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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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aus.«
    »Das gilt auch für Sie«, sagte Komosa. Der Laser wanderte zu Chases Brust hinunter und kehrte nach kurzem Aufenthalt zu dessen Gesicht zurück. »Ich habe mich auf diesen Moment gefreut, Chase. Wohin soll ich schießen?«
    »Wie wär’s mit dem kleinen Zeh?«
    Komosa schnaubte und richtete den Laser auf die Stelle zwischen Chases Augen …
    »Noch nicht«, sagte Sophia und hob warnend die Hand.
    Komosa blickte sie ungläubig an. »Sophia!«
    »Kannst du ohne mich nicht leben?«, fragte Chase sarkastisch.
    »Das schon«, entgegnete Sophia. »Nichts fiele mir leichter, aber es ist nun mal so, dass du ohne Transportmittel, ohne Pass, ohne Geld und ohne eine Ahnung, wo ich hinwollte, in der Wüste gestrandet warst. Und jetzt bist du hier.« Sie fixierte ihn eisig. »Jemand hat dir geholfen. Eine Regierung. Also sag schon: Wer weiß sonst noch Bescheid, Eddie?«
    »Ach, nur der MI6, die CIA, die NSA, die KLF und die RSPCA. Sie müssten in fünf Minuten hier sein.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Sophia und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wenn sie darüber Bescheid wüssten« – sie deutete mit dem Kinn auf die Bombe – »hätten uns die Amerikaner bereits mit Wasserbomben eingedeckt. Aber irgendjemanden musst du eingeweiht haben. Wer war das, Eddie?«
    Chase zuckte mit den Schultern.
    Komosa senkte die Waffe und richtete den Ziellaser auf Chases Schritt. »Ich bring ihn zum Reden.«
    »Dafür haben wir keine Zeit«, sagte Sophia. Sie sah den Techniker an. »Heinrich! Ist die Bombe intakt?«
    »Soweit ich das erkennen kann, Lady Sophia, ist sie unbeschädigt«, antwortete der.
    »Nur interessehalber«, mischte Chase sich ein – er spielte auf Zeit, »woher wusstest du, dass ich hier bin?«
    Sophia lächelte. »Das Habitat verfügt über ausgeklügelte Lebenserhaltungssysteme. Wenn irgendwo der Kohlendioxidgehalt unerwartet ansteigt, bekommt das der Kontrollraum mit. Schon bei deinem ersten Atemzug an Bord wussten wir, dass jemand Unbefugtes das Habitat betreten hatte.«
    »Beim nächsten Mal halte ich die Luft an.«
    »Wie du schon sagtest, es wird kein nächstes Mal geben. Aber ich möchte trotzdem wissen, wem du von der Bombe erzählt hast.«
    Chase schwieg. Sophia langte seufzend hinter ihren Rücken und zog etwas hinter dem Hosenbund hervor. »Du warst schon immer ein schrecklicher Dickkopf, Eddie. Aber da du mich gezwungen hast, meinen Zeitplan zu straffen, müssen wir diese Unterhaltung später fortführen.« Sie hielt plötzlich eine eigenartige Waffe in der Hand.
    »Hey, Moment mal …«, sagte Chase, dann bohrte sich jedoch bereits ein Pfeil in seinen Bauch. »Bockmist …«, murmelte er noch.
    Dann wurde ihm schwarz vor Augen.
    »Da ist was passiert!«, sagte Nina und richtete sich kerzengerade auf, als sie durch das Fernglas eine Bewegung wahrnahm. Auf der Landeplattform zeichneten sich im Licht der Scheinwerfer mehrere Personen ab. »O Scheiße, das ist Sophia! Sie steigt ins Flugzeug!«
    Gebannt beobachtete sie, wie weitere Personen aus dem Habitat hervortraten. Zwei von ihnen schleppten einen kleinen, aber schweren Gegenstand. »Mist! Ich glaube, das ist die Bombe!«
    Als Trulli in den Bug geklettert kam, schaukelte das Boot. »Bist du dir sicher?«
    »Eddie hat mir ihr Aussehen beschrieben. Das muss sie sein.«
    Trulli blickte sich nervös um. »O Mann, hoffentlich ist er rechtzeitig da rausgekommen.«
    Nina stockte das Blut in den Adern. »Das ist er nicht«, flüsterte sie. Im Fernglas zeichnete sich Komosas hünenhafte Gestalt deutlich von den anderen ab – und den Mann, den er sich über die Schulter gelegt hatte, kannte sie ganz genau. »O mein Gott, sie haben ihn geschnappt!«
    Hilflos beobachtete sie, wie Komosa Chase unsanft in die Kabine des Kipprotors fallen ließ und dann selbst hineinkletterte. Sophia, die Bombe und die beiden Träger waren bereits an Bord. Kurz darauf wurde die Luke geschlossen, die übrigen Personen zogen sich von der Landeplattform zurück, und die überdimensionalen Propeller begannen sich zu drehen.
    Nina konnte nur ohnmächtig zuschauen, wie der Kipprotor abhob und in den Nachthimmel aufstieg. Dann neigten sich die Propeller nach vorn, und die Maschine flog in nördlicher Richtung davon, bis sie nur noch ein Stern unter tausenden anderen am Firmament war.
    »Ach Gott …«, flüsterte Nina. »Ich habe ihn verloren.«

27
    T rulli bretterte mit seinem Discovery die Küstenstraße von Marsh Harbour entlang. »Bist du sicher, dass du

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