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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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über die Wasseroberfläche surften.
    Jetzt endlich wurden sie langsamer, doch das Seeufer näherte sich trotzdem rasend schnell …
    »Spring!« , brüllte Chase und sprang mit Sophia, die sich noch immer an ihm festklammerte, von dem Metallschlitten ab. Sie landeten im weichen Gras und rollten sich ab, während sich die eine Ecke der Metallplatte tief in den Boden bohrte und sich ihr Gefährt überschlug. Erdbrocken wurden umhergeschleudert.
    »Verflucht noch mal!«, sagte Chase und setzte sich auf; er hatte zahlreiche Prellungen, doch ansonsten war er unverletzt. »Das war besser als die große Rutsche von Alton Towers!« Er streckte seinen Arm nach Sophia aus und berührte sie am Ellenbogen. »Alles okay?«
    »Es ging mir schon mal besser«, antwortete sie benommen. Chase rappelte sich auf und hob sie auf die Beine. Sophia stöhnte vor Schmerzen, schrie aber wenigstens nicht auf, was er als gutes Zeichen auffasste.
    Er blickte sich zum Ycom-Gebäude um. Die Route, die sie an der Fassade zurückgelegt hatten, war deutlich erkennbar. In mehreren Etagen blickten Angestellte verwirrt durch die leeren Fensterhöhlen nach draußen.
    »Wir müssen zurück zu Meis Taxi. Wo ist der nächstgelegene Eingang zum Parkhaus?«
    Sophia deutete mit zitternder Hand in die Richtung. »Da drüben …«
    Als wäre das ihr Stichwort gewesen, kamen mehrere Männer um die Seite des Gebäudes gerannt, auf die Sophia zeigte.
    »Zum Teufel!« Chase fasste sie bei der Hand. »Okay, Plan B.«
    Sie eilten über eine Rasenfläche mit Blumenrabatten. An beiden Seiten führten mehrspurige, dicht befahrene Straßen entlang. Chase wandte sich zur näher gelegenen Straße und hielt Ausschau nach einem unbesetzten Taxi oder einem anderen Fahrzeug, das sie requirieren könnten. Er änderte seine Meinung jedoch schnell: Der Verkehr war zu zähflüssig, sie würden sich mit einem Wagen nicht schnell genug absetzen können. Er brauchte ein Motorrad … Ein Moped hatte am Straßenrand gehalten, der Fahrer telefonierte mit seinem Handy. Es war nicht gerade sein Traummodell, doch unter den gegebenen Umständen konnte Chase es sich nicht erlauben, wählerisch zu sein …
    »Das ist doch nicht dein Ernst!«, sagte Sophia und betrachtete entgeistert das kleine rote Liefermoped. Ein großer Holzkasten mit der primitiven Abbildung eines Tigers stand über einen halben Meter vom Hinterrad ab, sodass das Gefährt lächerlich instabil wirkte.
    »Was Besseres finden wir auf die Schnelle nicht!« Chase rannte an dem Mofabesitzer vorbei, der ihn verwundert anstarrte, bis ihm klar wurde, dass man ihm sein Gefährt entwenden wollte, und er aufgeregt um Hilfe zu rufen begann. Chase erwog kurz, seine Waffe zu ziehen und die Angelegenheit auf diese Weise zu klären, dann überlegte er es sich jedoch anders, nahm ein Bündel Geldscheine aus der Tasche und warf sie dem jungen Mann zu. »Ich muss mir Ihr Moped leihen!«, rief er über die Schulter.
    Der Mann fing das Geld auf, beglotzte die Geldscheine ratlos, dann lächelte er ekstatisch und reckte den Daumen.
    Chase saß auf und ließ den Motor an. Sophia setzte sich hinter ihn. Er wollte gerade losfahren, als ihm etwas einfiel. Er zog ein weiteres Bündel Geldscheine aus der Tasche. »Scheiße!«
    »Was ist?«, fragte Sophia.
    Chase blickte sich nach dem Boten um, doch der rannte bereits weg, so schnell ihn seine Beine trugen. »Ich wollte ihm eigentlich chinesisches Geld geben!«
    »Wie viel war es denn?«
    »Fünftausend Dollar! Das war für den Notfall gedacht – die Spesenabrechnung dürfte lustig werden!«
    Sophia hätte beinahe laut aufgelacht, doch dann fiel ihr Blick auf die Wachleute, die ihnen noch immer folgten. »Das ist ein Notfall, los, Eddie!«
    »Hoffentlich ist das Ding die fünf Riesen auch wert!«
    Er gab Gas. Der Motor heulte auf, eine blaue Rauchwolke quoll aus dem Auspuff, dann löste er die Bremse. Mit durchdrehendem Hinterrad schoss das Moped davon.
    Chase orientierte sich. Sie mussten in südöstliche Richtung fahren.
    »Halt dich fest!«, rief er und lenkte das Moped vom Gehsteig auf die Straße. Es wurde heftig gehupt, als er sich an den dahinschleichenden Wagen vorbeifädelte, die er mit dem ausladenden Holzkasten nur um Haaresbreite verfehlte.
    »Wohin fahren wir?«, rief Sophia gegen den Fahrtwind.
    »Zur Magnetschwebebahn! Das ist die schnellste Verbindung zum Flugplatz!«
    Vor ihnen war ein Wagen an den Bordstein gefahren und blockierte ihnen den Weg.
    Chase riss fluchend das Moped

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