeigte vorwurfsvoll mit dem Zeigefinger auf ihn. Seine Begleiter hatten ebenfalls

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